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1376 - Saladins Phantome

1376 - Saladins Phantome

Titel: 1376 - Saladins Phantome
Autoren: Jason Dark
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nach vorn, und ich entdeckte auf ihrer Stirn winzige Schweißperlen.
    »Wie ist es möglich, dass du einen Kontakt bekommen hast? Das Phantom war dir schließlich völlig unbekannt.«
    »Ja, das weiß ich. Aber ich schwöre dir, dass es plötzlich passiert ist. Es kam über mich wie ein Schlag. In meinem Kopf entstand ein Bild. Ich habe es gesehen, und ich kenne seinen Plan. Er will in die Box.«
    Vor einigen Wochen noch hätte ich Glenda ausgelacht oder ihr einige Tage Urlaub empfohlen. Nun sahen die Dinge anders aus.
    Seit ihrer Veränderung, für die der Hypnotiseur Saladin die Schuld trug, war alles anders geworden.
    Zwar sah Glenda noch immer so aus wie früher, aber sie war zugleich zu einem Rätsel und zu einem Problem geworden, um das wir uns kümmern mussten.
    Ihren Job wollte sie nicht aufgeben. Das hatten wir auch nicht gewollt, doch die andere Seite war eben sehr prägnant. Sie schlug ohne Vorwarnung zu, wie ich es jetzt wieder erlebt hatte, und ich war gespannt, was ich noch alles an ihr entdeckte.
    »Hast du weiteren Kontakt?«
    »Nein!«
    »Und trotzdem bist du dir sicher, dass er in der Box auftauchen wird.«
    »Er oder es, John. Ich… ich … hatte die Eingebung.« Sie drückte ihre Hände zu Fäusten zusammen und hätte am liebsten gegen die Armaturenbrettverkleidung geschlagen, was sie jedoch sein ließ und sich zusammenriss.
    »Es war wie eine Eingebung, John. Und ich sehe sie als die reine Wahrheit an.«
    »Ich auch. Sonst wären wir nicht unterwegs.«
    Für alle war das Phantom ein Phänomen. Es tauchte blitzartig auf und verschwand ebenso schnell, nachdem es die Menschen ausgeraubt hatte. Genau das hätte mich eigentlich schon stutzig machen müssen, aber man ist nicht allwissend. Wenn ich jetzt darüber nachdachte, dann konnte das Phantom oder zumindest sein Verhalten auch mit dem von Glenda Perkins verglichen werden.
    Auch für sie war das Unmögliche möglich. Sie schaffte es, ebenso zu verschwinden, und darin sah ich jetzt eine Übereinstimmung zwischen den beiden, bei der ich sogar noch einen Schritt weiterging.
    Saladin, der dieses verdammte Serum besaß, gehört nicht zu den Menschen, die sich nur mit einer Person zufrieden gaben, die er in seinem Sinne veränderte. Er besaß genug von diesem Zeug, um auch andere Menschen damit zu infizieren.
    Ich machte mir jetzt Gedanken darüber, ob das Phantom nicht die gleichen Kräfte besaß wie Glenda. Eben durch Injektion dieses Serums.
    Saladin hatte sich Glenda ausgesucht, um ihre Freunde und Kollegen zu erniedrigen. Bei ihr hatte das nicht so geklappt, wie Saladin es sich vorgestellt hatte. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte sie zu einer Verbrecherin werden sollen. In seinem Sinne hatte er Pech gehabt, denn Glenda hatte völlig anders reagiert. Sie war nicht in eine negative Phase hineingeraten, sondern hatte ihr normales Leben fortgeführt, was ihm natürlich nicht passen konnte.
    Sollte er tatsächlich hinter dem Erscheinen des Phantoms stecken, würde ihm dessen Handeln mehr gefallen.
    Hin und wieder warf mir Glenda einen Blick zu und schien erforschen zu wollen, ob ich ihr auch glaubte. Ich gab ihr eine Antwort, ohne dass sie eine Frage gestellt hätte.
    »Du brauchst keine Angst zu haben. Ich halte dich nicht für überspannt oder für eine Spinnerin.«
    »Danke.«
    Wir setzten unsere Fahrt fort. Die Box war ein neues Restaurant, das im Moment in war. Es lag an der Grenze zwischen Chelsea und Belgravia und war zugleich der Mittelpunkt eines kleinen Parks. Im Sommer konnte so ein Glasbau zu einer Hölle werden, wenn die Sonne zu stark darauf schien. Das war wohl bei der Box nicht der Fall, denn die Klimaanlage musste ausgezeichnet funktionieren, sodass die Gäste sich auch bei Hitze wohl fühlten und das Gefühl hatten, in der freien Natur zu essen und zu trinken. Noch interessanter war es meiner Meinung nach, wenn es regnete, und nach der letzten, kleinen, sehr schwülen Hitzewelle würde ein kühlender Regen wirklich sehr gut tun.
    Noch war es nicht so weit. Aber der Himmel zeigte bereits ein leicht bedrohliches Wolkenbild. Auch erste Windstöße fegten durch die Häuserschluchten der Stadt.
    Wenn Glenda es gewollt hätte, dann wären wir auch mit der Sirene gefahren, doch bisher verhielt sie sich still. Allerdings ließ die Spannung bei ihr nicht nach.
    »Hast du Kontakt?«
    »Nicht mehr. Ich hatte auch nie einen richtigen Kontakt, John. Es war ein Wissen gewesen, dass mich überfallen hatte. So und nicht anders muss man es
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