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1337 - Krieg der Esper

Titel: 1337 - Krieg der Esper
Autoren: Unbekannt
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Alarmsirene. „Ortung!" verlangte ich. „Drei Dutzend Diskusraumer vor uns", meldete Dan Pilker und wies die Ortungsergebnisse auf meinem Monitor aus. Seine Stimme klang so verdutzt, als hätte er den Weihnachtsmann in seinem Schlitten geortet. „Sie sind auf unserem Kurs aus dem Linearraum gekommen. Und sie halten mit Höchstgeschwindigkeit auf uns zu. Sie sind auf Kollisionskurs!"
    „Wie ist das möglich?" rief Narktor aus.
    Mich interessierte das gar nicht so sehr, ich war auf alles gefaßt. „Schutzschirm einschalten!" befahl ich. „Können wir ausweichen?"
    „Keine Schwierigkeit. Wir drehen nach backbord ab."
    „Okay", stimmte ich zu, eine Richtung war so gut wie die andere. Als ich auf den Monitor sah, erkannte ich, daß die Kartaninraumer ebenfalls in diese Richtung schwenkten. Sie hatten zwar eine viel höhere Geschwindigkeit, so daß die Kursänderung nur mit Verzögerung vonstatten ging, dafür war die WAGEIO so langsam, daß es aussah, als käme sie überhaupt nicht vom Fleck. Wir versuchten zwar, mit Höchstbeschleunigung aus dem Gefahrenbereich zu kommen, aber man weiß ja, wie vergleichsweise träge ein 1500-Keilraumer gegenüber einem 160-Meter-Diskus ist'. Und dann feuerten die rund vierzig Kartaninraumer mit ihren Impulsgeschützen wie auf Kommando. Ich brauchte nicht erst die Energietasterergebnisse zu überprüfen, um zu wissen, daß die Kartanin mit Punktbeschuß versuchten, unseren Schutzschirm zu durchbrechen. „Können wir uns Strukturlücken im Paratronschirm leisten?" fragte ich. „Jede Menge", antwortete Helma. „Dann erwidern wir das Feuer. Geben wir es ihnen mit den Irregulatoren! Feuer frei!"
    Obwohl die WAGEIO wie alle ehemaligen Vollstrecker-Typen der Orbi-L ter zum Transporter umgebaut worden war, hatte man die ursprüngliche Offensiv-Bewaffnung beibehalten. Die Anti-Materie-Strahler mit ihrer zerstörerischen Wirkung ebenso wie die weitaus humaneren Irregulator-Strahler, mit denen man im Nahkampf aber eine ausreichende Wirkung erzielen konnte, wollte man den Gegner nicht vernichten.
    Sie erzeugten ein sechsdimensionales Störfeld jenseits jeglicher Feld-Schirme und wurden am Zielpunkt in lichtschnelle Normalimpulse zurücktransferiert. Diese Störimpulse gingen über den gesamten elektronischen und positronischen Frequenzbereich nd wirkten funktionsstörend auf alle technischen Geräte, die auf dieser Basis arbeiteten. Damit konnte man auf elegante Weise ein ganzes Raumschiff lahmlegen, ohne dabei Lebewesen tödlich zu gefährden.
    Die verheerende Wirkung der Irregulatoren auf die Automatik der Kartaninschiffe wurde gleich darauf deutlich. Ein halbes Dutzend Angreifer kam vom Kurs ab, brach im Zickzack aus der Formation aus. Ebenso viele Kartaninschiffe stellten das Feuer ein, andere schossen wie verrückt durch die Gegend und gefährdeten die eigenen Einheiten. Zu guter Letzt drehten auch die anderen Diskusraumer ab und zogen sich in den Raum von Kabarei zurück. Immerhin hatten die Kartanin mit ihrem konzentrierten Punktbeschuß bewirkt, daß unser Paratronschirm instabil geworden war und beängstigende Schwachstellen aufwies. Hätte der Beschuß noch einige Sekunden angedauert, dann wäre der Schutzschirm wohl endgültig zusammengebrochen. „Schirmfeldgeneratoren abschalten!" befahl ich. „Wir haben vorerst eine kleine Erholungspause, in der wir uns überlegen können ..."
    In dem Moment, als der Paratronschirm ausgeschaltet wurde, schrie Poerl Alcoun auf. Wir drehten uns alle in ihre Richtung und sahen, wie aus ihrem Körper plötzlich kleine Elmsfeuer züngelten, die immer höher stiegen wie die Protuberanzen einer Sonne. „Die Esper ...!" rief Poerl dabei. Ihre Stimme erstarb in einem Gurgeln. „Schutzschirm an!"
    Aber dieses Befehls bedurfte es erst gar nicht. Helma Tiao hatte von sich aus reagiert und den Paratronschirm aktiviert.
    Die geisterhaften Flammen an Poerls Körper erloschen, die Paratensorin brach kraftlos zusammen.
    Ein Medo-Roboter eilte herbei und leistete ihr Erste Hilfe. Ich beugte mich über Poerl. Sie war bei Bewußtsein, aber ihr Blick wirkte wie gebrochen, sie schien mich gar nicht zu sehen. „Bist du okay?" fragte ich besorgt. „Es geht", sagte Poerl schwach. „Du hattest recht, Nikki. In den Maakar-Transportern waren Esper versteckt. Sie haben unsere Manöver beobachtet und unsere Kursdaten an die außerhalb wartende Flotte weitergegeben. Darum war es ein leichtes, unseren Kurs zu kreuzen... zumal wir ihn konstant
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