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1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

Titel: 1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods
Autoren: Jason Dark
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uns ein Lachen entgegen, das alles beinhaltete, was er empfand.
    Es war der große Triumph, der Sieg war auf seiner Seite, den ihm niemand mehr nehmen konnte.
    Er schwebte über der Erde hinweg, und wir ließen ihn kommen und achteten auch auf seine Skelette…
    ***
    Glenda konnte es nicht fassen. Ihr war, als hätte man ihr die Beine unter dem Körper weggezogen. Irgendetwas rotierte in ihrem Kopf, und sie war im Moment nicht in der Lage, über die eigenen Gedanken hinwegzuspringen, denn es war alles anders geworden.
    Mit einer scharfen Drehung bewegte sich Glenda Perkins nach rechts. Von dort hatte sie die Stimme gehört. Leider sah sie nichts.
    Es war einfach zu dunkel. Nur bei genauerem Hinsehen fiel ihr auf, dass der Boden nicht mehr so flach war. Auf ihm lagen einige Steine, die sogar so etwas wie eine Deckung bildeten. Es gab auch Lücken zwischen ihnen, und Glenda sah, dass sich dort jemand bewegte, der einen freien Weg suchte, ihn fand und sich aus dem Dunkel löste.
    Es war ein Mann. Und es war Sir James, der Glenda bisher nicht gesehen hatte, weil er auf seine Füße schaute.
    Wenn er so weiterging, würde er sie passieren, ohne sie zu entdecken. Dies wollte Glenda auf jeden Fall verhindern, und so sprach sie ihn mit halb lauter Stimme an.
    »Sir James!«
    Der Superintendent blieb stehen, als hätte ihn jemand gegen die Brust geschlagen.
    Dann drehte er sich langsam nach links. Er musste Glenda sehen, aber er tat noch nichts, abgesehen davon, dass er seinen Kopf schüttelte und leise stöhnte.
    »Haben Sie mich nicht gehört, Sir James?«
    »Doch… schon«, flüsterte er mit einer Stimme, die Glenda von ihm nicht kannte. Er hob die Arme, ließ sie aber schnell wieder sinken. »Sie sind es wirklich?«
    »Ja.«
    Sir James lachte, und danach sagte er: »Dann können Sie mir sicherlich auch sagen, wo wir uns hier befinden!«
    »Klar, das kann ich, Sir. Wir befinden uns in der Hölle, verdammt noch mal!«
    Es hatte einfach raus müssen, und die Antwort hatte Glenda mit einer tiefen Überzeugung gegeben. Für sie war die Hölle dieses verfluchte Atlantis, und davon ging sie auch nicht ab. Jetzt war sie nicht mehr allein hier, und sie wusste nicht, ob sie sich darüber freuen sollte oder nicht. Zunächst sah sie es positiv, denn so konnte sie sich zumindest unterhalten und musste nicht immer ihren eigenen Gedanken nachgehen, die schwer genug auf ihr lasteten.
    Sir James hatte es noch immer nicht geschafft, sich zufassen. Er stand da, schaute Glenda an, hielt mit zwei Fingern seine Brille fest und setzte sich erst wieder dann in Bewegung, als ihm entsprechend zugewunken wurde.
    »Ja, ich komme.«
    Glenda atmete auf. Sie war auch froh darüber, dass Sir James nicht die Nerven verlor, denn was er jetzt erlebte, das war für ihn eine Premiere. Er war normalerweise der Mann im Hintergrund, der seine Leute losschickte, um das Böse zu bekämpfen. Dabei konnte er an seinem Schreibtisch sitzen, Informationen sammeln und die Fäden ziehen. Dass er jetzt ebenfalls an der ›Front‹ stand und zudem noch in einem verdammt gefährlichen Mittelpunkt, machte ihm sicherlich zu schaffen.
    Glenda ließ ihn nicht aus den Augen, als er auf sie zukam. Er ging mit recht langsamen Schritten und leicht kantigen Bewegungen, als müsste er sich zunächst an diesen unebenen Untergrund gewöhnen.
    Glenda wollte ihm einen Gefallen tun und ihre letzte Antwort etwas relativieren, deshalb lächelte sie ihm entgegen.
    Sir James blieb stehen. Die Finger ließen die Brille los. »Es ist also kein Irrtum?«
    »Nein, Sir.«
    »Wer hat Sie verschleppt?«
    »Derselbe, der wohl auch sie in diese Welt geschafft hat.«
    »Also Saladin.«
    »Ja.«
    Sir James überlegte einen Moment, nickte dann vor sich hin und fragte: »Können Sie mir denn sagen, wo sich Saladin im Moment befindet? Haben Sie ihn gesehen?«
    »Ja, Sir, aber er ist verschwunden.«
    »Was will er von Ihnen und von mir?«
    »Nichts geschieht ohne Plan, und ich denke, dass hier etwas Großes abläuft.«
    Sir James schüttelte den Kopf. Er war alles andere als erfreut. Er war auch noch durcheinander, kam mit der Situation noch nicht zurecht und erklärte: »Ich kam aus einer Konferenz, und man hat mich praktisch von der Straße weg in diese Finsternis entführt.«
    »Bei mir war es nicht ganz so.«
    Hinter den Gläsern der Brille wirkten die Augen sehr groß, und Sir James schaute Glenda beinahe sezierend scharf an. »Ist das hier wirklich Atlantis, in dem wir uns befinden? Diese dunkle
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