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1337 - Krieg der Esper

Titel: 1337 - Krieg der Esper
Autoren: Unbekannt
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sind! Die Voica müssen mich hören, denn sie haben meine Gedanken schon über größere Entfernungen empfangen und mit mir Kontakt aufgenommen, wenn sie nicht so gut Bescheid über meinen Standort wußten.
    Aber die Voica reagieren nicht auf meine Rufe.
    Es ist, als sei ich für sie gestorben, seit ich mit Nikki und den anderen Sayaaronern in den Raknor-Nebel eingedrungen bin.
    Haben sie mich aufgegeben? Verstoßen gar?
    Sie stellen sich parataub.
    Natürlich müssen die Voica auf mich wütend sein, weil ich sie zu erpressen versucht habe. Ich muß mich über mich selbst wundern, daß ich mich zu einer solch unehrenhaften Verhaltensweise habe hinreißen lassen. Es soll auch keine Entschuldigung sein, daß dies wohl eine Überreaktion auf das schändliche Verhalten der Voica gegenüber den achtzehn Pseudo-Wissenden war. Eine Entschuldigung ist es gewiß nicht, nur eine Tatsache.
    Eigentlich haben wir Kartanin keinen Grund, wegen der Winkelzüge der Sayaaroner die Nasen zu rümpfen. Nicht, daß ich Rassenvorurteile gehabt habe, aber ich dachte immer, daß wir ausgeglichener seien und so mancher Handlung nicht fähig, die die Sayaaroner ohne Gewissensbisse ausführen. Ich dachte, sie hätten einfach dehnbarere Moralbegriffe als wir. Aber nun erkenne ich am Beispiel der Voica, daß auch wir ein breiteres Spektrum der Toleranz haben.
    Nein, ich habe nie Vorurteile gehabt, ich,habe die Völker aus Sayaaron sogar beneidet. Verglichen mit ihnen sind wir nur Mittelmaß, ohne damit ein Werturteil zu fällen. Ich meine damit, daß wir in allen Belangen nahe einer Ebene liegen, daß die Summe der Eigenschaften unseres Volkes, das Bewußtsein, unser Geist, in der Darstellung eines Diagramms eine ziemlich beständige Linie ergeben würde. Bei den Sayaaronern schlägt die Kurve oft weit nach beiden Seiten aus, ins Negative ebenso wie ins Positive. Das Einzelwesen ist bei ihnen viel individueller, rassenunabhängiger, exzentrischer... Und darum habe ich sie beneidet.
    Trotzdem hätte ich mir nicht vorstellen können, selbst so zu sein. Nun beginne ich aber zu glauben, daß wir uns ihnen in vieler Hinsicht sehr gut angeglichen haben, ohne uns dieser Anpassung bewußt zu sein, oder diese angestrebt zu haben.
    Ja, Dao-Lin, sieh ein, daß Kartanin gar nicht so anders sind als die anderen. Kein Grund, auf irgendwelche Eigenheiten stolz zu sein.
    Wir erreichen das Ctl-System. Ich höre nicht, was Nikki, Poerl und die anderen äußern, meine Gedanken sind lauter. Aber ich lasse sie allmählich abklingen, denn es wird Zeit, daß ich aus meiner Eigenwelt komme und mich der Realität stelle.
    Das Beiboot steuert den zweiten Planeten an. Es ist eine Sauerstoffwelt, sehr „erdähnlich", wie Nikki er freut feststellt, mit einer Wasser-Land-Verteilung von 70 zu 30.
    Aber dann macht man eine Entdekkung, die Nikki und die anderen in helle Aufregung versetzt. Ich bekomme auf die Distanz nicht sofort mit, was es damit auf sich hat.
    Also tauche ich ganz aus meiner Gedankenwelt auf und nehme an dem Geschehen Anteil.
    Ctl II bietet aus dem All tatsächlich einen ungewöhnlichen Anblick. Ich habe so etwas noch nie gesehen und hätte es nicht für möglich gehalten, daß man Kartanin damit in Verbindung bringen könnte.
    Aber irgendeinen Zusammenhang wird es zwischen Ctl II und meinem Volk wohl geben.
    Ich harre staunend der Dinge, mit denen wir nach der Landung noch konfrontiert werden mögen ...
    Epilog Ich bin der letzte Passagier, den die Esper von Bord der WAGEIO holen. Das PIG-Schiff ist ein Wrack, das in die blaue Riesensonne stürzen wird. Das wird allgemein bedauert, nur die Gefangenen sind froh darüber. „He, du bist ja ein Paratauber!" sagte eine Esperin zu mir. „Wie heißt du? Wie kommst du an Bord?"
    Ich nenne meinen Namen, sage, daß ich aus der Esper-Schule von N'jalin stamme und daß ich in einer bestimmten Mission an Bord war. „Aber ich habe versagt und hätte es verdient, mit dem Wrack in der Sonne zu verglühen", schließe ich meinen Bericht. „Wolltest dich der Verantwortung wohl entziehen?" sagte die Esper-Führerin. „So feige können nur Männer sein."
    „Was geschieht mit den Gefangenen?" erkundigte ich mich. Schulterzucken.
    Ich werde weitergereicht und der Flottenchefin vorgeführt. „Ah, Rob-Ert-K'uzelj", begrüßt sie mich. „Die Hohen Frauen haben mich über deine Mission unterrichtet.
    Dein Versagen spricht ja nicht gerade für euch Parataube."
    Es folgen endlose Verhöre. Ich berichte wahrheitsgetreu, wie alles
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