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1283 - Der Mörder-Mönch

1283 - Der Mörder-Mönch

Titel: 1283 - Der Mörder-Mönch
Autoren: Jason Dark
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wenn sie auf der Seite eines Baphomet standen. Aber mein Kreuz würden sie nicht entfernen können.
    Diesmal holte ich es aus der Tasche, und ich tat dies mit langsamen Bewegungen.
    Es war noch nicht zu sehen, als ich bereits die Unruhe feststellte, die mein Vorhaben unter die Nonnen brachte. Sie saßen nicht mehr still, ihre Augen bewegten sich, und sicherlich suchten sie nach einem Ausweg.
    Den gab es für sie nicht, denn Suko hatte seinen Platz in der Fensternische perfekt gewählt. Bei einem Fluchtversuch konnte er ihnen blitzschnell den Weg zur Tür abschneiden.
    »Ich weiß nicht, ob die Berührungen des Kreuzes für euch tödlich sind«, erklärte ich, »aber die Schmerzen werdet ihr trotzdem spüren. Ja, es kann wie eine Folter sein.«
    »Ich spucke es an!«, schrie mir die Oberin entgegen.
    Mit einem Satz sprang sie auf und streckte mir den Finger entgegen. »Es wird uns nicht schaffen, das sage ich dir. Ich hasse es. Und alles, was ich gehasst habe, das habe ich vernichtet…«
    »Lass sie in Ruhe, John!«
    Ich wunderte mich über Sukos Worte. Er hatte sich nie eingemischt, wenn ich das Kreuz hatte einsetzen wollen. Plötzlich aber dachte er anders.
    Er löste sich von seinem Platz und blieb nach zwei Schritten stehen, als er sicher war, die Aufmerksamkeit der Nonnen auf sich gezogen zu haben.
    Ich wollte ihn ansprechen. Das merkte er im Voraus und winkte kurz ab.
    »Okay, Suko, dein Spiel.«
    »Ich will nur etwas testen.«
    »Und was?«
    Suko gab mir keine akustische Antwort. Er konnte sich Zeit lassen, und mit einer lässigen Bewegung zog er seine Dämonenpeitsche hervor. Es war eine starke Waffe, die Dämonen vernichtete. Dass wir es hier mit Dämonen zu tun hatten, glaubten wir beide nicht. Die Nonnen standen nur unter dem verdammten Einfluss einer dämonischen Macht. Es konnte durchaus zutreffen, dass die drei Riemen der Dämonenpeitsche ihnen zu schaffen machten.
    Suko gab sich lässig. Er ließ sich auch Zeit. Er hielt die Peitsche in der rechten Hand und schlug einmal den Kreis mit einer langsamen Bewegung. Die drei dunklen Riemen rutschten durch die Öffnung wie Schlangenkörper.
    Ich kannte das Ritual, den Nonnen war es jedoch unbekannt. Und so verfolgten fünf Augenpaare den Weg der drei Riemen, deren Ende über den Boden hinweg schleiften.
    Suko hatte keinen weiteren Kommentar abgegeben, und genau das machte die Nonnen nervös. Sie wussten nicht, was auf sie zukam und waren entsprechend beunruhigt.
    Mit einer Peitsche konnte man schlagen, und das nahm die Oberin an. »Willst du mich züchtigen?«
    »Es ist möglich, dass du es so auffasst«, erwiderte Suko. »Aber für mich ist das mehr ein Test.«
    »Soll ich schreien?«
    »Das wirst du wahrscheinlich.«
    Suko hatte ganz lässig gesprochen und war auch ebenso lässig auf die Oberin zugegangen, die sich nicht mehr bewegte und steif wie ein Brett vor ihm stand. Sie hatte ihre Sicherheit verloren, und auch das Vertrauen in van Akkeren schien nicht mehr so groß zu sein.
    Ich schaute als stummer Beobachter zu.
    Als Suko in schlagbereiter Entfernung stand, blieb er stehen. Er hob auch die Peitsche nicht an. Statt dessen stellte er wiederum die Frage, die uns so auf der Seele brannte. »Wo steckt van Akkeren?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Noch mal. Wo ist er?«
    »Vielleicht in der Hölle!«, brüllte sie Suko an und tat etwas, womit wir nicht gerechnet hatten. Aus dem Stand sprang sie auf Suko zu, der so überrascht war, dass er nicht mehr ausweichen und sich auch nicht wehren konnte.
    Sie duckte sich beim Sprung zusammen und wirkte wie ein Ball, der gegen Suko geschleudert wurde.
    Sie schrie, sie spuckte, sie wollte ihn umwerfen, und es sah schon fast lächerlich aus, weil sie es nicht schaffte und zu Boden fiel.
    Dafür stolperte er zurück, was die Oberin als Chance ansah.
    Zum zweiten Mal sprang sie auf Suko zu. Sie brauchte einfach ein Opfer, an dem sie ihren Hass und den Frust auslassen konnte, und sie sah sich in diesem Moment auf der Siegerstraße, was sich aber sehr schnell änderte.
    Die Oberin lief in den Gegenschlag hinein.
    Er war nicht besonders hart geführt worden. Suko nahm bewusst Rücksicht. Trotzdem schrie Anna auf und torkelte zur Seite. Der Treffer hatte sie am Kopf erwischt.
    Nur mit großer Mühe hielt sie sich noch auf den Beinen, aber genau das wollte Suko nicht. Zum ersten Mal setzte er gegen Anna die Peitsche ein.
    Sie hatte sich noch nicht wieder richtig fangen können, als sich die drei Riemen der Peitsche um ihre
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