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1263 - Die Freibeuter von Erendyra

Titel: 1263 - Die Freibeuter von Erendyra
Autoren: Unbekannt
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wieder drosseln, um in eine letzte Kurve einschwenken zu können.
    „Wir machen nur eine kleine Lustreise, Longasc", rief sie fröhlich. „Auf der LASHAT war es zu langweilig. Außerdem muß Tek es lernen, daß Initiative immer noch das beste Mittel ist, um etwas zu erfahren."
    „Ich weiß schon genug", erklärte der Raumfledderer. „Ich verfluche den Tag, an dem ihr mich aus der CANTLERY geholt habt. Wenn der Träger des Fehdehandschuhs mich nicht bestraft, dann werden es andere aus dem Troß des Kriegers machen."
    „Papperlapapp", antwortete das Anti-Mädchen.
    „Wir erreichen gleich den sonnennächsten Punkt", teilte Falco nicht gerade begeistert mit. „Das Orter-Holo flimmert. Ich meine fast, es geht hier schon..."
    „Geschwindigkeit verringert sich", meldete sich die APTUT-Positronik.
    „Geschwindigkeit gleichbleibend 0,18 LG", antwortete Path trotzig.
    „Noch 0,7 LG", widersprach die Positronik. „Unbekannte Einflüsse von draußen.
    Hyperemissionen stören."
    Falco stieß einen Fluch aus. „Wir sind schon zu nah an Cepor, Path! Mach, daß wir von hier verschwinden."
    „Positronik", stammelte das Mädchen. „Bring uns auf dem schnellsten Weg zurück. Und meide die Sonnennähe."
    Ihr Gesicht war fahl geworden. Selbst die vielen hundert Sommersprossen waren kaum noch zu erkennen.
    „Geschwindigkeit 0,01 LG fallend", meldete die Positronik. „Ich komme kaum noch von der Stelle."
    „Vollgas!" schrie Falco.
    „Volles Glas!" japste der Distelfrosch und hüpfte ihm auf den Schoß.
    „Ruhe!" Das Anti-Mädchen hatte den ersten Schrecken wieder überwunden. Sie kontrollierte beherrscht die Daten, die die Positronik darstellte. Die Geschwindigkeit fiel weiter, aber sie stabilisierte sich in etwa bei 500.000 Kilometer pro Stunde.
    Die Anzeige lautete tatsächlich „pro Stunde"!
    Falco erkannte sofort, was das bedeutete. Er rechnete aus der augenblicklichen Position und dem Stand Nagaths aus, daß sie bei diesem behäbigen Tempo etwa zwölf Stunden brauchen würden, um in die Nähe von Nagath zu gelangen! Und in elf Stunden würde die Aktiv-Phase Cepors beginnen.
    Er teilte Path das Ergebnis mit.
    „Pech gehabt", meinte das Mädchen. „Positronik! Ruf Tek. Er soll uns herausholen."
    Die APTUT-Positronik bestätigte den Auftrag, aber sie meldete sich schon wenig später mit den Worten: „Funkkontakt unmöglich. Wir kommen auch nur noch voran, als würden wir durch einen zähen Brei fliegen. Wahrscheinlich sind wir in einen frühen Strom der Hyperemissionen geraten. Oder die Berechnungen der Vi-LASHAT basieren auf falschen Ausgangsdaten."
    „Welche Lösung siehst du noch?"
    Das Anti-Mädchen ahnte die Antwort.
    „Keine!"
     
    9.
     
    Die einzige Neuigkeit, die Ronald Tekener erfuhr, als er wieder in der Zentrale der LASHAT erschien, betraf die sogenannten Trauerzüge. Diese hatten einen Halt eingelegt.
    Der Morgen des 5. Mai 429 NGZ brach an, aber an Bord des Virenschiffes war davon wenig zu merken. An wichtigen Positionen wechselten sich die Schichten routinemäßig ab.
    „Gehört Falco nicht hierher?" fragte der Smiler seine Frau, die keine Müdigkeitserscheinungen aufwies.
    Die aTrento-Zwillinge hatten ihren Posten eingenommen. Laka bemühte sich sogleich, den Vironauten über Holokom zu rufen, aber sie bekam keine Antwort. Unterdessen kam der ehemalige Sturmreiter Pancar Vasares herein. Der schweigsame Mann hockte sich in seinen Sessel. Die Virotron-Haube schwebte einsatzbereit über seinem Kopf.
    „Es ist wohl an der Zeit", meldete sich Vi, „euch mitzuteilen, wo Path, Falco und Longasc stecken."
    „Wie bitte?" Jennifer Thyron sprang auf, als hätte sie eine Tarantel gestochen. Ihr scharfer Geist hatte sofort erfaßt, daß etwas nicht stimmte.
    „Sie sind mit einem Beiboot auf einen kurzen Trip gegangen", erklärte die Vishna-Stimme. „Aber jetzt habe ich sogar den indirekten Kontakt zu ihnen verloren. Auch die Ortung weist nichts mehr aus."
    „Das ist Betrug!" schimpfte Tekener. „Wie konntest du das zulassen?"
    „Es war ihre freie Entscheidung", erklärte Vi. „Ich habe sie verloren, als sie die Nagathbahn überquerten. Das war vor einer halben Stunde."
    „Ich werde verrückt!" stöhnte der Smiler. „Bin ich hier in einem Irrenhaus?"
    „Neue Daten", entgegnete Vi. „Cepors Minimum-Phase beginnt endgültig. Dies geschieht wenige Stunden früher, als ich es berechnet habe. Es scheint auch das Signal für die 33 Verbände der Trauerzüge zu sein, denn diese beschleunigen nun wieder.
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