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1337 - Krieg der Esper

Titel: 1337 - Krieg der Esper
Autoren: Unbekannt
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für die Kartanin."
    „Welche Kartanin?" wunderte sich der ehemalige Vironaut. „Könnte es sein, daß die Maakar mit den Kartanin gemeinsame Sache machen und sich welche von den Feliden auf den Großraumschiffen verbergen?" fragte ich. „Unsinn! Die sind zueinander inzwischen wie Hund und Katz, wenn du weißt, was ich meine."
    „Wer weiß ...?"
    Der Gedanke, der sich in meinem Gehirn eingenistet hatte, nämlich, daß sich kartanische Esper auf den Maakarschiffen aufhielten, ließ mich nicht mehr los. Sie hätten leichtes Spiel, wenn die WAGEIO erst in den Orbit von Kabarei ging. Sie brauchten nur zu uns herüberzuteleportieren, sich Dao-Lin zu schnappen und auf dieselbe Weise wieder mit ihr zu verschwinden.
    Es gab noch ein Dutzend anderer Varianten, jedenfalls nahm ich Dao-Lins Warnung ernst.
    Fazzy sagte etwas von Begrüßung, und ich erklärte ihm, daß wir das auf später verschieben müßten.
    Dann setzte ich ihm meinen Plan auseinander, der vorsah, daß er sofort mit der Space-Jet NIOBE startete und im Orbit einen Rendezvouspunkt mit Wido Helfrich ansteuerte. Fazzy stimmte, wenn auch ohne Begeisterung, zu. „Was habe ich damit zu tun?" wunderte sich Wido und zeigte sein Pferdegebiß, er konnte auf diese Weise maßloses Staunen ausdrücken. „Du nimmst dir drei Männer und gehst an Bord eines Siebzigmeterbeiboots", erklärte ich ihm. „Wir schleusen euch zum richtigen Zeitpunkt aus, und ihr werdet mit Höchstbeschleunigung und eingeschaltetem Paratronschirm Kurs auf Kabarei nehmen. Wenn du den Rendezvouspunkt mit Fazzy erreicht hast, schaltest du den Paratronschirm kurz aus und gehst gleich darauf im Sturzflug auf Kabarei runter. Fazzy wird mit der NI-OBE auf die gleiche Weise in die entgegengesetzte Richtung verschwinden. Es soll aussehen wie ein fliegender Wechsel, wie eine Art Staffellauf mit Stabübergabe."
    „Verstehe, nur daß es sich bei dem Stab um Dao-Lin handelt", sagte Wido skeptisch. „Aber, Nikki, glaubst du, daß ein Außenstehender deinem komplizierten Gedankengang folgen kann?"
    „Wenn wir von Kartanin beobachtet werden, müssen sie reagieren, ob sie nun begreifen oder nicht", erwiderte ich, und ich fragte mich, ob es nicht sogar klüger wäre, Dao-Lin auf diese Weise tatsächlich rochieren zu lassen, anstatt das nur vorzutäuschen.
    Aber dann blieb ich bei meinem ursprünglichen Entschluß. Ich wollte die Wissende in meiner Nähe haben.
    Wir waren nur noch eine Lichtminute von Sabhal entfernt und schlichen mit 10.000 Kilometern in der Sekunde dahin. Das reichte allemal für ein gemütliches Orbitmanöver und war andererseits nicht zu langsam, um in angemessener Zeit auf Metagrav-Vortex zu beschleunigen. „Ab geht die Post!" Das Beiboot mit Wido Helfrich schoß aus dem Hangar und hüllte sich augenblicklich in einen Paratronschirm. Wenn dort draußen Esper ihre telepathischen Fühler nach dem Beiboot ausstreckten, würden sie gegen eine undurchdringliche Barriere prallen.
    Inzwischen war auch Fazzy mit der NIOBE von Kabarei gestartet. Eventuelle Beobachter konnten beide Geschehnisse, sofern sie den Start der Space-Jet überhaupt bemerkt hatten, noch nicht in Zusammenhang bringen.
    Ich blickte zu Poerl. „Dao-Lin ist ganz ruhig", erklärte sie unaufgefordert. Sie holte sich gerade zwei weitere Paratautropfen aus dem Sicherheitsbehälter. „Was ist mit den Maakar-Transportern?" wollte ich wissen. „Negativ", antwortete Poerl. „Ich kann über diese Entfernung nur auf breiter Basis lauschen. Falls sich dort Esper verschanzt haben, können sie sich mühelos abschirmen."
    Die Sekunden verrannen, wurden zu Minuten, und in jeder Minute schrumpfte unsere Distanz zu Kabarei um über eine halbe Million Kilometer, legten wir zwei Lichtsekunden zurück. Und es dauerte über zehn Minuten, bis die NIOBE und das Beiboot mit Wido den Rendezvouspunkt erreichten.
    Wido schaltete den Paratronschirm aus. Wie vereinbart, stellten beide Flugkörper eine Transmitterverbindung miteinander her, wurde von Wido ein Mannschaftsmitglied zur NIOBE abgestrahlt und sofort wieder zurückbefördert. Dann hüllten sich beide Schiffe wieder in Paratronschirme. Die NIOBE flog mit höchsten Beschleunigungswerten aus dem Andorja-System, Wido stürzte sich mit dem Beiboot wie ein Selbstmörder ins Nordpolgebiet von Kabarei hinunter.
    Was mochte in den Gehirnen von kartanischen Beobachtern vor sich gehen, die dieses Verwirrspiel zu sehen bekamen? „Alarm!" Helma Tiaos Warnung erklang nur Bruchteile von Sekunden nach der
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