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1283 - Der Mörder-Mönch

1283 - Der Mörder-Mönch

Titel: 1283 - Der Mörder-Mönch
Autoren: Jason Dark
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Waden wickelten. Durch den nachfolgenden Ruck wurden ihr die Beine unter dem Körper weggerissen.
    Sie lag plötzlich in der Luft, schlug mit den Armen um sich, und es sah aus wie ein makabrer Tanz.
    Dann fiel sie auf den Bauch. Noch immer hielten die drei Peitschenriemen ihre Beine fest.
    Suko stand neben ihr und beugte sich nach unten. Er hörte die Oberin stöhnen. Sie musste sich beim Aufprall weh getan haben.
    Mich hielt nichts mehr auf meinem Stuhl. Ich ging zu den beiden hin und hatte sie noch nicht erreicht, als sich Anna mit einer schwerfälligen Bewegung zuerst auf die Seite und dann auf den Rücken drehte.
    Ja, sie hatte etwas abbekommen. Sie war beim Fallen zuerst mit dem Gesicht aufgeschlagen und hatte sich auch nicht mehr abstützen können. Sie blutete aus der Nase und aus den Lippen, und um ihr Gesicht herum bildete sich bereits eine Lache. Das heißt, jetzt rahmte sie den Hinterkopf ein.
    »Du hättest es dir sparen können«, sagte Suko und streckte ihr die Hand entgegen.
    Die Oberin zögerte noch, sich auf die Beine helfen zu lassen. Schließlich ließ sie es doch zu, kam auf die Füße und starrte ins Leere wie jemand, der über etwas Bestimmtes nachdenkt.
    Ich ging einen Schritt zurück, weil ich sehen wollte, was mit ihren Beinen geschehen war. Pech, sie waren nicht zu sehen. Die Kleidung war nicht nur dunkel, sie war auch zu lang, aber sie stand nicht mehr so wie sonst auf den Beinen.
    Zuerst schwankte sie. Dann fiel sie zur Seite und fand Sukos Schulter als Stütze. Wäre sie nicht gewesen, sie wäre gefallen.
    Einen Moment später merkte sie, dass es ihr nicht mehr möglich war, auf den Füßen zu bleiben. Vor unseren Augen sackte sie zusammen, und hätte ich sie nicht abgefangen, wäre sie wieder zu Boden gefallen.
    Plötzlich lag sie in meinen Armen. Ich sah dicht vor mir ihr von Hass und Schmerzen verzerrtes Gesicht.
    Es war klar, dass die Riemen der Dämonenpeitsche Spuren bei ihr hinterlassen hatten, sonst hätte sie anders reagiert.
    Ich legte sie wieder auf den Rücken und richtete mich auf. Suko bückte sich schon. Er wollte sich die Beine anschauen.
    Es konnte Zufall sein, möglicherweise auch eine günstige Fügung des Schicksals, dass ich genau in diesem Augenblick zum Fenster blickte. Es war das Letzte der drei, die in Nischen eingebaut worden waren. Viel war nicht zu sehen, aber die eine Bewegung hinter der Scheibe reichte mir. Und es war draußen noch so hell, dass ich gewisse Unterschiede erkannte.
    Direkt hinter der Scheibe war er aufgetaucht. Ein Schatten nur, aber in einer bestimmten Farbe. Es war der Rote Mörder-Mönch!
    Sekundenlang war ich so eingefroren wie er. Das merkte auch Suko, denn er hob den Kopf. »Was hast du denn?«
    »Der Mönch ist da!«
    »Was?«
    »Ja«, sagte ich nur und startete noch im gleichen Moment.
    ENDE des ersten Teils
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 1253 »Angst vor dem eigenen Ich«
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