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1337 - Krieg der Esper

Titel: 1337 - Krieg der Esper
Autoren: Unbekannt
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und auf andere Weise zum Ausdruck brachte? Das hätte mich enttäuscht. „Was ich tat, tat ich nicht für euch, sondern zum Wohle meines Volkes", antwortete die Kartanin. „Ich glaube nun mal daran, daß die Völker aus Sayaaron und die Kartanin einander näherkommen sollten, urn ihre Zukunft gemeinsam zu gestalten. Persönliche Motive spielen dabei keine Rolle, Protektorin Frickel."
    „Du sprichst meine Gedanken aus, Dao-Lin", sagte ich. „Ist es dir recht, daß ich dich einfach Dao-Lin nenne, da du deinen Familiennamen ohnehin abgelegt hast? Du kannst dir dafür das Protektorin Frickel schenken."
    „Ich bin nicht sicher, ob durch solche Vertraulichkeiten die erforderliche Distanz zwischen uns gewahrt bleibt ... Nikki."
    „Alles klar, Dao-Lin", sagte ich. „Funkkontakt!" meldete da Poerl Alcoun. „Wir werden auf Hyperfrequenz angerufen. Die Funksignale kommen aus der Dunkelzone."
    Ich war sofort bei Poerl am Hyperkom. „Um welcherart Funksignale handelt es sich?" fragte ich und ließ mich in den Kontursessel neben der Paratensorin sinken. „Kannst du sie entschlüsseln? Sind sie an uns gerichtet?"
    „Der Funkspruch ist in einem Kode gehalten, den ich noch nicht entschlüsselt habe", erklärte Poerl, während ihre Finger über die Tastatur des Bordcomputers wirbelten. „Aber es handelt sich urn eine Richtfunksendung, die eindeutig uns gilt."
    Das bedeutete, daß es in dem dunklen Herzstück des Raknor-Nebels eine reale Macht gab, die uns geortet haben mußte und nun Kontakt mit uns aufnahm. „Die Frequenz ist mit der der kartanischen Militärs identisch", sagte Poerl aufgeregt. „Und der Sender verwendet auch den kartanischen Informationskode. Ich habe es gleich."
    „Das ist eine Falle!" behauptete Donald Screen. „Es kann nur so sein, daß die kartanischen Streitkräfte vor uns Position bezogen h'aben und uns nun auflauern."
    „Das ist ausgeschlossen", mischte sich Dao-Lin ein, die aus ihrer Lethargie aufgewacht war und sich zu uns gesellte. „Kein Kartanin würde sich in den Raknor-Nebel wagen."
    „Trifft das auch auf die Wissenden zu?" fragte ich, aber Dao-Lin gab keine Antwort. Ich blickte mich nach ihr um und stellte fest, daß sie gebannt auf den Monitor starrte und nur Ohren für die akustischen Signale aus dem Hyperkom zu haben schien. Ich war nahe daran, sie zu fragen, ob der Raknor-Nebel nur deshalb tabu war, weil sich hier der Clan der Wissenden versteckte.
    Aber dann hatte Poerl den Empfänger mit dem kartanischen Informationskode, der im Bordcomputer gespeichert war, gespeist, und die Signale wurden automatisch in eine Lautsprache umgewandelt.
    Fremde Laute drangen aus dem Lautsprecher, die wie eine Verballhornung des Kartanischen klangen. „Was ist das für eine Sprache?" fragte ich ärgerlich, weil ich kein Wort verstehen konnte. „Es ist Kartanisch", antwortete Dao-Lin mit zittriger Stimme. Als ich sie wieder ansah, schien es fast, als würde sich ihr Pelzkamm sträuben, um ihren Mund war ein nervöses Zukken. „Es handelt sich um ein ungebräuchliches, archaisches Kartanisch", fügte sie hinzu. „Kannst du es verstehen, Dao-Lin?" fragte ich. „Ja", sagte Dao-Lin tonlos. „Es handelt sich um die Stimme von Ctl. Frage mich nicht, was darunter zu verstehen ist. Du kannst selbst erkennen, daß es sich um die ständige Wiederholung ein und desselben Anrufes handelt. Es heißt wortwörtlich: Hier spricht die Stimme von Ctl."
    Poerl warf mir einen bezeichnenden Blick zu, der wohl ausdrücken sollte: Dao-Lin glaubt, es handelt sich um die Stimmen der Toten. Aber ich war da nicht so sicher, ob Dao-Lin überhaupt solche konkreten Vorstellungen hatte. Ihre unerklärliche Furcht entsprang eher einer völligen Ungewißheit. „Wenn wir nicht antworten, wird sich der Anruf ewig wiederholen", sagte Poerl laut. „Und wer weiß, was sich sonst noch in der Zwischenzeit abspielt!"
    „Wir antworten mit dem kartanischen Informationskode", beschloß ich. Poerl kam der Aufforderung nach. Kaum hatte sie den Empfang der Sendung auf diese Weise bestätigt, veränderten sich die Funksignale. „Ist das eine Antwort, Dao-Lin?" wollte ich wissen, als die Signale in das archaische Kartanisch umgesetzt wurden. Es handelte sich diesmal nicht um die Wiederholung des einen Satzes. „Übersetz uns das!"
    „Die Stimme von Ctl fordert das fremde Flugobjekt auf, bestimmte Koordinaten anzufliegen", übersetzte die Kartanin mit stockender Stimme. „Diese Koordinaten bezeichnen ein Sonnensystem im Zentrum der
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