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1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

Titel: 1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods
Autoren: Jason Dark
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gestartet worden war.
    Ohne dass sie es eigentlich wollte, bewegte sie ihre Beine. Dabei dachte sie noch immer über die Welt des Schwarzen Tods nach, und immer, wenn ihr der Gedanke daran kam, schaute sie gegen den Himmel, wo er sich bei seinem Kommen zumeist abmalte.
    In diesem Fall passierte das nicht.
    Glenda Perkins fiel wieder das Feuer ein, dessen Widerschein sie gesehen hatte. Deshalb blieb sie stehen, drehte sich um und schaute zurück. Den Widerschein sah sie noch, aber er hatte an Intensität verloren. Nur mehr ein schwaches Leuchten in einer fast schon wunderschönen Farbe war dort noch zu sehen.
    Vorbei.
    Aber was war vorbei? Für wen hatte das verdammte Feuer gebrannt? Die Gedanken kamen Glenda Perkins automatisch. Durch ihren Job war sie es eben gewöhnt, Fragen zu stellen und auch Antworten zu bekommen, was allerdings in diesem Fall nicht eintrat.
    Erst als es nicht mehr weiter bergab ging, blieb sie stehen. Der Boden unter ihren Füßen hatte sich nicht verändert. Nach wie vor präsentierte er sich hart und kratzig. Er war auch porös, wie man es eben von einem Vulkangestein erwartete, aber der Schwarze Tod hatte es nicht geschafft, Leben in seine Welt zu zaubern. Keine Bäume, keine Sträucher, kein Gras, erst recht keine Blumen. All das hatte es in Atlantis gegeben, was hier einfach fehlte. Und so sah Glenda diese Welt auch nicht als ein zweites Atlantis an. Ein neues war es schon. Hier existierte nur das, was der Schwarze Tod brauchte.
    Und auch seine Ghoulwürmer, die sich von Menschen ernähren sollten. Glenda erhielt einen Adrenalinstoß, als sie sich daran erinnerte. Die Würmer kannte sie nur aus Beschreibungen. Wenn sie tatsächlich mit irgendwelchen Ghouls Ähnlichkeit hatten, dann würden sie die Menschen schlucken wie die Schlangen ihre Ratten oder Hasen.
    Ich besitze keine Waffe!, dachte sie. Wie kann ich mich wehren, wenn sie plötzlich erscheinen?
    Etwas anderes unterbrach ihre Gedanken. Zuerst hielt sie es für eine Täuschung, dann aber wurde ihr klar, dass sie sich nicht geirrt hatte.
    Es war eine Stimme gewesen. Und zwar die eines Mannes.
    Eine Stimme, die Glenda auch bekannt vorkam.
    Glenda hielt den Atem an und lauschte. Leider war es in diesem Moment still in ihrer Umgebung geworden.
    Lange hielt die Stille nicht an.
    Sie hörte wieder etwas.
    Einen Fluch.
    Und jetzt wusste sie, wen es in diese verdammte Welt verschlagen hatte – Sir Janes Powell!
    ***
    Die Hölle brach aus, und Suko und ich befanden uns mittendrin!
    Nicht weit entfernt riss die Erde auf. Es entstand eine breite Spalte, durch die von unten her ein Strom aus Glut gedrückt wurde und wie ein gewaltiger Pilz in die Höhe und die Dunkelheit schoss.
    Verschwunden war die Finsternis. Die Hölle hatte ihr Tor geöffnet und präsentierte sich in ihrem Licht. Der Pilz breitete sich über unseren Köpfen aus. Die Gegend war plötzlich von einem roten und einem dunklen Schein erhellt, und wir sahen, dass sich die Lava hoch über unseren Köpfen veränderte. Sie verwandelte sich in eine gewaltige Feuersbrunst.
    Wir hatten damit gerechnet, von glühenden Brocken getroffen zu werden, und wir hatten auch schon nach einem Fluchtweg Ausschau gehalten, obwohl der innerhalb der Steine nicht vorhanden war.
    Weder Suko noch ich glaubten, dass sich das Feuer am Himmel halten würde. Es war nicht ohne Grund entstanden. Es wollte zerstören, es ging ihm darum, Leben zu vernichten, und es gab in diesem verdammten Gebiet nur zwei Leben.
    Das von Suko und das von mir.
    Um uns herum standen die Steine. Schwarz noch. Im Hintergrund und von der Höhe her die schaurige Beleuchtung des Feuers, das am Himmel nicht ruhig brannte. Dort hatten sich aus den einzelnen Feuerinseln Wolken gebildet, die von einer gewaltigen Kraft hin-und hergetrieben wurden.
    Die Sache war klar. Das Feuer sollte zu unserem Schicksal werden. Verbrennen in Atlantis. Der Schwarze Tod würde jubeln, und er war tatsächlich da.
    Innerhalb des feuriges Himmels tauchte er auf. Als hätte er die Erde verlassen, um von unten nach oben zu schweben. Es war die Auferstehung des Bösen, die Renaissance eines gewaltigen Dämons, der schon vor mehr als 10.000 Jahren seine grausamen Spuren hinterlassen hatte. Der sogar das Feuer beherrschte und sich seinen Todfeinden gegenüber als der große Sieger präsentierte.
    Plötzlich war das Feuer vergessen. Das Erscheinen des Schwarzen Tods hatte alles verändert.
    Ich kannte ihn, und das nicht erst seit gestern. Trotzdem rann mir ein
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