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130 - Die Hexe mit dem Todesatem

130 - Die Hexe mit dem Todesatem

Titel: 130 - Die Hexe mit dem Todesatem
Autoren: A.F.Morland
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sie schlug die Augen nicht nieder. Mein Herz hämmerte wild gegen die Rippen.
    Ich hätte niemals zugelassen, daß sie Vicky zum Monster machten. Nach einer quälenden Ewigkeit wanderte Van Bowmans Blick weiter. Unsere Augen trafen sich, doch es gelang mir nicht, Bowmans Blick festzuhalten. Er schaute an mir vorbei in andere Gesichter, und schließlich hob er die Hand und wies auf Inspektor Cliff Greene, »Er ist der nächste!« knurrte der Gangster.
    Eigentlich hätte ich damit rechnen müssen, daß er sich für den Mann entscheiden würde, der ihm geschworen hatte, ihn so lange zu jagen, bis er ihn wieder hatte.
    Er räumte damit eine latente Gefahr aus dem Weg. Ich sah, wie Greene blaß wurde.
    »Angst?« fragte Van Bowman höhnisch. »Einer muß es sein, Greene. Sie sind dafür allererste Wahl. Es wird die Italiener treffen, einen Bullen auf dem Gewissen zu haben, Ihre Freundin wird vergeblich auf Ihre Rückkehr warten, Greene.«
    »Verdammt, reden Sie nicht so viel, Bowman. Lassen Sie es Inaza tun!« erwiderte Cliff Greene heiser.
    »Inaza!« sagte der Gangster, und die Hexe ging auf den Inspektor zu.
    »Halt!« schrie ich und sprang auf. »Bowman, Sie sagten, einer müsse es sein! Entscheiden Sie sich für mich!«
    »Das kann ich nicht«, erwiderte der Verbrecher. »Sie hat sich Inaza für später reserviert, Ballard!«
    Auch der Inspektor sprang auf.
    »Greene!« brüllte ich, als ich begriff, was der Mann vorhatte, doch damit konnte ich ihn nicht davon abhalten.
    Er stürzte sich auf die Hexe, packte sie an den Schultern und riß sie an sich. Aus kürzester Entfernung flog ihm ihr Todesatem ins Gesicht und bereitete seinem menschlichen Dasein ein Ende.
    Wir sahen ihn alle sterben, und mein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen.
    Er gehörte nicht länger zu uns. Es gab eine Mumie mehr im Flugzeug, vor der wir uns in acht nehmen mußten.
    ***
    »Hört zu, ihr könnt einen Namen von der Passagierliste streichen!« schrie Van Bowman ins Cockpit.
    »Ich sagte Ihnen doch, daß das Geld unterwegs ist«, kam die Stimme des Innenministers aus dem Funkger ät.
    »Was habe ich davon, wenn das Geld unterwegs ist?« schrie Bowman gereizt.
    »Es ist nicht hier! Deshalb mußte ein Mann sterben!«
    »Wer?«
    »Inspektor Cliff Greene. Sie haben ihn auf dem Gewissen, und in dreißig Minuten ist der nächste Passagier dran.«
    »Verdammt, Bowman, ich habe Sie um einen geringfügigen Aufschub gebeten.«
    »Mit mir kann man nicht handeln. Zwei Stunden, hieß es, und keine Minute länger. Und der Countdown läuft weiter. Wie viele Tote können Sie verantworten? Zehn? Zwanzig? Ich habe genug Geiseln zur Verfügung. Sie werden sehen, ich habe den längeren Atem von uns beiden.«
    »Sie elender Bastard…«
    Van Bowman lachte. »Dem Minister gehen die Nerven durch. Er fürchtet um seinen Job. Ihr Verhalten wird von der Öffentlichkeit kritisch beobachtet. Sie könnten die Regierung in eine schwere Krise stürzen.«
    »Entschuldigen Sie, Bowman. Es war nicht meine Absicht, Sie zu beschimpfen.«
    »Sollte das noch mal Vorkommen, legen Sie für iede Beleidigung 100.000 Dollar drauf.«
    »Wie geht es Alvin Winner?«
    »Nicht sehr gut. Es steht mit ihm auf der Kippe. Wenn er den Löffel abgibt, geht das selbstverständlich auch auf Ihr Konto.«
    »Herrgott noch mal, warum lassen Sie uns ihn nicht abholen?«
    »Na schön, schicken Sie einen Kranken wagen Aber keine Tricks, sonst kommt es an Bord dieser Maschine zu einem Massensterben!«
    »Warum haben Sie nicht früher eingewilligt?«
    »Seien Sie froh, daß ich es jetzt tue«, entgegnete der Verbrecher. »Da sage noch mal einer, Van Bowman hätte kein weiches Herz.«
    Am anderen Ende herrschte kurz Funkstille, dann meldete sich der Minister wieder - aufgeregt: »Bowman, wir haben das Geld.«
    »Großartig. Her damit.«
    »Wir bestimmen einen Boten, der Ihnen die Million bringt. Der Mann fährt mit dem Krankenwagen zu Ihnen hinaus.«
    »Einverstanden«, sagte Van Bowman. »Aber begehen Sie nicht den Fehler, ihn bis an die Zähne zu bewaffnen, sonst lebt der Knabe nämlich nicht lange.«
    »Er wird unbewaffnet kommen. Ich verbürge mich dafür«, sagte der Minister.
    »Er wird mir willkommen sein.«
    ***
    Carmine Rovere hatte Mr. Silver in Empfang genommen. Er freute sich, den Ex-Dämon wiederzusehen. Es wäre ihm aber lieber gewesen, wenn es unter anderen Voraussetzungen dazu gekommen wäre, Rovere und der Hüne stiegen in einen Jeep und rasten über den Flugplatz zum Tower. Mr. Silver
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