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1351 - Templergold

1351 - Templergold

Titel: 1351 - Templergold
Autoren: Jason Dark
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Der Kapitän hatte sich in seine Kabine zurückgezogen, um auszuruhen und nachzudenken. Dass eine besondere Verantwortung auf ihm lastete, wusste er, denn nicht nur für ihn war es wichtig, eine bestimmte Ware von einem Ort zum anderen zu bringen. Die Reise musste klappen, sonst war vieles umsonst gewesen.
    Die ersten stärkeren Wellen regten Navarro nicht auf, dann aber rollten die Brecher heran und sorgten dafür, dass es mit der ruhigen Fahrt vorbei war.
    Von nun an war Navarro hellwach!
    Er hatte in seiner Koje gelegen. Sie war das einzige Bett, dass es auf dem Schiff gab. Die Besatzung schlief in Hängematten. Manchmal auf und manchmal unter Deck.
    In dieser Situation hielt sich keiner der Männer mehr im Bauch des Schiffes auf. Jeder wusste, was es bedeutete, wenn der Segler in einen verdammten Sturm geriet.
    Da wurde jeder an Deck gebraucht, auch wenn es dort gefährlich war und die Brecher überkamen, die dann alles wegspülen und wegsaugen wollten, was nicht festgezurrt war.
    Ein gewaltiger Stoß erschütterte das Schiff. Der Kapitän hatte sich soeben hingesetzt, als er ihn mitbekam und auch das Krachen hörte, als wenn die Bordwände auseinander brachen.
    Er konnte den Stoß nicht mehr ausgleichen und prallte zu Boden.
    Er fluchte, als er über die Planken rollte und erst an der Tür liegen blieb. Entkleidet hatte er sich nicht. Sogar mit seinen Stiefeln hatte er sich hingelegt, als hätte er eine Ahnung von dem gehabt, was auf ihn zukommen würde.
    An der Tür kämpfte er sich hoch.
    Der bärtige Mann war ein erfahrener Kapitän. Er wusste genau, wie man sich bei Sturm zu verhalten hatte. Es war nicht der Erste, den er erlebte, aber ihm war schon jetzt der Gedanke gekommen, dass es möglicherweise auch einer der schwersten Orkane war, die ihn und sein Schiff getroffen hatten. An den hölzernen Wänden waren an bestimmten Stellen einige Haltegriffe angebracht. Auch nahe der Tür befand sich einer, und Navarro griff danach. Mit festen Händen umklammerte er ihn und nutzte eine Schaukelbewegung aus, um auf die Beine zu kommen.
    Schwankend blieb er stehen. In seiner Kabine war es wahnsinnig laut geworden. Die gewaltigen Meergeister schienen erwacht zu sein, um von allen Seiten gegen die Bordwände zu wüten.
    Er riss die Tür auf, als der Orkan für einen Moment an Intensität verlor.
    Vor ihm lag der Niedergang. Er wollte an Deck gehen. Vor sich sah er die hölzernen Stufen, über die aufgeschäumtes Wasser nach unten zur Kapitänskabine lief und sie glatt gemacht hatten.
    Navarro kämpfte sich vor. Er biss die Zähne zusammen. Das Schiff verwandelte sich wieder in einen tanzenden Spielball, sodass er Probleme bekam, die rutschigen Stiegen hinaufzukommen.
    Er hörte das Heulen des Sturms und auch die Schreie seiner Männer.
    An Deck war die Hölle los. Nicht nur der Sturm sorgte für die heulenden und pfeifenden Geräusche, auch seine Leute schrien. Sie brüllten vergeblich gegen das Tosen an.
    Noch waren die beiden Masten nicht gebrochen. Auch hatte es seine Mannschaft geschafft, die Segel einzuholen. Bis auf eines. Am Vordermast hing es dicht unterhalb der Spitze wie ein nasser Lappen, der von der Wucht der Böen hin- und her geschlagen wurde. Es war nur eine Frage der Zeit, bis das Meer es sich holen würde.
    Er kämpfte sich weiter vor. Das Wasser, der Wind, die Schreie, die Menschen, die über das Deck liefen oder vom Wind getrieben wurden. Seine Mannschaft versuchte alles, das Schiff zu retten. Aber was sollten die Männer machen? Sie hatten die Segel noch schnell einholen können, das war auch alles. Nun würden sie die Santa Christina dem Meer als Beute überlassen müssen.
    Navarro wollte nicht aufgeben. Verbissen kämpfte er sich durch, und so schaffte er es tatsächlich, sich dem Steuerhaus zu nähern.
    Es kam noch eine Gefahr hinzu. Der Sturm hatte all das losgerissen, was nicht fest genug vertäut gewesen war. So rutschten die schweren Gegenstände über das Deck. Kisten, Fässer, Teile einer alten Ruderbank gehörten auch dazu, und er sah plötzlich den Schiffsjungen in einer gurgelnden Welle auf sich zurutschen.
    Der Junge war nicht so kräftig. Aber er konnte fantastisch kochen.
    Seine Männer und Navarro liebten ihn.
    Der Junge schrie. Das Wasser schleuderte ihn vor. Wie auf einer eisigen Rutschbahn glitt er über das Deck, und Navarro schrie ihm etwas entgegen, doch der junge Mann hört ihn nicht. Er konnte auch nichts hören, denn der Orkan toste, es war einfach zu laut.
    Navarro warf sich
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