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1351 - Templergold

1351 - Templergold

Titel: 1351 - Templergold
Autoren: Jason Dark
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stand, denn die Flammen hatten nicht das gesamte Gebilde erfasst, was allerdings in naher Zukunft noch kommen würde.
    Und wo steckten die Menschen, die das Holz angezündet hatten?
    Er hatte sie nicht gesehen. Und auch als er den Kopf in verschiedene Richtungen hin drehte, bekam er sie nicht zu Gesicht. Sie mussten sich zurückgezogen haben.
    Der Blick nach links.
    Das Gelände lief dort leicht abfallend aus. Es endete an einem schmalen Sandstreifen, auf dem die schaumigen Wellen ausliefen.
    Wieder zum Meer hin und gar nicht mal so weit entfernt erhoben sich dunkle Felsen aus dem Wasser.
    Sie besaßen unterschiedliche Höhen, aber eines hatten sie gemeinsam. Ihr Gestein war so spitz wie eine geschliffene Schwertseite, und es riss jeden Gegenstand entzwei.
    Das Brett hat es nicht vernichtet und auch mich nicht!, dachte der Kapitän, der sich wieder mal darüber wunderte, dass es das Schicksal so gütig mit ihm gemeint hatte.
    Da konnte etwas nicht stimmen. Diese verdammten Felsen zogen die Schiffe förmlich an. Dafür sorgten schon die starken Strudel, die sie umgaben.
    Ihm kam nur eine Lösung in den Sinn. Es musste Menschen geben, die ihn gerettet und danach allein gelassen hatten. Aber wo verbargen sie sich? Oder waren sie wieder auf die See hinausgefahren?
    Der Orkan war zwar vorüber, aber das Wasser hatte sich noch immer nicht beruhigt. Nach wie vor war das Meer aufgewühlt und es gab noch hohe Wellen, auf deren Kämmen es schimmerte und blitzte.
    Navarro drehte den Kopf in die andere Richtung. Eine Wand lag da wie ein abgeschrägter dunkler Schatten. Typisch für eine Küste.
    Allerdings war sie an einer Stelle nicht so steil.
    In der Dunkelheit war nicht zu erkennen, ob der Hang bewachsen war. Er stellte nur fest, dass über ihm der Mond aufging und seine von schnell vorbeiziehenden Wolken umgebene Sichel zeigte.
    Navarro wollte nicht mehr länger am Strand bleiben. Es war ihm egal, ob die Kleidung noch feucht an seinem Körper klebte. Er brauchte jetzt Bewegung, um seine Muskeln wieder geschmeidig zu machen.
    Der Kapitän stand auf.
    Es klappte nicht so locker wie sonst. Seine Muskeln waren tatsächlich steifer geworden, und er spürte das Ziehen an vielen Stellen seines Körpers. Nachdem er die ersten Schritte gegangen war, ging es ihm besser. Es störte ihn auch nicht, dass er über weichen Sandboden ging und ihm jeder Schritt Mühe bereitete. Wichtig war vielmehr, dass er lebte, und er wollte dieses Leben auch noch weiterführen. Wer einmal dieser Hölle entronnen war, der wertschätzte automatisch das Leben.
    Er ging mit schleppenden Schritten weiter. Bei jedem Auftreten wühlte er einen Fuß in den Sand hinein, der unter ihm nachgab. Er hörte das Rauschen des Wassers wie eine ferne Melodie und geriet in den tanzenden Schein des Feuers, das ihn mit seiner Wärme streifte. Er empfand sie als wohltuend, aber er hörte auch die Geräusche, die das Feuer umgaben. Da flogen Funken in die Luft und wurden von dem Knistern begleitet, das entstand, wenn wieder Holzstücke als rote Glut zusammenbrachen.
    Der Untergrund veränderte sich merklich, der Sand wurde weniger. Der Kapitän schaute auf dunklen Lehm. Er sah hier erste Grasbüschel wachsen, aber auch manche Steine, mit glänzenden Oberflächen.
    Dass er Hunger und Durst verspürte, störte ihn nicht. Er würde schon irgendwo etwas zu essen und auch zu trinken finden.
    Schon jetzt suchte er nach der besten Möglichkeit, den Hang zu überwinden. Wenn es sein musste, wollte er auch klettern, doch es gab bestimmt bequemere Möglichkeiten.
    Manchmal noch erwischte ihn der Abendwind. Er strich wie ein kalter Atem an ihm vorbei und ließ ihn leicht erschauern.
    Vor dem Hang blieb er stehen. Steine hatten sich in ihn hineingegraben und wuchsen wie unterschiedlich große Köpfe hervor. An ihnen würde er sich bei seinem Weg nach oben abstützen können, aber die ersten Schritte würde er auch so schaffen.
    Navarro verwarf diesen Gedanken wieder, denn es passierte etwas, mit dem er nicht gerechnet hatte.
    An der obersten Stelle des Hangs und dicht über der Kante wurde die Dunkelheit durch ein seltsames Flackern abgelöst. Es war heller und schimmerte rötlich, wobei es keinen festen Standort hatte, es bewegte sich hin und her.
    Feuerschein?
    Der Kapitän konnte sich zunächst nichts anderes vorstellen. Im Gegensatz zu dem Feuer in seiner Nähe bewegte sich aber dieser Schein oberhalb des Hangs. Außerdem konnte der Lichtschein nicht von einer einzelnen Quelle
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