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133 - Die Höllenmühle

133 - Die Höllenmühle

Titel: 133 - Die Höllenmühle
Autoren: Larry Brent
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die brüchige Dachrinne, an der sekundenlang sein ganzes
Gewicht hing. Seine Beine schnellten nach unten, er verlieh sich Schwung und
durchstieß kraftvoll das Fenster, während die Dachrinne unter seinem Gewicht im
gleichen Augenblick nachgab.
    Ein Krachen, Bersten und Splittern . ..
    Larry Brent flog durch das Fenster ins Innere
des Raums und warf sich nach vorn, instinktiv die Arme hochreißend und sein
Gesicht schützend.
    Schon hatte er festen Boden unter den Füßen,
drückte die Arme nach beiden Seiten hinweg und schleuderte damit zwei der
Teufelsanbeter gegen die Wände, war schon bei Morna, packte sie an den Hüften
und riß sie empor.
    Das alles war das Werk von Sekunden, daß die
anderen gar nicht begriffen, was geschah.
    Und schon hielt er die Laserwaffe in der
Hand. Zwei kurze, lautlose Schüsse...
    Mit dem Laserstrahl durchschnitt er Morna
Ulbrandsons Fesseln. Die Schwedin taumelte auf ihn zu, während Larry die Waffe
auf den Teuflischen richtete.
    »Alles okay, Schwedenfee ?« stieß er atemlos hervor. »Nimm das komische Halsband ab, es steht dir schlecht!
Und dann ziehe dir schnell was über. Wenn wir zwei schon diesen nächtlichen
Spaziergang machen müssen, möchte ich nicht, daß du dir einen Schnupfen holst
und ihr - alle an die Wand mit euch, und dann nehmt ihr einer nach dem anderen
die Masken runter! Ich möchte doch endlich wissen, wer an dem nächtlichen
Schauspiel teilgenommen hat«, wandte er sich an die Umstehenden.
    Sie gehorchten erstaunlich schnell. Larry
hatte die Mündung seiner Waffe auf den Teuflischen gerichtet, und das schien
sie aufs äußerste zu beunruhigen.
    War auch er einer aus Fleisch und Blut, ein
perfekt Maskierter?
    Der Teuflische mit der Haut, die wie unter
dem Feuer der Hölle glutete, gab ein tierisches Knurren von sich und stieß mit
einer wütenden Bewegung den Tisch beiseite. Die Stelle, die er mit seinen
Händen berührte, wurde schwarz und verbrannte unter der Glut seines Körpers.
    Blitzschnell trat der Teuflische zwei
Schritte nach vorn.
    Da drückte Larry Brent ab.
    Der erste Schuß aus der Laserwaffe drang dem
Unheimlichen mitten in die Brust. Der zweite bohrte sich ihm zwischen die
Augen.
    Während Morna schwer atmend zur Tür nach
draußen taumelte, nach ihren Kleidern griff, die achtlos hingeworfen
herumlagen, wich Larry zwei weitere Schritte zum Fenster zurück, durch das er
gesprungen war.
    Der Teuflische blieb plötzlich stehen, als
würde er gegen eine unsichtbare Wand prallen. Hinter den Masken der anderen
erscholl ein dumpfes, gequältes Stöhnen.
    Da riß einer die Maske vom Gesicht und sprang
von der Seite her auf X- RAY-3 zu.
    Es war Will Hoog, der Inhaber der Diskothek.
    »Sie Narr !« brüllte
Hoog mit sich überschlagender Stimme. Sein Gesicht war puterrot, Schweiß lief
über seine Wangen, und seine Augen glühten wie im Fieber. »Sie töten ihn,
unsere ganze Arbeit, unser langes Ausharren, wollen Sie das innerhalb weniger Augenblicke zunichte machen? Weg mit der Waffe! Sie töten
meinen Bruder - Hartog Hoog .. .«
     
    *
     
    Anklagend und schaurig hallte die Stimme
durch den Raum. In diesem Augenblick wurde die Tür aufgerissen. Lars Laasen und
seine Männer trafen ein. Der Kommissar hatte sich ebenfalls auf die neue
Situation eingestellt, und Larry war froh, Unterstützung zu bekommen, ehe die
Teufelsanbeter vollkommen durchdrehten, wie es den Anschein hatte.
    Will Hoog schrie wie ein Wahnsinniger und
feuerte die anderen an, daß in sie Bewegung kam.
    »Rettet, was wir uns erarbeitet haben! Wir
sind dicht vor dem Ziel. Satan, unser Herr, er ist ganz nahe. Er wird uns
führen und mit Macht versehen. Wenn wir jetzt versagen, war alles umsonst !«
    Mitten in Hoogs Worte hinein kam das Chaos.
    Plötzlich ein Fauchen und Rauschen. Ein
eisiger Wind fegte durch den Raum.
    Und dann ertönte eine furchtbare Stimme. Es
war die Stimme einer Frau, die aus dem Nichts kam.
    »Ihr seid Versager !« Laut und schaurig schien diese Stimme aus jeder Wandritze zu dringen, aus jeder
Pore des alten Dielenfußbodens, der hölzernen Decke.
    Mitten im Raum stand plötzlich eine
geisterhafte Gestalt, die von eisigem Wind umweht wurde und deren schwarzes
Gewand wie eine Fahne um den ausgemergelten Körper flatterte .
    Das war die zweite Frau Jan de Boers, die vor
dreißig Jahren in diesem Zimmer Selbstmord beging.
    »Eure Zeit ist abgelaufen. Ihr habt sie nicht
genutzt. Ihr habt euren Meister enttäuscht. Und ihr erwartet noch, daß er zu
euch kommt, euch führt?
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