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Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition)

Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition)

Titel: Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition)
Autoren: Carré White
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1. Kapitel
     
     
    Kansas Territorium 1859
    „Diese verflixten Schweine!“
    Mein Mann, Pastor Frank Clark, war im Hof, um die Schweine die entkamen wieder einzutreiben. Während seine wütenden Schreie weit und breit hallten, setzte ich mich an den Küchentisch und beäugte ein T-Shirt, das ich gerade mit dem Bügeleisen ruiniert hatte, und starrte auf nichts Bestimmtes. Ich sollte nicht in so eine Melancholie wie diese verfallen. Ich hatte viel zu tun, und dadurch wurde nur Zeit vergeudet.
    Wir würden bald in die Stadt gehen, was meine Laune in der Regel erheblich hob. Nachdem alle notwendigen Anschaffungen gemacht waren, konnte ich im Kaufladen nach Bändern, Knöpfen und Stoffen suchen. Besonders gespannt war ich darauf die Post abzuholen. Ich hatte mehrere Briefe adressiert und sie waren zum Versand bereit. Ich schrieb täglich, meine Schwestern taten das gleiche, und so hielten wir einen regen Briefwechsel, was eine Lebensader zur Außenwelt war.
    Nach unserer Ankunft im Kansas Territorium hatten wir uns einen Landstrich in der Nähe von Denver City gesichert, und bauten ein schönes Haus, das immer noch nach frisch geschnittenem Holz und Farbe roch. Ich hatte jeden Grund glücklich zu sein. Mein Leben war besser als das der Meisten, und ich war gesegnet, wenn nicht sogar ein wenig verwöhnt. Ich sollte nicht zulassen, dass die Ankunft meines monatlichen Flusses mich in einem solchen Maß störte. Vielleicht brachte es Unglück, dass wir eines der Schlafzimmer bereits als Kinderzimmer auserkoren haben. Meine Schwester Louisa meinte, wir sollten damit warten ...  aber Geduld war nicht gerade eine meiner Tugenden.
    Die Küchentür flog auf und erschreckte mich. „Meine Güte!“
    „Tut mir leid, meine Liebe. Ich wollte dich nicht erschrecken.“ Mein Mann kam in das Zimmer und überprüfte den Kessel auf dem Herd. „Ist das Wasser fertig?“
    „Es müsste fertig sein.“
    Er starrte mich an. „Was ist los, Hannah? Ich sehe doch, dass dich etwas bedrückt.“
    Ich zuckte mit den Schultern. „Wieder kein Baby.“
    „Mach dir keine Sorgen, meine Liebe. Alles zu seiner Zeit. Wir haben uns gerade erst niedergelassen.“ Er griff nach einer Keramiktasse auf dem Regal. „Ich hoffe du bist fertig, so dass wir in Kürze losgehen können. Es sieht so aus, als ob sich ein Gewitter zusammenbraut. Es kommen graue Wolken auf, und der Wind wird stärker.“
    Wir hatten die Außenseite des Hauses im Oktober fertiggestellt und der erste Schneesturm der Saison kam drei Wochen später. Die Innenausstattung dauerte länger, aber wenigstens hatten wir Schutz vor Kälte und Nässe, weil das Dach robust war. Der Winter war nicht so unangenehm gewesen, wie erwartet. Die Luft war eher trocken anstatt eiskalt und feucht wie im Osten, und manchmal, nachdem es geschneit hatte, war es überraschend warm, da die Sonne den Unterschied machte.
    Ich stand auf und glättete meine Schürze. „Lass mich dir helfen. Geh, setz dich hin.“ Zeitweise machte ich mir Sorgen über Frank, er war ein begabter Pfarrer, aber seine Fähigkeiten Tee zu kochen ließen ein wenig zu wünschen übrig. Ich goss Wasser in die Teekanne.
    „Da ich für den Anfang Mais anpflanzen möchte, werde ich Arbeiter für die Felder anheuern müssen.“
    „Häng einen Zettel im Kaufladen und bei der Post auf, da erregt es viel Aufmerksamkeit.“
    „Es könnte sein, dass keine Männer mehr da sind. Niemand hier scheint an der Landwirtschaft interessiert zu sein. Sie wollen alle bei der Suche nach unbeanspruchtem Gold schnell reich werden.“
    „Hier ist dein Tee. Willst du Zucker?“
    Er grinste, wobei seine leicht schiefen Zähne zum Vorschein kamen. Er legte seinen Arm um meine Taille und zog mich an sich.
    „Ich habe genug Zucker.“
    „Oh, hör jetzt auf damit.“ Um mich wieder zu befreien, versuchte ich mich von ihm wegzustoßen .
    „Mach dir über das Baby keine Gedanken, meine Liebe. Wir werden noch früh genug eins bekommen.“
    Die Schamröte stieg mir ins Gesicht. „Benimm dich, Frank Clark,“ kicherte ich und erinnerte mich nur zu gut, was wir letzte Nacht im Bett getan hatten. „Soll ich dir etwas zu Essen machen?“ Ich hatte schon Frühstück gemacht, das er kurz nach dem Morgengrauen verschlungen hatte. „Da ist etwas Brot mit Erdbeermarmelade, wenn du willst.“
    „Nein, ich brauche nichts. Ich trinke den Tee aus, damit wir abhauen können.“
    „Du fängst an, wie ein Bergarbeiter zu sprechen.“
    „Ja, die haben eine komische Art und
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