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133 - Die Höllenmühle

133 - Die Höllenmühle

Titel: 133 - Die Höllenmühle
Autoren: Larry Brent
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stellten
sich in zwei Reihen gegenüber dem Eingang auf. Sie bildeten Späher.
    Gleich darauf wurde auch erkennbar für wen.
    In der düsteren, regnerischen Nacht rollte
die schwarze, sargähnliche Kutsche heran.
    Zwei Pferde zogen sie. Auf dem Kutschbock,
umgeben von einer strahlenden, rötlichen Aura, die aussah wie der Widerschein
des Höllenfeuers, saß der leibhaftige Satan! Seine Haut glühte wie
selbstleuchtende, frische Lava. Diese Person trug keine Maske. Das
personifizierte Teuflische kam mit jeder Geste, in jedem Quadratzentimeter
Substanz dieses Wesens zum Ausdruck.
    Mitten auf dem Platz zwischen den parkenden
Fahrzeugen hielt die Kutsche. Die Pferde schnaubten. Ihre Körper dampften, die
unheimlichen Augen glühten.
    Einer der im Spalier stehenden Maskierten
lief auf die Kutsche zu, riß die Tür auf und griff nach innen.
    Larry meinte im gleichen Augenblick, der
Boden unter ihm würde sich öffnen, als er sah, wer da aus dem Innern der
schwarz ausgestatteten Kutsche gezogen wurde.
    Der helle Leib, das leuchtend blonde Haar hob
sich sichtbar in der Dunkelheit ab: Morna Ulbrandson!
     
    *
     
    Der Mann, der Morna trug, ging als erster
durch die Gasse, ins Haus, dessen Tür sie aufgestoßen hatten. Hinter ihm folgte
der Teuflische, der in einen schwarz-roten Umhang gehüllt war. Der Meister der
Finsternis gönnte seinen Dienern keinen Blick, als er an ihnen vorüberging.
    Er verschwand im Haus, die anderen folgten.
Deutlich waren die dumpfen Schritte auf den hölzernen Stufen des alten Hauses
zu vernehmen.
    Dann wurde die Tür im Raum unter Brent
geöffnet.
    Larrys Puls raste. Die Tatsache, daß Morna in
die Fänge der Teufelsanbeter geraten war, warf ihren ganzen Plan über den
Haufen. Er konnte die Kollegin unmöglich in der tödlichen Gefahr lassen, in der
sie sich befand. Offensichtlich war alles vorbereitet, um den Satan für die
große Entscheidung in dieser Nacht günstig zu stimmen. Morna sollte das Opfer
sein. Jung und schön wie sie war, versprachen sich die Verblendeten einen
Vorteil.
    Unten im Raum wurden Kerzen angezündet. Der
unruhig flackernde Schein spiegelte matt durch das dick verstaubte, verschmutzte
Fenster, das unter dem Bodenfenster lag, wo Larry Brent lauerte.
    Den Agenten hielt nichts mehr zurück. Er
hatte jetzt keine Gelegenheit mehr, Kontakt aufzunehmen zu den anderen, die
ebenfalls hier oben auf der Etage auf der Lauer lagen. Jeder Schritt brachte
die Gefahr mit sich, daß sie allzu früh entdeckt würden. Dies Risiko wollte
keiner auf sich nehmen. Andererseits jedoch mußte etwas geschehen, um Morna
Ulbrandson zu retten.
    Äußerst vorsichtig zog sich Larry auf die
äußere Fensterbank, zwängte sich durch die schmale Öffnung und beugte sich weit
nach vorn.
    Doch so konnte er nichts erkennen. Er mußte
schon aufs Dach. Dort legte er sich flach auf den Bauch, umklammerte mit einer
Hand einen Dachsparren, mit der anderen die Fensterbank. So konnte er durch das
obere Drittel des Fensters einen Blick werfen.
    Allzuviel sah er nicht, da das Fenster
verschmutzt war. Doch was er an schemenhaften Bewegungen im flackernden
Lichtschein wahrnahm, genügte, um sich ein Bild von dem zu machen, was sich
dort abspielte.
    Die Teufelsanbeter bildeten einen Kreis um
den Tisch, auf dem der mit Blut geschriebene, dreißigjährige Kontrakt zwischen
der zweiten Frau Jan de Boers und dem Satan angenagelt war. Niemals hatte
jemand es gewagt, dieses vergilbte Papier zu entfernen oder an sich zu nehmen
oder zu verbrennen. Es war tabu. Doch einer der Maskierten löste es jetzt ab.
    Larry rutschte vor bis an die äußerste
Dachgrenze.
    Es war zehn Minuten vor Mitternacht!
    Das dumpfe Murmeln hinter der verschmutzten
Scheibe nahm zu. Der Kreis öffnete sich. Die unheimliche Gestalt Satans näherte
sich von der anderen Seite her dem Tisch, auf dem Morna lag. Sie trug nichts
mehr auf der Haut.
    Die Schwedin bewegte sich. Sie war wieder bei
vollem Bewußtsein, aber ihre Füße und Hände waren gefesselt, so daß sie keinen
Fluchtversuch unternehmen konnte. Um ihren Hals trug sie das gleiche
unheimliche Band wie Anja Radsuum, die aller Wahrscheinlichkeit nach in der
letzten Nacht durch ein ähnliches Ritual zu Ehren des Fürsten der Finsternis
von Wahnwitzigen ermordet worden war.
    Der Satan packte den Gurt um Mornas Hals und
zog blitzartig zu.
    Genauso blitzartig, ohne Rücksicht auf sein
eigenes Leben, handelte Larry Brent alias X-RAY-3.
    Er ließ sich nach unten rutschen. Mit beiden
Händen umspannte er
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