Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1310 - Unternehmen Götterschrein

Titel: 1310 - Unternehmen Götterschrein
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Parateams, in den SOTHOM, wie das Hauptquartier Stygians innerhalb der Tschomolungma hieß, einzudringen, waren etwa so groß wie die Aussichten einer Mücke, durch ihren Flügelschlag einen Zyklon zu verursachen.
    Die Aussichten aber, uns die gewünschten Informationen zu beschaffen, wenn der erste Teil unseres Planes gelang, waren noch geringer, denn es war als sicher anzunehmen, daß der Sotho sein „Allerheiligstes" mit allen nur erdenklichen Sicherheitsanlagen gespickt hatte.
    Als sicher anzunehmen!
    Was für eine Formulierung!
    Aber sie verriet genau das, was unser schwächster Punkt war.
    Wir hatten nämlich nicht die geringste Ahnung, wie viele Sicherheitssperren es im SOTHOM gab und wie sie wirkten.
    Unter normalen Umständen wäre unser Kommandounternehmen deshalb von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen.
    Wir rechneten uns nur deshalb eine Erfolgschance aus, weil wir einen Trumpf im Ärmel hatten, von dem die Ewigen Krieger nichts ahnten.
    Fünftausend Paratautropfen...
     
    2. BERICHT SID AVARIT
     
    Beim Schwarzen Bäalol-Tempel von Trakarat, man hatte mich entlarvt!
    Es konnte gar nicht anders sein, denn kaum hatte ich den Rand des kleinen Gleiterplatzes von Pokhara erreicht, als eine Sirene aufheulte.
    Ich rannte los - und wunderte mich darüber, daß mit mir die zahlreichen Kühe und Wasserbüffel losrannten, die gemächlich auf die Graspiste getrabt waren, nachdem unser Luftbus gelandet war.
    Die Tiere hatten doch nichts zu befürchten, denn sie waren keine Agenten eines Kommandotrupps der GOI wie ich.
    In meiner Aufregung achtete ich nicht auf den Weg. Deshalb übersah ich das Hindernis und befand mich urplötzlich in wenig elegantem Gleitflug, der kurz nach dem Start auch schon wieder endete.
    Nachdem ich meine Nase aus dem nassen Gras gehoben hatte, setzte ich mich auf und sah mich nach den Häschern der Ewigen Krieger um. Doch da waren nur meine Mitpassagiere, die mit den terranischen Haustieren um die Wette rannten wie ich ein paar Sekunden vorher auch.
    Und da war noch jemand.
    Muchilla Loolandre, die schwarzhaarige, vollippige Schönheit, die ebenfalls zu unserer Touristengruppe gehörte und sich seit unserer ersten Zusammenkunft in Terrania City permanent in meiner Nähe aufhielt.
    Sie lag langhingestreckt etwa anderthalb Meter hinter mir.
    Plötzlich wurde mir klar, über welches Hindernis ich „geflogen" war.
    Muchilla richtete sich ebenfalls auf, blickte mich halb vorwurfsvoll und halb verführerisch an und verzog dann das Gesicht zu einer kleinen Grimasse des Schmerzes, während sie sich die linke Hüfte rieb.
    „Hast du dir weh getan?" erkundigte ich mich besorgt.
    „Du hast einen Tritt wie ein Esel, Siddy", erwiderte sie. „Wie ein süßer kleiner Bäalol-Esel. Hilf mir bitte auf, ja!"
    Erst da wurde mir klar, daß ich ihr meinen Fuß gegen die Hüfte gerammt haben mußte - und da ich Trekking-Stiefel mit stahlverstärkter Zehenkappe trug, konnte ich mir vorstellen, wie sehr Muchilla die mißhandelte Körperstelle schmerzte.
    Dennoch hatte sie mich einen süßen kleinen Bàalol-Esel genannt. Mir wurde ganz mulmig, als ich bedachte, warum sie das wohl getan hatte.
    Aber als sie die Hand hilfeheischend ausstreckte, vermochte ich mich meiner Pflicht zur Hilfe doch nicht zu entziehen.
    Ich stand auf, ging zu ihr und reichte ihr meine Hand. Leider war mir entgangen, daß meine kleine Reisetasche sich beim Sturz selbständig gemacht hatte. Dabei war das Tragband über meine Schulter bis hinab zu den Knöcheln geglitten. In meiner Verwirrung wegen Muchillas Flirtversuch entging mir das völlig.
    Ich wurde erst wieder daran erinnert, als ich den letzten Schritt in Richtung Muchilla tat - beziehungsweise tun wollte, denn in Wirklichkeit flog ich schon wieder.
    Diesmal landete ich auf den Rundungen der Terranerin und erschrak dermaßen darüber, daß ich ein wehrloses Opfer wurde und mich unwillkürlich tot stellte, während die Gentechnikerin mir die Mundzu-Mund-Beatmung in der handfesten Praxis vorführte.
    Bitte, denkt um Bàalols willen nicht, daß ich von Trakarat nach Terra gekommen wäre, um mich in den Armen der schönen und bekanntermaßen freizügigen Terranerinnen wiegen zu lassen! Wir Antis sind keine extraterrestrischen Lüstlinge. Außerdem hatte ich ganz andere Sorgen.
    Was konnte ich dafür, daß die Weiber auf mich flogen! Wahrscheinlich lag das an meiner athletischen Figur und an meinem natürlichen Charme. Aber auch dafür konnte ich nichts.
    Wie gesagt, ich stellte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher