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129 - Superbestie Dr. Jekyll

129 - Superbestie Dr. Jekyll

Titel: 129 - Superbestie Dr. Jekyll
Autoren: Larry Brent
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hier abseits von der
Gesellschaft eine Heimstatt gefunden hatten.
    Bevor
Parker den Klingelknopf betätigte und sich über die Videoanlage meldete,
umrundete er das umfangreiche Anwesen. Auf einer Fläche von rund hunderttausend
Quadratmetern lebten hinter hohen Mauern ein paar hundert Leute. Dort befanden
sich kleine Werkstätten, in denen von den Kranken handwerkliche Arbeiten
verrichtet wurden, sofern ihnen das möglich war.
    In
einer eigenen Schuhmacherei wurden Schuhe hergestellt und repariert, es gab
eine Schneiderei in der Anstalt, und vor allen Dingen war Santers Sanatorium so
gut wie autark. Die Menschen hier bauten ihren eigenen Weizen an, ernteten
Kartoffeln, Obst und Gemüse und versorgten sich sogar mit eigener Milch.
    Nur
Fleisch und Getränke wurden von außerhalb gebracht.
    Santers
Anstalt stellte einen Versuchsbetrieb dar, wie er in den Staaten als einmalig
gelten konnte.
    Die
Rehabilitationsmaßnahmen, die der große Irrenarzt hier durchführte, hatten in
Fachkreisen Bewunderung und Erstaunen hervorgerufen.
    Mit
den verbliebenen Kräften der Kranken hatte Santer etwas geschaffen, das sich
sehen lassen konnte. Die Maßnahmen, die er eingeleitet hatte, führten dazu, daß
ein Teil der Kranken eine größere Selbständigkeit entwickelte, als man ihnen
allgemein noch zugetraut hätte.
    Santer
wurde mit den schlimmsten Fällen konfrontiert und versuchte das beste daraus zu
machen.
    Selbstverständlich
gab es in dieser Anstalt auch geschlossene Abteilungen, in denen Individuen
eingesperrt waren, die ständig unter erregungsdämpfenden Medikamenten standen
und die man wegen ihrer Gefährlichkeit einfach nicht mit den anderen Insassen
der Anstalt zusammenkommen lassen durfte.
    Aus
diesem Grund hielt Parker es für angebracht, die Mauer des Anwesens zu umrunden
und sich mehr als anderthalb Stunden Zeit zu nehmen, um Mauerwerk und Tore – es
gab deren insgesamt zwei – eingehend unter die Lupe zu nehmen. Auf der Mauer
oben, die eine Höhe von dreieinhalb Metern hatte, befanden sich unzählige
aufrecht stehende Glassplitter, die ein Überklettern verhindern sollten, wenn
es durch irgendwelche Umstände einem Flüchtling doch gelingen sollte, die Mauer
zu erklimmen.
    Aber
da mußte einer schon eine Leiter heranschleppen, um das zu bewerkstelligen. Und
Leitern würden auf dem Anwesen wohl nicht für jedermann greifbar herumstehen.
    Dr.
Santer erwies sich als ein überaus umsichtiger Mann, gewann James Parker den
Eindruck.
    Alle
höheren Bäume innerhalb des Anstaltsgeländes befanden sich so weit von der
Mauer weg, daß von ihnen aus ein Übersteigen der Mauer ausgeschlossen war.
    Mit
seinen Wahrnehmungen nicht unzufrieden, näherte sich der Captain wieder dem
großen Haupttor und betätigte den Klingelknopf.
    »Ja?«
meldete sich eine heisere Stimme in der Sprechanlage. In Augenhöhe oberhalb des
Knopfes und der Rillen für das Mikrofon befand sich ein kleines, rundes Loch,
in dem es gläsern schimmerte. Ein Fernsehauge tastete den Besucher ab. »Ja,
bitte, was wollen Sie?« wurde Parker über die Anlage gefragt.
    »Ich
bin Captain Parker von der Mordkommission in Jackson. Ich möchte gern Herrn
Doktor Santer sprechen.«
    »Darf
ich Ihren Ausweis bitte sehen, Captain?«
    Parker
zog seine Brieftasche heraus und entnahm ihr seine Ausweispapiere. Er hielt sie
vor das Fernsehauge.
    »Ja,
danke schön. Ich werde Ihnen jetzt öffnen, Captain. Wenn Sie das Tor passiert
haben, kommen Sie bitte zu mir ins Haus. Ich werde dann dafür sorgen, daß man
Sie abholt und zu Dr. Santer bringt.«
    Die
Worte waren noch nicht verklungen, da knirschte es in den großen Scharnieren
des Tores, und der eine Flügel schwang zur Hälfte zurück.
    Parker
betrat das Gelände, und durch elektrische Fernbedienung wurde das Tor hinter
ihm wieder geschlossen.
    Der
Captain befand sich auf einer etwa drei Meter breiten, asphaltierten Straße,
die kerzengerade in das parkähnliche, ein wenig hügelige Gelände führte.
    Gleich
rechts befand sich ein kleiner, pavillonähnlicher Bau, in dem ein Mann an einem
modernen Schreibtisch saß, auf dem ein TV-Empfangsgerät und zwei Telefone
standen. Das eine legte er gerade auf, als Parker auf ihn zusteuerte.
    Er
drückte die gläserne Tür auf.
    Der
Mann hinter dem Schreibtisch war etwa sechzig Jahre alt und schon ein wenig
zittrig. Er deutete auf einen dunkelgrünen Polstersessel in der Ecke dem
Schreibtisch gegenüber.
    »Nehmen
Sie bitte Platz, Captain. Es kommt gleich jemand.«
    Parker
nickte und
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