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1283 - Der Mörder-Mönch

1283 - Der Mörder-Mönch

Titel: 1283 - Der Mörder-Mönch
Autoren: Jason Dark
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etwas mit den Roten Mönchen oder dem Roten Mönch zu tun haben, das kann ich dir nicht sagen, aber ich denke, dass die Mönche im Moment für dich viel wichtiger sind.«
    »Das ist richtig.«
    »Es gibt sie nicht mehr so wie früher«, sagte die Zauberin mit einem bedauernden Klang in der Stimme.
    »Aber wenn ich mir deine Geschichte durch den Kopf gehen lasse, dann muss ich sagen, dass nichts unmöglich ist, gar nichts.«
    »Was meinst du damit?«
    »Es könnte sein, dass sie noch da sind.«
    »Die Roten Templer?«
    »Ja.«
    Godwin sagte nichts. Er holte nur tief Luft und schüttelte dann den Kopf. »Darf ich fragen, wie du darauf kommst?«, flüsterte er schließlich.
    »Durch dich und dein Schicksal.«
    »Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Dahinter steckt noch etwas anderes.«
    Lisette senkte den Blick. Sie sah aus wie ein ertapptes Kind und gab schließlich zu, dass es noch einen Grund gab.
    »Hier in der Nähe gibt es etwas, von dem eigentlich nur ich etwas weiß. Es kann sein, dass es auch die anderen wissen, aber sie hüten sich davor, darüber zu sprechen. Es gibt ja immer gewisse Dinge im Leben, die man zurückdrängt, obwohl ich das in diesem Fall nicht begreifen kann. Es ist ebenfalls etwas aus der Vergangenheit, was aber bis in die Gegenwart reicht.«
    »Hängt es mit dir persönlich zusammen, Lisette?«
    »Nein, das auf keinen Fall. Damit hat es wirklich nichts zu tun.« Sie schaute an dem Templer vorbei.
    »Ich möchte jetzt nicht wieder auf die Vergangenheit und ihre blutigen Kämpfe zurückkommen, aber dass hier viele Menschen gestorben sind, weißt du. Unter anderem auch eben die Roten Mönche. Man hat sie getötet, aber man hat sie nicht einfach nur liegen gelassen, sondern verscharrt.«
    Godwin begriff. »Es gibt also so etwas wie einen Friedhof?«
    »Das kann man sagen.«
    »Wo?«
    »Wir können ihn bequem zu Fuß erreichen. Er befindet sich wirklich nicht weit von hier.«
    Godwin de Salier sagte nichts. Nicht etwa, weil es ihm die Sprache verschlagen hatte, er dachte schon weiter und auch daran, dass sein erstes Leben…
    »Nein, lassen wir das jetzt!« Er schüttelte den Kopf.
    »He, du willst nicht?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Ich war nur mit meinen Gedanken beschäftigt. Es ist zu viel auf mich eingeströmt.«
    »Dann bist du bereit, dem Friedhof doch einen Besuch abzustatten, Godwin?«
    »Das bin ich.«
    »Dann lass uns gehen…«
    ***
    Schon kurze Zeit später hatte der Templer den Eindruck, sich in einem mitteleuropäischen Urwald zu befinden, so dicht waren hier der Wald und das Unterholz.
    Der große Wald von Jauniere schien wirklich darauf bedacht zu sein, die Geheimnisse zu behalten und sie überwuchern zu lassen, denn es war dämmrig wie an einem Gewitterabend, und in der Luft hingen noch diese sichtbaren Spuren von Feuchtigkeit wie hauchdünne Tücher.
    Es gab weder einen Weg noch einen Wildwechsel, durch den sie gingen. Sie mussten sich quer durch den Wald schlagen, und das war nicht eben leicht, denn sehr viele Büsche waren einfach nur zäh und hängten sich mit ihren Armen an ihnen fest.
    Lisette blieb an Godwins Seite und gab hin und wieder die Richtung an.
    Es war wirklich nicht weit bis zu diesem geheimnisvollen Friedhof. Aber die Umgebung bereitete die meisten Schwierigkeiten, und sie konnten nicht Luftlinie gehen, sondern mussten sich immer nur die Stellen aussuchen, die ihnen den meisten Platz boten.
    Am Himmel hatte sich die Sonne etwas Platz verschafft. Doch ihre Kraft reichte nicht aus, um die Dunstschleier verdunsten zu lassen. So blieb es bei dieser stickigen Luft und Schwüle, die ihnen den Schweiß aus den Poren trieb.
    Aber die Umgebung änderte sich, je näher sie kamen. Ohne Bewuchs wäre es vielleicht ein kleines Plateau gewesen, auf dem sie anhielten und zunächst tief durchatmeten.
    Erst jetzt dachte Godwin wieder an den Roten Mönch. Auf dem Weg hierher hatte er ihn beinahe vergessen gehabt, aber er zeigte sich nicht. Sie standen allein an dieser einsamen Stelle.
    »Und das ist der Friedhof?«, fragte Godwin.
    »Ja.« Die Zauberin streckte ihren rechten Arm vor. »Du kannst ihn nicht sehen, weil alles überwuchert ist, aber ich versichere dir, dass an dieser Stelle damals die Templer gestorben und auch begraben worden sind. Hier hat man viele von ihnen vernichtet, und wenn sie der anderen Seite dienten, dann ist es auch zu Recht geschehen.«
    Godwin überlegte noch. »Man hat sie demnach nicht liegen lassen, sondern begraben.«
    »Nein, sie sind
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