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1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

Titel: 1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods
Autoren: Jason Dark
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an!«
    Sir James drehte sich um, aber Glenda schüttelte den Kopf.
    »Nichts«, sagte sie. »Ich habe nichts gesehen, verdammt noch mal! Saladin lügt!«
    »Irrtum, Sir James, ich lüge nicht. Und wenn Glenda mal nachdenkt, dann erkennt sie das auch.«
    In Glenda war die Wut hochgestiegen. Ihr Gesicht hatte sich gerötet, und sie hätte sich am liebsten auf Saladin gestürzt und ihn niedergeschlagen. »Wie kannst du so etwas behaupten!«
    »Weil es die Wahrheit ist«, erklärte er in seinem arroganten Ton.
    »Nichts als die Wahrheit.«
    »Und wie sieht die genau aus?«, schrie sie ihn an.
    Saladin zeigte wieder dieses Lächeln, das Glenda Angst einjagte.
    »Ich habe dich beobachtet, Glenda Perkins. Du hast dich doch sicherlich in dieser Fremde umgeschaut. Dabei muss dir doch etwas aufgefallen sein. Der Himmel ist nicht nur dunkel. Oder hast du nicht den Widerschein des Feuers gesehen?«
    »Schon…« Ihr Herz klopfte plötzlich schneller.
    »Es war das Feuer des Schwarzen Tods. Es waren die magischen Flammen, die bereits zahlreiche Menschen zu Skeletten gemacht haben. Ihnen ist noch niemand entkommen, und sie wurden auch gegen deine beiden Freunde eingesetzt.« Der glatzköpfige Hypnotiseur, dessen Gesicht aussah wie eine helle Maske, breitete die Arme aus. »Ich glaubte fest daran, dass du deine beiden Freunde Sinclair und Suko noch mal sehen wirst. Aber nicht mehr so, wie du sie kennst, denn dann werden sie als schwarze Skelette auf den Rücken der Flügdrachen sitzen und den Schwarzen Tod als Leibwächter begleiten…«
    ***
    »Wir müssen uns darauf einrichten, dass er ernst macht«, flüsterte Suko mir zu. »Ein zweites letztes Duell wie damals wird es nicht mehr gegeben.«
    »Das befürchte ich auch«, flüsterte ich zurück.
    »Vielleicht treffen wir uns ja auf dem Rücken eines Drachens wieder«, sagte Suko mit Galgenhumor. »Ich sehe jedenfalls keine Chance, dem Feuer zu entgehen. Oder weißt du einen?«
    Nein, wusste ich nicht. Erst jetzt fiel mir auf, dass es auch die ungewöhnliche Formation der Steine nicht mehr gab, die unser Ziel gewesen waren.
    Wir hielten uns in einer leeren Ebene auf, abgesehen von der Feuerglut über unseren Köpfen.
    Eben, als die Glut in den Himmel gestiegen war und ich darin der Schwarzen Tod entdeckte, waren die Steine noch da gewesen. Aber in dieser Zeitspanne hatte sich die Umgebung weiter verändert, ohne dass wir es merkten. Wir waren hineingeflossen über die Grenze in die ehemalige Vampirwelt – in das neue Atlantis!
    »Kannst du dir vorstellen, wie es ist, wenn man durch das Feuer erwischt wird und bei lebendigem Leib verbrennt?«, flüsterte mir Suko zu.
    »Nein, das kann ich nicht. Das will ich mir auch nicht vorstellen, verdammt.«
    »Wir müssen uns leider damit vertraut machen.« Suko schüttelte den Kopf. »Soll ich dir sagen, wie ich mich fühle?«
    »Lieber nicht.«
    Meine Antwort hatte nicht mehr so laut und deutlich geklungen wie noch vor kurzem. Allmählich begriff auch ich, in welch einer Lage wir uns befanden. In meinem Innern schnürte sich einiges zusammen. Der Druck verteilte sich in der Magengegend und stieg allmählich höher, um auch das Herz zu packen.
    Angst!
    Ja, verdammt, ich gebe es zu. Es war die nackte Angst, die mich gepackt hatte, und ich kämpfte schwer gegen sie an.
    Es gab hier keine vom Feuer erfüllte heiße Luft, wir beide konnten normal durchatmen, da hatte der Schwarze Tod schon für gute Bedingungen gesorgt. Dass ich beim Luftholen Probleme bekam, dafür sorgte eben mein innerer Zustand.
    Über uns hatte sich die Szenerie nicht verändert. Nach wie vor sahen wir den Schwarzen Tod in all seiner Machtfülle und umgeben von den feurigen Wolken. Er war der Herrscher. Er hatte sich sein Atlantis neu erschaffen, und niemand würde ihn von hier verscheuchen können.
    »Die Fronten sind geklärt, Geisterjäger«, rief uns der Schwarze Tod entgegen, »und diesmal bestimme ich die Regeln. Das Feuer ist gnadenlos, aber es ist auch schnell, darauf könnt ihr euch verlassen. Es wird vom Himmel fallen wie bei eurem Jüngsten Gericht. Aber es wird nicht auswählen. Es wird alles packen und vernichten!«
    Wir hörten zu, aber wir schauten uns auch an.
    Ich sah in Sukos Gesicht und erkannte, dass auch mein Freund schwer mitgenommen war. Seine Gelassenheit in oft haarsträubenden Situationen hatte ich sehr oft bewundert. Damit war es jetzt vorbei. Zwar war sein Gesicht nicht verzerrt, aber sein Mund zuckte, und ich hörte das Schnaufen, wenn er Atem
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