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132 - Entführt!

132 - Entführt!

Titel: 132 - Entführt!
Autoren: Christian Montillon
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Ich spüre seine Gedanken. Du nicht, Mutter? -
    »Ihr habt meine Brüder abgemurkst«, sagte der Hillbii in diesem Augenblick. »Deswegn is einer vonnen beiden Halben jetz dran!«
    »Wenn du gehen willst, dann geh. Aber gib die Leute frei. Wir werden dich nicht verfolgen.« Es war Honeybutt, die sprach.
    - Du kannst ihr vertrauen, Mutter. -
    - Ich bin mir nicht sicher. -
    »Glaub ich dir nich«, spuckte der Hillbii aus und ließ urplötzlich Saads Hals los, stieß ihn jedoch nach unten. Der Zwerg hustete und brach in die Knie. Der Blonde zog ein Messer aus einer Scheide, die an seinem Stiefel befestigt war, und hielt es Saad an die Kehle.
    »Wenn du Saad umbringst, werden wir ihn rächen«, drohte Aruula. »Du wirst sterben wie deine Brüder!«
    »Ha! Ich hab immer noch die Halbe hier, un ich werd sie killen, wenner mir nachkommt!«
    »An der Frau haben wir kein Interesse«, sagte Honeybutt.
    - Siehst du? Ich darf ihr nicht vertrauen. Ich darf niemandem vertrauen! -
    - Sie lügt, Mutter, um dir zu helfen. -
    »Glaub ich dir nich.« Die Klinge des Hillbiis ritzte die Haut an Saads Hals.
    - Vater! -, schrien die Gedanken des Ungeborenen.
    - Bleib ruhig -, versuchte Faathme zu trösten.
    - Er darf nicht sterben! Ich gehöre zu ihm! -
    »Wenn du das tust, bist du tot!«, sagte die Frau namens Aruula mit Eiseskälte in der Stimme. Doch sie erntete nur ein höhnisches Lachen.
    - Wir müssen etwas tun, Mutter! -
    - Aber… -
    - Sofort! -
    Eine Woge mentaler Energie überrollte Faathme. Ein spitzer Schrei löste sich aus ihrer Kehle. Ihr Gehirn schien zu explodieren, als das Ungeborene handelte.
    ***
    Aruula war bereit, loszustürmen. Die Klinge des Hillbiis lag an Saads Kehle, während seine andere Pranke nach wie vor Faathmes Hals umklammerte. Ein rascher Blick zur Seite zeigte ihr, dass Honeybutt ebenso bereit war, es zu wagen.
    »Wenn du das tust, bist du tot!«, sagte Aruula kalt. Warum nur war der Hillbii so uneinsichtig? Saads Tod war völlig unnötig. Sie war tatsächlich bereit, ihren Gegner ziehen zu lassen, was immer er ihr auch in den letzten Stunden angetan hatte.
    Der Blonde lachte nur. Seine Pranke krampfte sich um den Griff des Messers. Die Klinge ritzte Saads Haut -- und im gleichen Augenblick erstarrte er mit ungläubiger Miene und rührte sich nicht mehr. Seine Augen starrten wie tot geradeaus, seine Hand schien in der Luft festgefroren.
    Aruula verstand nicht, was geschehen war, doch sie nutzte die Gelegenheit, sprang nach vorne und schlug den Arm des Hillbiis nach unten. Gleichzeitig rammte Honeybutt ihn zur Seite. Er kippte um wie eine Statue, noch immer unfähig sich zu rühren. Faathmes Hals entglitt seiner starr verkrampften Hand.
    Erst als er auf den Boden schlug, schwand die Starre aus seinen Gliedern. Der Muskelmann stieß einen derben Fluch aus. Er schaute reichlich verwirrt drein, doch nach wie vor hielt er das Messer umklammert. Er sah sich gehetzt um und entdeckte Faathme in seiner Reichweite. Mit einem Schrei stach er nach ihr.
    Faathme stand stocksteif und wäre ein willenloses Opfer gewesen. Doch da traf Aruulas Bein von hinten in ihre Kniekehlen, und sie stürzte. Der tödliche Hieb des Hillbiis sauste über ihren Kopf hinweg ins Leere.
    »Such dir einen Gegner, der dir ebenbürtig ist!«, zischte Aruula, doch zu einem Zweikampf zwischen ihr und Bonk sollte es nicht mehr kommen.
    Ein Projektil zischte heran und erwischte den letzten Hillbii in Höhe seines Herzens.
    Honeybutt hatte dem tödlichen Spiel ein Ende bereitet. Mit weit aufgerissenen Augen fiel der Hillbii ohne einen Laut von sich zu geben in den Schnee.
    ***
    »Was ist da eben geschehen?«, fragte Aruula.
    Faathme war völlig verwirrt. Sie presste beide Hände auf ihren Bauch. »Mein Baby, mein Baby«, wiederholte sie monoton.
    Honeybutt eilte herbei, steckte den Driller ein und ging neben der Zwergin in die Knie. Sie legte ihr einen Arm um die Schulter. »Geht es ihm gut?«
    »Es – es hat zu mir gesprochen«, sagte Faathme. »Mein Baby«, wiederholte sie dann erneut.
    Aruula lauschte, um auf diesem Weg zu erfahren, was vorgefallen war. Sie begriff, dass sich im Moment der höchsten Gefahr – als das Ungeborene erkannte, dass sein Vater sterben würde – die telepathischen Potentiale von Faathme und ihrem Kind verbunden hatten.
    Das Baby hatte die Initiative ergriffen, die Kontrolle über seine Mutter erlangt und es geschafft, den Hillbii für die Dauer weniger Sekunden zu paralysieren. Sekunden, die Aruula und Honeybutt
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