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1376 - Saladins Phantome

1376 - Saladins Phantome

Titel: 1376 - Saladins Phantome
Autoren: Jason Dark
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Ordnung?«, fragte er. »Ja.«
    Er wollte auch Glenda ansprechen. Als er ihren Gesichtsausdruck sah, ließ er es bleiben. Sie schaute in eine bestimmte Richtung auf eine dunkle Tür, auf der nicht die Aufschrift Toiletten stand, sondern einfach nur ›Privat‹.
    »Was befindet sich hinter der Tür?«
    »Unsere Küche und…«
    Etwas knatterte. Es hörte sich fast so an, als wären Hülsenfrüchte in einer heißen Pfanne explodiert, aber das war es leider nicht. Wir kannten das Geräusch.
    Schüsse!
    Auch Glenda waren die Laute nicht verborgen geblieben. Sie fuhr auf der Stelle herum und wollte etwas sagen.
    In diesem Augenblick wurde die Tür von innen aufgerissen, und noch in derselben Sekunde starrten wir auf eine unheimliche Gestalt, auf das Phantom…
    ***
    Es hatte ja genügend Zeugen gegeben, die es beschreiben konnten.
    Trotzdem war die Überraschung groß für uns, es nicht in der Zeitung zu sehen, sondern in natura.
    Eine braune Kutte. Eine Kapuze, die über den Kopf gestülpt war, wobei sie das Gesicht nicht verdeckte. Nur konnte man da beim besten Willen nicht von einem Gesicht sprechen, sondern von einer knochenbleichen Totenmaske, auf der zudem ein leicht bläuliches Schimmern lag. Die drei Höhlen fielen auf, aber wir sahen nichts dahinter. Nur Leere.
    Das Phantom war da, und es war bewaffnet. Es hatte sogar Schüsse abgegeben, und sicherlich nicht aus Spaß.
    Und jetzt ging es vor.
    Nach dem zweiten Schritt wurde es auch von anderen Zeugen gesehen. Es war eine Bedienung, die gellend aufschrie und dann mit kreischender und sich überschlagender Stimme schrie.
    »Das Phantom! Es ist hier!«
    Der Kuttenträger reagierte. Es passte ihm nicht, was die junge Frau getan hatte. Er hob ruckartig beide Arme mit den Waffen.
    Genau jetzt kam es auf den berühmten Augenblick an. Auf den Wimpernschlag, den man schneller sein musste, denn das Phantom würde kein Pardon kennen.
    Zum Glück stand Glenda an meiner rechten Seite. Das Phantom zeigte sich links von mir, und bevor es zweimal abdrücken konnte, hatte ich bereits geschossen.
    Die Kugel jagte mitten hinein in den braunen Stoff und bohrte sich dann in den Körper.
    Die Aufschlagwucht schleuderte die Gestalt zurück, was ich als gut empfand. Ich wusste jetzt, dass sich unter der Kutte ein Körper befand und kein Geist.
    Ich war auch bereit, eine zweite Kugel abzufeuern. Nur war das nicht mehr nötig. Das Phantom würde keinen mehr angreifen, denn es sackte innerhalb seiner Kutte zusammen. Der Boden besaß plötzlich eine magische Anziehungskraft.
    Es kippte mit dem Kopf nach vorn, kniete jetzt und blieb in dieser Haltung.
    In Zeiten wie diesen kamen mir die vergehenden Sekunden immer so verdammt lang vor. Das war natürlich auch hier der Fall.
    Als sollte dieser Zeitspanne ein Ende bereitet werden, fing plötzlich jemand aus der Gästeschar an zu schreien.
    Ich wusste nicht, wer es gewesen war. Es interessierte mich auch nicht, denn ich hatte andere Dinge zu tun. Für mich war das Phantom wichtiger. Das Geschehen um mich herum war in den Hintergrund gerückt worden. Wichtig war die Gestalt unter der Kutte.
    Zudem musste ich wissen, ob ich sie auch tödlich getroffen hatte.
    Die beiden Waffen waren aus der Kutte hervorgerutscht. Sie lagen am Boden und wurden von keinen Händen mehr gehalten. Beide trat ich zur Seite und wunderte mich plötzlich, dass eine Pistole beim Rutschen über den Boden eine nasse Spur hinterließ.
    Was sollte das denn?
    Plötzlich war ich noch misstrauischer. Ich wollte sehen, wer sich unter der verdammten Kutte verbarg, aber hier lief nichts mehr normal ab. Alles war anders geworden.
    Ich drückte auf den Kopf!
    Gab es Widerstand?
    Ja und nein!
    Ein schwacher Gegendruck war schon zu spüren, mehr aber auch nicht. Ich drückte den Stoff tiefer, während hinter mir so etwas wie eine kleine Hölle losbrach. Ich hörte schrille Schreie und überlaute Stimmen, die in Panik zitterten.
    Für mich war etwas anderes wichtig. Als ich vor meine Füße schaute, da entdeckte ich den breiten Rand der Flüssigkeit, die unter der Kutte hervorsickerte.
    Wieso das?
    Ich zerrte mit beiden Händen den schweren Stoff der Kutte in die Höhe.
    Selten hatten sich meine Augen so vor Erstaunen geweitet. Was da meine Füße umspielte, war Wasser, in das sich der Körper unter der Kutte verwandelt hatte…
    ***
    Der Stoff war in der unteren Hälfte nass geworden. Ich schleuderte ihn ganz zur Seite, um etwas von der Gestalt zu sehen, die sie einmal getragen
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