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132 - Entführt!

132 - Entführt!

Titel: 132 - Entführt!
Autoren: Christian Montillon
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überblicken konnten, über ein Areal von mindestens zweihundert Quadratmetern. Die Ruine war damit die beste Wahl, um sich im Kampf gegen die Gegner einen Vorteil zu verschaffen.
    Ein Blick über die Schulter zurück zeigte Honeybutt, dass einer der Muskelmänner noch immer ihren Driller bei sich trug.
    Den noch immer entsicherten Driller! Erschrocken sah sie, dass er an der Waffe herum spielte und just in diesem Moment den Abzugshebel betätigte. Ein Explosivgeschoss jagte daraus hervor und sprengte den Stamm eines nahen Baumes. Der Hillbii stieß einen Schrei aus, ließ die Waffe fallen, bückte sich aber sofort wieder und riss sie an sich.
    »Hey – habter das gesehn?«, grunzte er überflüssigerweise.
    »‘n tolles Ding hatte Braune da bei sich gehabt.«
    »Is sicher gut zum Mureenenfischen«, ließ ein anderer die nächste Weisheit vom Stapel.
    »Scheiße, bist du doof!«, fuhr ihn der Blonde an. »Das Ding isn astreiner Totmacher! Damit sin wir die Größten!«
    »Hey!«, protestierte der Erste. »Ich bin der Größte, klar?!«
    Während die Hillbiis unablässig redeten, waren Honeybutt und Aruula gut vorangekommen. Aruula setzte eben mit einem eleganten Sprung über einen Mauerrest und landete federnd.
    Honeybutt folgte und sah sich um.
    Eine Mauer ragte hier mannshoch auf. In deren Schutz blieben sie einen Moment stehen. Honeybutt merkte, dass die Anstrengung der Flucht ihr über die Maßen zu schaffen machte. Offenbar steckte ihr das Intermezzo im See noch immer in den Gliedern. Ihre Lunge brannte von dem kurzen Spurt.
    Ein wahres Labyrinth aus verfallenen Mauerresten und aufragende Bäume im Innenbereich der Ruine bot sich ihren Blicken. »Hier könnten wir sie uns einzeln vornehmen«, sagte Honeybutt. »Ich hoffe, sie sind so dumm, sich aufzuteilen.«
    Aruula nickte. »Die Chancen stehen gut.«
    Sie hasteten weiter, übersprangen herumliegende Steine und umgingen Hindernisse, bis sie an einer strategisch günstigen Mauer Deckung nahmen. Neben ihnen ragte ein weitgehend intaktes Eisengitter in die Höhe.
    Sie bewegten sich beinahe lautlos, während die Muskelmänner wie eine Herde Efranten durch die Ruine trampelten. Sie schienen sich inzwischen darauf geeinigt zu haben, wer der Größte von ihnen war.
    Den größten Idiot erkannten Aruula und Honeybutt im nächsten Moment, als einer der Hillbiis laut und vernehmlich rief: »Jeder sucht allein un ruft die andern, wenner die Schnallen findet!«
    »Bei jedem anderen würde ich denken, dass das eine plumpe Falle ist, aber nicht bei denen«, meinte Aruula leise.
    »Ich weiß, wie wir das letzte bisschen Verstand, das in ihren Köpfen ist, auch noch ausschalten können«, meinte Honeybutt und schlüpfte aus ihrem Mantel. Nur in einem knappen Slip und einem ärmellosen dünnen Hemdchen trotzte sie der Kälte.
    »Gute Idee«, meinte Aruula und tat es ihr gleich. Auch sie trug auf ihrem mit magischen Symbolen bemalten Körper jetzt nur noch ihren Lendenschurz und einen Büstenhalter aus Wakudafell.
    Sie hörten, wie sich einer der Hillbiis näherte. Als Honeybutt sah, dass es derjenige mit ihrem Driller war, nickte sie Aruula grimmig zu. »Den schnappen wir uns!«
    Sie schlüpfte auch noch aus ihrem Hemdchen, sprang zur Seite und präsentierte dem heranstampfenden Muskelmann ihre schaukelnden Brüste. »Na, Kleiner«, lockte sie. »Wollen wir etwas Spaß zusammen haben?«
    Der Mund des Hillbiis klappte auf und ein Speichelfaden tropfte zu Boden. Sein Blick saugte sich an Honeybutts Oberkörper fest, den sie aufreizend hin und her bewegte. Was er sah, ließ ihn vergessen, dass er seine Kumpane eigentlich rufen sollte, wenn er fündig geworden war.
    Aber ganz verblödet war er leider nicht, denn er erinnerte sich sehr wohl an die Waffe in seinen Händen. Er hob den Driller und richtete ihn auf Honeybutt. »Komm ran, Braune!«, befahl er.
    Honeybutt stieß die Luft aus. Damit hatte sie nicht gerechnet. Aruula stand hinter der Mauer verborgen, bereit, mit dem Schwert zuzuschlagen, doch der Hillbii blieb stehen. »Na los, wo wartest du drauf?«, drängte er.
    Obwohl der Mut Honeybutt rapide verließ, lief sie los, schwungvoller, als es hätte sein müssen, damit sich der Blick des Muskelmannes an ihrer bloßen Oberweite fixierte…
    ... und Honeybutt ihn mit einem schnellen Tritt überrumpeln konnte. Ehe er abdrücken konnte, traf ihr Fuß den Driller.
    Er hielt die Waffe krampfhaft fest, als der Lauf nach oben schwang. Und als sich ein Projektil daraus löste, wies
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