Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1310 - Unternehmen Götterschrein

Titel: 1310 - Unternehmen Götterschrein
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
stellen mußte, das zwar ihm genug Platz bot, für die rematerialisierenden Gois aber nur einen Streifen von knapp zehn Zentimetern ließ! Da konnte etwas mit der Programmierung nicht stimmen!
    Ich hatte mich gerade mit dem Seil gesichert, so daß ich beide Hände gebrauchen konnte, als Elsande rematerialisierte. Sie hätte sich nicht aus eigener Kraft halten können.
    „Schnell!" schrie ich über die auf Minimalleistung geschaltete Helmzu-Helm-Verbindung. „Sichere dich mit deinem Seil! Ich packe Sid, sobald er da ist."
    Zum Glück begriff die Anti schnell. Dennoch wurde die Zeit knapp. Sie hatte ihr Seil noch nicht richtig befestigt, als Sid Avarit auch schon wiederverstofflicht wurde.
    Ich mußte Elsande loslassen, um ihn aufzufangen, denn er rutschte noch vehementer aus als wir zuvor.
    Dadurch verlor Elsande wieder ihren Halt und sauste etwa zehn Meter hinab, bevor ihr Seil sich straffte - das aber auch nur, weil Sid, den ich immer noch hielt, es blitzschnell endgültig festmachte.
    Anschließend sicherte der Anti sich mit seinem Seil, dann zogen wir gemeinsam Elsande herauf.
    „Verdammter Robot!" schimpfte sie und keuchte. „Jeder Hund hätte gewußt, daß wir hier nicht stehen können. Er nicht. Warum nicht?"
    BEANTWORTE DIE FRAGE: tippte ich in meinen Kodegeber.
    IHR HABT MICH HIERHER GESCHICKT - UND IHR TRAGTFLUG-AGGREGATE! erschien es in einem Leuchtfeld des Geräts.
    „Oh!" entfuhr es Sid.
    „Die Antwort war typische Roboterlogik", sagte ich grimmig. „Von seiner Warte aus betrachtet, hat er sich richtig, weil logisch, verhalten. Wir hätten ihn darüber informieren müssen, daß wir die Flugaggregate wegen der Ortungsgefahr nicht benutzen dürfen."
    HAST DU VERSTANDEN, NUMMER EINS? tippte ich ein.
    JA! kam die Antwort. ICH ERWARTE NEUE ORDER.
    „Neue Order!" wiederholte Elsande. „Was wirst du ihm befehlen, Nia? Wir können nicht ewig hier hängen."
    „Dort kommt Tiff mit dem Gleiter", sagte ich und deutete in die Nacht, die hier oben infolge des aufgeklarten Himmels und des das Sternenlicht reflektierenden Schnees und Eises relativ gute Sichtverhältnisse bot. „Fertig machen zum Einsteigen!"
    Tiff bugsierte den Gleiter so an uns heran, daß wir in der Nähe des seitlichen Schottes waren, als es sich öffnete.
    „Seilschaft bitte übersetzen!" klang seine Stimme aus nicht erkennbaren Außenlautsprechern.
    „Was ist eine Seilschaft?" wollte Sid wissen.
    „Ein Team von Hochgebirgstouristen, dessen Mitglieder durch ein Seil miteinander verbunden sind", antwortete ich. „Tiff hat natürlich gescherzt."
    „Wie rösch", gab der Anti zurück. „Ich werde bestimmt darüber lachen, aber erst später, wenn es recht ist."
    „Was bedeutet ,rösch'?" drang Tiffs Stimme aus den Außenlautsprechern. „Bitte, vergeßt das Übersetzen nicht!"
    Sid hatte sich inzwischen durch das Schott in den Gleiter gezogen. Ich knüpfte Sein Seil los und warf es ihm ,nach. Danach kümmerte ich mich um Elsande, die sich überhaupt nicht gerührt hatte, seit Tiff angekommen war.
    Als ich mich über sie beugte, sah ich, daß sie glasige Augen hatte. Ein Blick auf ihre zur Faust geballte rechte Hand klärte mich darüber auf, was los war. Sie hatte mit Hilfe von Paratau Tintas Bewußtseinsinhalt angezapft - und sie mußte etwas sehr Wichtiges daraus entnehmen, wenn sie lieber noch länger im Fels hing, anstatt den Kontakt zu unterbrechen.
    „Warte, Tiff!" rief ich, als er im offenen Schott erschien, um Elsande und mir an Bord zu helfen.
    Mehr brauchte ich nicht zu sagen. Er begriff sofort, was los war.
    Nach etwa einer halben Minute entspannte sich die Anti seufzend. Mit Tiffs Hilfe bugsierte ich sie in den Gleiter, warf auch ihr die Leine hinterher und stieg dann selbst um.
    „Position halten!" sagte Tiff zu Sid, der ihn hinter den Kontrollen des Fahrzeugs abgelöst hatte. „Erst hören wir uns an, was Elsande zu berichten hat."
    „Ich fürchte, Tinta befindet sich in Schwierigkeiten", berichtete Elsande. „Aber sie will sich anscheinend nicht helfen lassen, denn sie denkt ständig so massiv an andere Dinge, daß ich nichts Konkretes über die Schwierigkeiten herausbekomme."
    „Woraus schließt du dann auf Schwierigkeiten?" erkundigte sich „Ihre Gefühle sind in Aufruhr", antwortete Elsande. „Ich spüre deutlich Furcht, Zorn, Beschämung und Entschlossenheit. Möglicherweise haben die Schwierigkeiten mit der Entdeckung zu tun, die Tinta gemacht hat. Daran denkt sie intensiv."
    „Welche Entdeckung?" fragte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher