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1337 - Krieg der Esper

Titel: 1337 - Krieg der Esper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überhaupt, wie will er an Paratau herankommen? Wir würden es an Bord der WAGEIO sofort registrieren, wenn ein Kartanin auch nur mit einer Handvoll dieses Psichogons an Bord spaziert käme. „Du hast nur eine Chance, Nikki Frickel, der verdienten Strafe zu entgehen", sagt er, und seine Stimme bekommt auf einmal einen Halleffekt, und das schrille Echo seiner Worte begleitet mich aus dem Traum heraus, und ich höre es noch lange, nachdem ich schweißgebadet aus diesem unsinnigen Alptraum aufgewacht bin. „Du kannst dich und die Deinen nur retten, wenn du Dao-Lin-H'ay freiläßt!"
    Und plötzlich ist der Traum aus, und weg ist Rob-Ert.
    Ich bleibe wie belemmert zurück, und mich ärgert an dem ganzen Wirrwarr-Traum nichts so sehr wie die Tatsache, daß er eine Kapriole schlug, als er am interessantesten wurde, nämlich zu dem Zeitpunkt, als ich meinen Zuhörern erzählen wollte, wie ich den Nachstellungen der Wissenden entgehen und Dao-Lin-H'ay als Freundin gewinnen konnte.
    Das hätte mich interessiert! Denn in Wirklichkeit habe ich keinen blassen Schimmer, wie ich das bewerkstelligen könnte. Es müßte mal einen Traum geben, der konsequent zu Ende führt, was er so vielversprechend begonnen hat.
    Ich sitze da und werde allmählich wach. Von dem Kneipenbesuch im Jahre 100 von H'ay ist kein Geschmack nach Vurguzz zurückgeblieben, nur ein mächtiger Kater. Apropos ...
    Wie paßt dieser männliche Kartanin in den Traum, der mir Psiphrenie bescheren soll? Ich kann diese Passage mit keiner Begebenheit, keinem Erlebnis aus der Vergangenheit assoziieren.
    War das am Ende gar nicht geträumt?
    Ich durchsuche meine Kabine wie eine Verrückte, wie unter beginnender Psiphrenie, und ich möchte nicht hören, wie Narktor es kommentieren würde, könnte er mich so sehen.
    Dieser Gedanke ernüchtert mich, und ich will die sinnlose Suche schon aufgeben, als ich etwas auf dem Boden neben der Kabinentür liegen sehe. Es ist haarfein und glitzert silbrig. Es ist ein Haar, borstig und dicker als ein Menschenhaar.
    Das Barthaar eines Kartanin!
    Also gibt es dich doch, Rob-Ert!
    Ich schlage sofort Alarm und ordne die Durchsuchung der WAGEIO an. Nach vierundzwanzig Stunden lasse ich die Suche abbrechen, weil die Leute immer lustloser an die Sache herangehen, je deutlicher sich der Mißerfolg abzeichnet und weil ich mein Beweisstück verloren habe.
    Entweder hat sich das Barthaar von selbst entzündet, oder es hat sich in Luft aufgelöst, oder es hat überhaupt nicht existiert. Jedenfalls besaß ich es nicht mehr, als ich ins Labor kam, um es einer mikroskopischen Untersuchung zu unterziehen.
    Beginnende Psiphrenie? „Du machst dich nur selbst verrückt", behauptet Narktor, der in natura weder ein Parataukinn noch einen Howalgonium-Schädel hat, sondern an diesen Stellen eine üppige rote Haarpracht.
    Ich kann dem nicht widersprechen.
    Es ist auch wirklich eine vertrackte Situation. Die Irrfahrt der WAGEIO durch Pinwheel dauert nun schon drei Monate, so lange werden wir von den Kartanin bereits gejagt.
    Man muß sich das einmal vorstellen! Da haben wir ein Keilraumschiff aus dem Fundus der Orbiter mit einer Länge von 1500 Metern und einer ebensolchen Heckbreite, das mit schier undurchdringlichen Feld schirmen ausgerüstet und mit Irregulatorstrahlern und Anti-Materiestrahlern bestückt ist. Dem haben die Kartanin nichts Gleichwertiges auf waff entechnischem Gebiet entgegenzusetzen. Technisch sind wir den Feliden um gut tausend Jahre voraus.
    Die PIG hat mit Kabarei eine bestens ausgerüstete Basiswelt und noch weitere dreißig Stützpunkte in M33. Und doch war es uns nicht möglich, uns der Verfolgung durch die Kartanin zu entziehen und die Gefangene Dao-Lin-H'ay auf eine der Basen zu überstellen.
    Das geht nun schon drei Monate so, und in dieser Zeit hatten wir kaum eine Minute Ruhe vor den Nachstellungen der Kartanin. Es ist also gar kein Wunder, daß ich Alpträume bekomme.
    Ich bereue es längst, daß ich Wido Helfrichs Rat nicht befolgt habe und die WAGEIO gleich nach Dao-Lins Gefangennahme nicht auf Milchstraßenkurs gebracht habe. Jetzt ist es dazu zu spät. Aber ich denke nicht daran zu kapitulieren, und keiner an Bord macht mir das zum Vorwurf. Sie stehen alle hinter mir, nur ist hie und da die Frage zu hören, was wir denn eigentlich falsch gemacht hätten - mal abgesehen davon, daß wir die Gefahr unterschätzt haben und nicht Kurs auf die Milchstraße nahmen, solange das noch möglich war. Natürlich spielte eine Portion

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