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1310 - Unternehmen Götterschrein

Titel: 1310 - Unternehmen Götterschrein
Autoren: Unbekannt
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ich.
    „Sie hat den SOTHOM gesehen", erklärte Elsande. „Er befindet sich auf halber Höhe an der Südflanke des Makalu, hat tatsächlich die ungefähre Form eines Schreins und ragt mit etwa dreihundertdreißig Metern aus dem Berg auf eine weit vorspringende Felsnase, ist zirka hundert Meter hoch, unten hundert Meter und oben achtzig Meter breit. Tinta vermutet, daß ein Drittel der Konstruktion im Fels steckt"
    „Damit läßt sich etwas anfangen", stellte Tiff mit erzwungener Ruhe fest. „Weiß Tinta etwas darüber, wie der SOTHOM erreicht werden kann? Führt ein Pfad dorthin?"
    „Sie hat nichts dergleichen bemerkt", antwortete Elsande. „Aber wie kannst du jetzt an so etwas denken, Tiff? Wenn Tinta in Schwierigkeiten steckt, müssen wir ihr doch helfen."
    „Das kommt noch", versicherte Tiff ihr. „Aber erst will ich alles wissen. Grundlos denkt Tinta nicht so intensiv an diese Fakten. Beeile dich, Elsande!"
    „Nichts", antwortete die Antifrau tonlos. „Sie hat keinen Pfad sehen können."
    „Also gibt es auch keinen", sagte ich. „Oxtorner sind gute Beobachter, sonst wären es tote Oxtorner. Aber wieso konnte Tinta den SOTHOM besichtigen? Die Hauptsyntronik von CLARK FLIPPER hat doch das Fehlen jeglicher konkreter Informationen über den SOTHOM damit erklärt, daß er permanent unter einem Anti-Ortik-Schirm verborgen ist."
    „Moment!" rief Elsande, dann sagte sie leise: „Jetzt habe ich es. Ein Panish hat ihr zu diesem Zweck einen PiWi gegeben."
    „Einen PiWi!" entfuhr es mir. „Ich wußte doch, daß etwas faul war. Sie ist kaum Shad-Anwärterin, und schon darf sie das Allerheiligste des Sothos besichtigen, das sonst nicht einmal Shana zu sehen bekommen."
    „Und noch dazu darf sie das mit Hilfe eines Aggregats, das eine Geheimentwicklung aus den GOI-Labors ist", fing Tiff den von mir geworfenen Ball auf. „Ein Gefolgsmann der Ewigen Krieger vom Range eines Panish würde das niemals tun, es sei denn, er wäre sich der Kodextreue Tintas absolut sicher oder er wollte ihr eine Falle stellen."
    „Er hat ihr eine Falle gestellt, denn ihrer Kodextreue konnte er sich nicht sicher gewesen sein - und das war ihm auch klar, denn wenn die Ewigen Krieger uns High-Tech-Produkte wie den PiWi stehlen konnten, wissen sie zweifellos auch über unsere Immunisierungsmethode durch Anti-KM-Serum Bescheid", erklärte ich. „Wo befindet sich Tinta jetzt?"
    „Der Gleiter mit ihr und elf Shada ist im Hochtal zwischen Kanjenjunga und Makalu gelandet", berichtete Elsande. „Soeben haben die elf Shada ihn verlassen. Tinta steigt jetzt ebenfalls aus. Hinter ihr befindet sich der Panish."
    „Anscheinend will er sie allein verhören", schloß ich aus dem Gesagten. „Das ist ihre und unsere Chance."
    „Wir fliegen sofort zu ihr", sagte Tiff. „Kannst du uns hinlotsen, Elsande?"
    „Ja, das kann ich", antwortete die Antifrau.
     
    *
     
    „TIPI Nummer zwei ist vollkommen pulverisiert", berichtete Tiff, während er mit Hilfe eines Traktor-Strahls die Nummer eins unter dem flachen Boden des ansonsten weitgehend tropfenförmigen Panish-Gleiters verankerte. „Der Wind wird seinen Staub davon blasen, so daß bald nichts mehr von ihm zu sehen sein dürfte."
    Ich musterte den von Sid ausgeschalteten Panish, der quer auf dem nackten Boden hinter der hintersten Sitzreihe des Gleiters lag. Seine Hand- und Fußgelenke waren mit schlangenähnlichen elektronischen Fesseln fest verschnürt, eine dritte Fessel diente als Knebel, um jede unerwünschte Aktivität zu unterbinden. Zur Zeit schien er aber noch bewußtlos zu sein.
    Inzwischen hatte Tiff die Steuerung wieder übernommen. Elsande saß neben ihm und informierte ihn laufend über die Position Tintas.
    „Kannst du eigentlich den Bewußtseinsinhalt des Panish bei Tinta nicht erfassen?" fragte ich sie.
    „Überhaupt nicht", antwortete Elsande.
    „Aber bei dem hattest du keine Schwierigkeiten", erwiderte ich und zeigte auf unseren Gefangenen.
    „Nein", gab Elsande zu. Dann schrie sie leise auf und umklammerte Tiffs rechten Unterarm. „Sie ist weg!
    Tinta ist weg! Ich kann sie nicht mehr espern!"
    Hastig schaltete ich den Auswurf eines Paratautropfens aus meinem Sicherheitsbehälter, den ich auf den Boden gelegt hatte. Ich spürte ein Gefühl, als schwebte mein Bewußtsein aus dem Körper, während ich ihn schnell aus meiner Hand in die Elsandes gleiten ließ. Überrascht stellte ich dabei fest, daß in ihrer Hand schon zwei Paratautropfen lagen, wenn auch schon zwei stark
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