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1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

Titel: 1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods
Autoren: Jason Dark
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etwas zu unternehmen. Dieses neue Atlantis lag irgendwo im Nirgendwo, und es wurde beherrscht vom Schwarzen Tod.
    Er war das Monster und irgendwo auch der Unbegreifliche. Sie aber war der Mensch, und ein Mensch funktioniert, auch wenn er von einem Schock erfasst worden ist. Ein Mensch denkt, ein Mensch überlegt, und genau das kehrte auch bei Glenda Perkins nach einer Weile wieder zurück.
    Sie konnte denken, sie konnte überlegen.
    Noch stand sie in der Dunkelheit, die nicht zu dicht war. Aus den Erzählungen des Geisterjägers hatte sie einiges über diese Welt erfahren. Unter anderem auch über das Licht, das es zwar gab, das aber trotzdem nicht als solches bezeichnet werden konnte. Es war einfach nur ein seltsamer dunkler Schein, der zumeist aus dem Boden der porösen Felsen sickerte.
    Sie hatte auch gehört, dass sich in dieser Welt widerliche Ghoulwürmer versteckt hielten. Sie schienen eine neue Spezialität des Schwarzen Tods zu sein. Bisher hatten sie sich nicht gezeigt, und Glenda hoffte, dass sich dies sobald nicht ändern würde.
    Sie war froh, sich wieder einigermaßen gefangen zu haben. Da es für sie auch keine unmittelbare Bedrohung gab, war auch ihre erste Angst verschwunden. Glenda kam sich in etwa vor wie eine Forscherin, die ein neues Land entdeckte.
    Genau das wollte sie auch. Es brachte ihr nichts ein, dass sie stehen blieb, wo sie angekommen war. Es hätte sie nur gefrustet. Sie wollte sich selbst in dieser düsteren Umgebung umschauen, in der es nicht mal eine Spur menschlicher Wärme gab. Hier war alles anders. Hier herrschte die Gefühlskälte vor, die sich auch auf sie niederschlug und sie sogar frösteln ließ.
    Aber es gab die Weite, die Leere, die Finsternis, und es gab auch den Himmel über ihr. Es war keiner, von dem sie begeistert sein konnte. Es war eine ebenfalls dunkle Kuppel, in der sich kaum etwas Helles abzeichnete. Es gab keine Sterne, keine Sonne, kein Mond, nur eben zwischendurch diese fahle Farbe, die eigentlich den Namen nicht verdiente.
    Aber sie passte. Es gab nichts Freundliches in dieser verfluchten Welt. Sie war menschenfeindlich. Sie schluckte alles Positive, und als Glenda sich drehte, weil sie auch in eine andere Richtung blicken wollte, da fiel ihr am Himmel etwas auf, das sie nicht erwartet hatte.
    In der Ferne zuckte ein Feuerschein über den Himmel. Dunkelrot, bedrohlich und unheimlich anzusehen.
    Aber woher kam das Feuer?
    Glenda wusste es nicht. Es gab keine für sie sichtbare Quelle, aber nach einer gewissen Weile stellte sie fest, dass ihr von diesem Feuer keine Gefahr drohte, denn es sah nicht so aus, als würde es auf sie zuwandern. Sie blieb in der Dunkelheit des alten neuen Kontinents und machte sich weiter ihre Gedanken.
    Dass man sie hierher gebracht hatte, um sie zu vergessen, daran glaubte sie nicht. Saladin tat nichts grundlos. Wie sie ihn einschätzte, hatte er noch etwas mit ihr vor, aber sie fragte sich natürlich, was es wohl sein würde.
    An ihr Ableben dachte sie seltsamerweise nicht, obwohl Saladin von ihrem Tod gesprochen hatte. So siegte bei ihr auch die Neugierde über die Furcht. Saladin würde zurückkommen, und zwar nicht allein, er würde noch jemand mitbringen, der ihr Gesellschaft leisten sollte, bevor sie starb. Das hatte er ihr angekündigt.
    Ihr fielen die Namen John Sinclair und Suko ein. Beide waren nicht nur die Erzfeinde des Schwarzen Tods, sondern auch die des Hypnotiseurs. Und Saladin hatte sich als der perfekte Helfer des Dämons erwiesen. Wenn er ihm Sinclair und Suko auf den Tablett servierte, dann würden seine Karten noch besser werden.
    Sie fragte sich, ob sie noch länger nur an diesem einen Ort verharren sollte. Möglicherweise gelang es ihr, etwas zu entdecken.
    Ihre eigenen, neuen Kräfte hatte Glenda nicht vergessen. Zwar waren sie unterdrückt und kamen ihr jetzt wie verschollen vor, aber sie hatte sie nicht verloren, und sie versuchte deshalb, sich immer wieder darauf zu konzentrieren.
    Es klappte nicht.
    Die Welt um sie herum blieb, wie sie war. Keine Veränderung, keine Bewegung. Die Felsen, die Dunkelheit, das alles blieb bestehen.
    Einen normalen Weg oder Pfad entdeckte sie nicht. Sie musste einen Hang hinablaufen. Da Glenda keine Wanderschuhe trug und der Boden sehr rissig und uneben war, war das beschwerlich, aber sie blieb nicht stehen, denn irgendetwas trieb sie weiter.
    In der letzten Zeit war sie von einer gewissen Unruhe überfallen worden. Die verglich sie mit einem Motor, der in ihrem Innern
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