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129 - Superbestie Dr. Jekyll

129 - Superbestie Dr. Jekyll

Titel: 129 - Superbestie Dr. Jekyll
Autoren: Larry Brent
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…«
    James
Parker war froh, als das kleine zweisitzige Elektrofahrzeug vorfuhr, das ihn
abholen und zur Dr. Santer bringen sollte.
    Ein
Angestellter der Anstalt steuerte das Fahrzeug, das leise summend über die
schmale, asphaltierte Straße rollte. Die Höchstgeschwindigkeit des
batteriegetriebenen Fahrzeugs betrug sechs Stundenkilometer.
    Der
Mann war recht wortkarg. Daran störte Parker sich auch nicht. Auf diese Weise
hatte er Gelegenheit, seine Blicke spazieren gehen zu lassen. Er schaute auf
Äcker und Obstgärten, in denen fleißig gearbeitet wurde. Er kam an flachen
Häusern vorbei, in denen unter Aufsicht Handwerker bei der Arbeit waren.
Maschinen liefen. Es roch nach Leder und Öl. Überall standen die Fenster offen,
so daß man gut hineinblicken konnte.
    Dem
Hauptgebäude schlossen sich mehrere Unterkunftsgebäude an, in denen sowohl die
Patienten als auch Pflegepersonal untergebracht waren.
    Ein
Teil des Pflegepersonals wohnte nicht in Jackson und den angrenzenden
Ortschaften, sondern besaß hier vollwertig eingerichtete Wohnungen.
    Das
Hauptgebäude mit den Büros und Untersuchungsräumen und nur wenigen
Krankenzimmern stand auf einer kleinen Anhöhe, die wie ein Buckel aus dem Boden
ragte. Links und rechts führten breite Sandsteinstufen zu dem Haus empor sowie
von beiden Seiten die asphaltierte Straße, die sich vor dem Buckel teilte. Die
leichte Anhöhe war geschmackvoll mit verschiedenfarbigen Blumen und Blatt- und
Nadelgehölzen angepflanzt.
    »Dr.
Santers Büro befindet sich im zweiten Stock«, sagte der Fahrer. »Gehen Sie hier
durch den Haupteingang.«
    »Danke.«
    Zwei
Minuten später befand Parker sich in dem angegebenen Korridor.
    Überall
an den Wänden hingen Bilder. Zum Teil befanden sich künstlerisch gelungene
Arbeiten darunter, so weit er es beurteilen konnte. Dr. Santer hatte
ausschließlich Zeichnungen und Gemälde seiner Patienten aufgehängt. Daraus ließ
sich viel entnehmen, hatte Parker mal gehört. Die Kranken produzierten ihre
Innenwelt nach außen. Auf diese Weise gewann der fachlich geschulte Arzt
Einblick in das Denken und Fühlen seiner Schützlinge.
    An
einer Tür war ein Messingschild befestigt.
    Darauf
stand eingraviert der Name: Dr. Alan Santer, Arzt.
    Auf
den Gang mündeten mehrere Türen. Der Korridor war aufgelockert durch
Blumentröge und Sitzecken.
    In
einer verglasten Nische, in der Grünpflanzen und Aquarien standen, saßen
mehrere Personen und sahen den lautlosen Bewegungen der Fische zu oder
blätterten in Zeitschriften.
    Es
handelte sich hier ausschließlich um ältere Menschen beiderlei Geschlechts.
    Vom
anderen Ende des Korridors kam ein Wärter mit einem Patienten herab, den er am
Arm führte.
    Der
Mann konnte nur noch kleine Trippelschritte machen, und jeder einzelne Schritt
fiel ihm schwer.
    Sein
junger Begleiter im weißen Anzug sprach aufmunternd auf ihn ein.
    Der
Pfleger führte den Patienten zur Toilette.
    Parker
klopfte an Dr. Santers Tür.
    »Ja,
bitte?« sagte eine sonore Stimme.
    Der
Captain trat ein. Hinter einem mahagonifarbenen Schreibtisch in einem Raum, der
mit echten Teppichen übersät war, saß ein kräftiger Mann mit erstaunlich
schmalem Gesicht und schütterem Haar. Er blätterte in einer Akte.
    Als
Parker eintrat, blickte der Arzt auf. Die silberfarbene Brille war ihm nach
vorn auf die Nasenspitze gerutscht, und er schob sie mit spitzen Fingern
zurück.
    »Dr.
Santer?« fragte Parker.
    »Ich
bin Dr. Mallory. Dr. Santer ist nicht im Haus.«
    »Oh!
Aber man hat mir gesagt …«
    »Schon
möglich. Daß Santer nicht anwesend ist, ist den meisten hier nicht bekannt. Ich
bin sein Vertreter. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich
bin Captain Parker von der Mordkommission …«
    Diese
Auskunft brachte das Eis zum Schmelzen. Mallory wurde sofort zugänglicher, und
die reservierte Kühle, die er eben noch zur Schau trug, wich einem
interessierten Ausdruck.
    Er
erhob sich und bot seinem Besucher Platz an. Parker, der wahrhaftig nicht klein
gewachsen war, versank fast in dem gewaltigen braunen Ledersessel, der so
dimensioniert war, daß bequem zwei Personen darin hätten sitzen können.
    Parker
legte die schmale Aktenmappe, die er dabei hatte, vor sich auf den Tisch.
    »Entschuldigen
Sie mein Verhalten«, bat Dr. Mallory. »Ich konnte natürlich nicht wissen, daß
Sie …« Er redete nicht zu Ende, und Parker stellte im Lauf des sich anbahnenden
Gesprächs fest, daß Mallory die Angewohnheit hatte, Sätze nicht zu Ende zu
sprechen.
    Er
erfuhr, daß
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