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1310 - Unternehmen Götterschrein

Titel: 1310 - Unternehmen Götterschrein
Autoren: Unbekannt
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Gesicht.
    Anschließend hielten wir uns an den Händen und warteten geduldig. Alle paar Minuten ließen wir uns los, um die Eiskrusten von unseren Helmen zu wischen und zu kratzen.
    Als ich sah, daß die halbe Stunde um war, tippte ich den Schaltbefehl NUMMER ZWEI ZUM EINSATZ!
    TRANSMI-PRÜFIMPULS ABSTRAHLEN! RESULTAT MITTEILEN!
    Irgendwo in der Nähe bewegte sich etwas. Es waren kaum hörbare Geräusche, aber meine geschärften Sinne deuteten sie bestimmt richtig.
    Sekunden später meldete Nummer zwei über den Kodegeber, daß Nummer eins auf Empfang stand. Ich befahl ihm, sich für vier Transmissionen vorzubereiten. Danach schaltete ich meine Helmlampe ein. Auch sie wurde nur von einer Batterie betrieben, aber ihre Lichtabgabe war so stark, daß eine Ortung möglich war, wenn sie voll von einem Hypertasterstrahl getroffen wurde. Dieses relativ winzige Risiko mußte ich aber eingehen, da ich sonst nicht zu Nummer zwei finden würde und die Gefährten zudem nicht sehen würden, daß sich etwas tat.
    Nach ein paar Minuten hatten wir uns alle vor Nummer zwei eingefunden. Ich trat als erster vor ihn hin. Über meinem Aggregattornister waren zwei der fünf Sicherheitsbehälter mit Paratautropfen befestigt. Jeder enthielt zwar nur ein Kilogramm Paratau, aber die Behälter waren wegen ihrer autarken Energiestationen und Paratronfeldprojektoren je rund zwanzig Kilogramm schwer. Dazu kam noch ein wetterfester Sack mit nuklearen Mikrowaffen.
    Nia nahm meinen Kodegeber entgegen. Sie würde bis zuletzt hier bleiben und die drei TIPIS kommandieren.
    Als Nummer zwei die Arme ausbreitete und so anwinkelte, daß ich zwischen den Projektionspolen stand, schaltete ich die Helmlampe aus. Ich dachte besorgt daran, daß der Blackout von Sid Avarit noch immer nicht zufriedenstellend geklärt war und daß der latente Telekinet vielleicht für den Gegner arbeitete, ohne es zu wissen. Aber das Risiko ließ sich nicht umgehen. Es hätte wenig Zweck gehabt, ihn zurückzulassen, denn falls er manipuliert war, hätte der Gegner dann nur früher zugeschlagen - und eine andere Lösung kam für uns nicht in Frage.
    Der Bogen aus dimensional übergeordneter Energie leuchtete blendend hell auf. Als er wieder erlosch, stand ich vor Nummer eins.
     
    *
     
    Der Schneeregen hatte aufgehört. Dafür heulte ein so starker Orkan um die Bergflanken, daß ich umgeworfen worden war, als ich das Versteck, eine außergewöhnlich tiefe Hangrinne, verlassen hatte.
    Ich bedeutete meinen Gefährten durch Gesten, daß sie ihre Helmfunkgeräte mit minimaler Leistung aktivieren sollten, dann sagte ich: „Der Orkan kann Stunden anhalten. So lange dürfen wir nicht warten. Unter diesen Umständen ändere ich die Planung. Wir werden uns nicht zu Fuß in Zielrichtung bewegen, sondern zwei TIPIS vorschicken, die die Lage sondieren und uns als Empfangstransmitter dienen sollen, sobald sie eine bestimmte Strecke zurückgelegt und eine Stelle gefunden haben, an der wir nicht ohne weiteres entdeckt werden können."
    „Das ist tausendmal besser als Gehen", kommentierte Sid.
    „Gute Idee", sagte Elsande. „Übrigens habe ich Tinta gefunden. Sie hält sich noch in Schloß Neuschwanstein auf und sucht nach einer Möglichkeit, hierher zu kommen. Das ist aber nicht leicht, denn als Shad-Anwärterin kann sie nicht tun und lassen, was sie will. Sie denkt jedoch intensiv daran, daß sie besonders guten Kontakt zu einem Panish hat und mit seiner Unterstützung die Erlaubnis erwirken will, an den Trainingskämpfen teilzunehmen, die zur Zeit in holographischen Landschaften zwischen dem Kanjenjunga und dem Makalu ausgetragen werden.
    Normalerweise ist das für Neue unzulässig, doch sie hofft auf eine günstige Einstufung wegen ihrer oxtornischen Extremkonstitution."
    „Das hoffe ich auch", erklärte ich.
    „Aber wie stößt sie zu uns?" erkundigte sich Nia. „Wenn sie sich zwischen Kanjenjunga und Makalu aufhalten muß und plötzlich von dort verschwindet, wird der Gegner Verdacht schöpfen."
    „Noch ist sie nicht dort", erwiderte ich. „Bis es soweit ist, dürften wir den SOTHOM erreicht haben. Dann können wir einen TIPI entbehren und werden ihn hinunterschicken."
    „Gut", sagte Nia.
    „Also, dann fangen wir an!" erklärte ich.
    Wieder mit Hilfe des Kodegebers schickte ich Nummer eins und zwei voraus. Die Ungetüme kletterten behände die Hangrinne hinauf und stapften davon. Der Orkan machte ihnen nichts aus.
    Meine Gefährten und ich setzten uns und warteten.
    Hin und
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