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1283 - Der Mörder-Mönch

1283 - Der Mörder-Mönch

Titel: 1283 - Der Mörder-Mönch
Autoren: Jason Dark
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aller Ruhe unterhalten«, sagte ich leise, »aber das hier ist nicht der geeignete Ort. Oben gefällt es mir zwar auch nicht gut, aber wesentlich besser.«
    Um meine Worte zu unterstreichen, öffnete Suko bereits die Tür für die fünf Nonnen.
    Die Oberin hatte ihren Schock überwunden. Sie drängte sich an mich. »Du hast nicht gewonnen, Sinclair. Beileibe nicht. Baphomet ist mächtiger, viel mächtiger als ein Mensch. Das wirst auch du bald einsehen müssen.«
    »Vergiss es nicht!«, flüsterte ich ihr zu.
    »Was soll ich nicht vergessen?«
    »Das verbrannte Gesicht. Es könnte durchaus sein, dass auch du bald so herumlaufen wirst…«
    ***
    Urplötzlich und völlig überraschend hatte Godwin de Salier die Chance bekommen, den Roten Mönch zu stellen. Er hatte selbst nicht damit gerechnet, aber er wollte die Gelegenheit nutzen.
    Von einem Stuhl wäre er schneller weggekommen. Bei der Bank musste er leider klettern, und das wiederum kostete ihn etwas Zeit. Er hätte sich beinahe noch verhakt, aber letztendlich kam er weg, ohne zu stolpern oder auszurutschen.
    Der Mönch war nicht mehr zu sehen!
    Für Godwin de Salier war es nicht weiter tragisch. Er hatte sich den Standort gemerkt, und zu viel Vorsprung hatte die unheimliche Gestalt auch nicht.
    Der Templer lief mit langen Schritten über die Wiese. Er rannte an Bäumen vorbei, deren Zweige auch sehr tief unten wuchsen. So sah er sich gezwungen, den Kopf einzuziehen, um freie Bahn zu haben.
    Während er lief, machte er sich Gedanken darüber, was die Kutte und die Kapuze des Roten Mönchs verbergen mochten. Welcher Körper steckte unter dem Stoff? Ein Menschlicher? Oder einer, der bereits in den Zustand der Verwesung oder Verfaulung übergegangen war? Vielleicht auch ein normaler Mensch, der sich einen Spaß daraus machte, sich zu verkleiden.
    Es gab eben mehrere Möglichkeiten, und keine davon schloss er mehr aus. Er sah nur noch das tanzende Grün der Umgebung um sich herum. Keine rote Kutte, die Landschaft zeigte sich so wie sie war, und als er die Stelle erreichte, wo sich der Mönch gezeigt hatte, blieb Godwin schwer atmend stehen und verfluchte, dass der Gegner schneller gewesen war als er.
    Er war auch feige, denn er hatte sich nicht zum Kampf gestellt.
    Es bewegte sich nichts vor Godwin. Er sah keinen roten Schleier oder Flecken, der durch die Gegend huschte, der Mönch schien sich in Luft aufgelöst oder ein gutes Versteck gefunden zu haben. Was Godwin blieb, war die erste Resignation.
    Wütend presste er die Lippen zusammen. Etwas hatte er herausgefunden. Der Rote Mönch war keine Legende. Es gab ihn wirklich, und er würde seine Spuren hinterlassen, wenn er auf der Seite des Baphomet stand.
    Godwin drehte sich um.
    Die Zauberin saß noch immer auf ihrem Platz. Sie hatte sich allerdings gedreht, rauchte wieder eine Zigarette, und ihr Gesicht wurde von einer Qualmwolke verhüllt.
    Godwin wollte etwas sagen und zugleich auch wieder zu ihr gehen, als sich die Frau bewegte und mit schwerfälligen Bewegungen aufstand. Sie kam auf den Templer zu und schaute ihn dabei an. Bevor sie ihn erreichte, warf sie die Kippe in das Gras und trat sie aus.
    »Nun?«
    »Ich habe verloren.«
    »Das weiß ich.«
    »Aber ich gebe nicht auf!«, flüsterte Godwin.
    Die Zauberin lächelte ihn an. »Jedenfalls weißt du nun, dass es ihn auch gibt.«
    »Ja. Und was bringt mir das?«
    »Ganz einfach. Er kennt dich. Er weiß, weshalb du hier bist. Er will etwas von dir.«
    »Klar. Mein Leben.«
    Die Frau wiegte den Kopf. »Das würde ich nicht unbedingt unterschreiben«, erklärte sie. »Er kann auch ganz andere Gründe gehabt haben.«
    »Welche sollten das sein?«
    »Du bist ihm einiges wert.«
    »Sehr schön. Aber daran glaube ich nicht. Wenn es so wäre, hätte er sich nicht zur Flucht entschlossen.«
    Die Antwort der Zauberin ließ eine Weile auf sich warten. »Ist es denn wirklich eine Flucht gewesen, Godwin? Bist du dir da sicher? Oder hätte nicht etwas ganz anderes dahinter stecken können?«
    Godwin war ein wenig irritiert, weil er dem Gedankengang der Frau nicht folgen konnte.
    »Was denn, zum Beispiel?«
    »Ein Treffen.«
    Godwin musste sich räuspern. Er war einfach zu überrascht. Warum sollte sich der Rote Mönch mit ihm treffen wollen?
    Genau diese Frage stellte er der Zauberin.
    »Das musst du ihn fragen.«
    »Nein, das glaube ich nicht. Er hätte sich anders verhalten müssen, denke ich.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher.«
    Der Templer schaute in das Gesicht mit
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