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13 kleine Friesenmorde

13 kleine Friesenmorde

Titel: 13 kleine Friesenmorde
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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und spendabel auf stolze 50 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken konnte.
    Es ging hoch her. Erst nach 23 Uhr gelang es der Besatzung eines Streifenwagens nach langem Suchen, den Ansprechpartner ausfindig zu machen. Jan Kloster erlitt einen Schock beim Anblick der Brandruine. Er dankte der Mutter Gottes und allen Heiligen für die Rettung der Mieter. Sie waren am späten Abend nach der Zerstörung ihrer Wohnungen und hohen, noch nicht festzustellenden Vermögensschäden in Pensionen rund um Jever fürs Erste untergebracht worden.
    Besonders schwer fiel dabei auch ins Gewicht, dass sämtliche Akten den Flammen zum Opfer gefallen waren.
     
    Jan Kloster vertrat die geschädigte Witwe und Eigentümerin des Hauses und galt als Gesprächs- und Verhandlungspartner der Feuerwehr und Kriminalbeamten, die sich auf die Suche nach der Brandursache machten.
    Brandstiftung war nicht auszuschließen. Dagegen sprach allerdings die ausgebrannte Kellertür und die stark in Mitleidenschaft gezogene Heizungsanlage, deren Sicherungssystem hervorragend funktioniert hatte.
    Kloster ging von einem technischen Defekt der Stromversorgung aus, der auf eine unerklärliche Weise das Inferno ausgelöst haben musste. Er meldete den Brandschaden bei der Feuerversicherung an.
    Sachverständige reisten an, besprachen sich mit den Experten der Feuerwehr und Kriminalpolizei.
    Die Ermittlungen gestalteten sich schwierig, und die Ergebnisse sprachen mehr für eine Brandstiftung, da die Überprüfung der Stromversorgung und der angeschlossenen Geräte samt Heizungsbrennanlage eindeutig zu dieser Lesart neigte.
    Die Polizeibeamten forderten den Polizeihund namens Florian mit seinem Führer in Hannover beim Landeskriminalamt an. Der Schäferhund hatte eine Spezialausbildung. Er war abgerichtet und erschnüffelte den Geruch von so genannten Brandbeschleunigern.
    Am 2.05.2001 bei klarem Wetter führte Oberwachtmeister Rolf Kames Florian in das unbewohnte, beschädigte Haus. Bereits im Korridor schlug der Hund an. Er zerrte an der Leine, erschnüffelte die Spur im Treppenhaus und erst recht im Keller.
    Da gab es keine Zweifel. Der Verwalter und sein Mitbewohner hatten das Feuer gelegt, in der Absicht, sich zu bereichern und die Versicherungsprämie zu kassieren. Die Unterlagen des Hausverwalters hatte das Feuer ebenfalls vernichtet. Das Amtsgericht Aurich suchte ohne Erfolg nach der Eigentümerin Frau Hannelore Nasshofen. Unter ihrer Anschrift auf Norderney war sie weder telefonisch zu erreichen noch beantwortete sie die ihr zugestellte behördliche Post.
     
    Anfang September begann Elisabeth Krüger, 61, mit den Vorbereitungen der Feier zum 65. Geburtstag ihres Mannes. Es sollte ein großes Fest werden mit viel Prominenz und den noch lebenden Alt-Fußballern der traditionsreichenFortuna, der es zurzeit nicht gelang, an glorreiche Zeiten anzuknüpfen.
    Bei der Durchsicht der Antwortkarten vermisste sie die Zusage ihrer Freundin Hannelore Nasshofen. Sie hatten sich zuletzt am Sterbetag ihres Mannes im Apartment in Uedesheim gesehen.
    Auch an diesem Morgen bekam sie keinen Anschluss. Sie wählte die Auskunft, ließ sich die Teilnehmernummer der Kurverwaltung der Nordsee-Insel ansagen und erhielt die erhoffte Auskunft.
    »Zuständig für das ?Haus Dünenblick? ist der fest angestellte Hausmeister Edo Betke«, sagte die Angestellte und diktierte Frau Krüger die Telefonnummer.
    »Betke, Haus Dünenblick«, meldete sich der Hausmeister.
    »Krüger, Düsseldorf. Herr Betke, meine Freundin Hannelore Nasshofen, Apartment 24, hat in Besorgnis erregender Weise seit Monaten kein Lebenszeichen von sich gegeben. Meine Post bleibt unbeantwortet«, trug Frau Krüger vor.
    »Wo Sie das sagen. Auch mir ist sie seit langem nicht zu Gesicht gekommen. Doch so viel ich weiß, wohnt sie gelegentlich in Neuss«, antwortete der Hausmeister.
    »Fehlanzeige, dort hält sie sich auch nicht auf«, sagte Frau Krüger.
    »Rufen Sie mich in einer Viertelstunde wieder an. Ich schaue nach«, sagte Betke. Er schaltete das Handy ab und begab sich zur Wohnung, klingelte, horchte, öffnete die Tür und betrat das Apartment.
    Die Luft war stickig. Die Blume auf dem Couchtisch war vertrocknet. Die Wohnung war aufgeräumt, das Bett im Schlafzimmer gemacht. Im Kühlschrank befanden sich zum Teil vergammelte Lebensmittel. DieEigentümerin hatte das Apartment vor langer Zeit verlassen und war nicht zurückgekommen.
    Edo Betke hielt Distanz. Ihm war klar, dass der freundlichen alten Dame etwas
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