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1263 - Die Freibeuter von Erendyra

Titel: 1263 - Die Freibeuter von Erendyra
Autoren: Unbekannt
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LASHAT, die übrigens baugleich mit denen von Roi Dantons Virenschiff LOVELY BOSCYK waren, besaßen nur einen Gravo-Antrieb, aber kein Enerpsi. Sie waren Produkte einer hochklassigen Technologie, aber eben doch nicht überlichtschnell.
    In extremen Fällen ließ sich aus ihnen jedoch ein Dreiviertel Lichtgeschwindigkeit herauskitzeln. Für Path bedeutete das, daß sie mit ihrer APTUT für die Distanz von 88 Lichtminuten nach Nagath oder in den Sektor, in dem sich der Troß des Kriegers versammelte, weit über zwei Stunden brauchen würde. Sie dachte aber gar nicht daran, aus dem Beiboot die Höchstgeschwindigkeit herauszuholen. Sie hatte es nicht eilig.
    Gemeinsam mit Falco hockte sie in der einen Kanzel, von der aus ein direkter Durchgang zur zweiten bestand, in der Longasc und sein Distelfrosch Platz genommen hatten.
    Paths Vertrauen in die LASHAT-Vi wurde nicht enttäuscht. Die Virenpositronik gab den Start des Beiboots nicht bekannt, denn sonst hätten die Funksysteme sich längst gemeldet.
    Eine Stunde war seit dem Start vergangen. Das Anti-Mädchen flog eine große Schleife, um nicht zwischen die LASHAT und Nagath zu gelangen. Das hätte mit Sicherheit zu einer Entdeckung führen können. Zumindest rechnete Path damit, daß sich ihr Ortungsecho dann nicht von Vi ausschalten ließ.
    Die APTUT selbst besaß nur eine einfache Positronik, die jedoch alle Manöver wirkungsvoll unterstützen konnte. Über die Richtigkeit dieses Fluges konnte sich dieses System keine positronischen Gedanken machen.
    Nach insgesamt vier Stunden Flugzeit war ihr Alleingang offensichtlich immer noch nicht bemerkt worden, denn weiterhin schwiegen die Empfänger. Die Bahn des sechsten Planeten wurde erreicht. Der Gasriese hatte in der letzten Phase der Annäherung als Ortungsschutz Verwendung gefunden. Jetzt raste die APTUT in wenigen tausend Kilometern Höhe an ihm vorbei in direkter Richtung auf Nagath. Path drosselte den Flug.
    Falco bediente die Orter, während sich Longasc darin erging, sich in holprigem Interkosmo zu „unterhalten". Auffällig daran war eigentlich nur, daß sein instinktgelenkter Gesprächspartner Plump bereits einen größeren Wortschatz besaß als er selbst. Natürlich konnte der Distelfrosch damit nichts anfangen. Er blubberte, quietschte und gluckste. Es war wirklich erstaunlich, wie verschiedenartig die Stimme des kleinen Kugelwesens klingen konnte.
    Sie beobachteten die vielen Raumschiffe, denen sie immer näher kamen. Aber diese schienen sie nicht zu bemerken oder zu beachten. Außerdem war der Ortungsschutz der APTUT voll aktiviert.
    „Wir weichen ihnen aus", erklärte Path, „und nähern uns Nagath von der Innenseite her."
    „Wie bitte?" fragte Falco, weil sich das Mädchen reichlich ungewöhnlich ausgedrückt hatte.
    „Ich meine aus Richtung der Sonne Cepor", verbesserte sich Path. „Da ist die Gefahr einer Entdeckung noch geringer."
    „Das ist nicht ungefährlich." Der Vironaut schüttelte unwillig den Kopf. „Du weißt doch, daß bald die Aktivphase Cepors beginnt. Dann ist kein Funk und kein Raumflug mehr möglich."
    „Unfug ist möglich", erklang es aus der Kabine, in der der Raumfledderer und der Distelfrosch hockten.
    „Wir haben noch viele Stunden Zeit", wiegelte Path die Bedenken Falcos ab. „Und ein paar Funkstörungen können uns nur helfen, wenn Tek und Jenny mir auf die Schliche gekommen sind."
    „Idiot!" schimpfte der Terraner und deutete mit dem Daumen über die Schulter in Richtung des Shabaren.
    Longasc, der noch immer einen Translator trug, obwohl er bereits einige Brocken Interkosmo beherrschte, reagierte sogleich.
    „Du bist also gegen den Willen des Trägers des Fehdehandschuhs aufgebrochen", schrillte er entsetzt. „Das ist ein schwerer Verstoß gegen den Kodex des Kriegers, denn du hast die Anweisungen des Trägers mißachtet Und was noch schlimmer ist, Path, du hast mich in diese Sache hineingezogen. Ich verlange, daß du sofort umkehrst."
    Das Anti-Mädchen beschleunigte wieder, ohne dem Raumfledderer eine Antwort zu geben. Der sah auch bald ein, daß er nichts ausrichten konnte. Er schimpfte noch eine Weile in einem Gemisch aus Sothalk und Interkosmo vor sich hin, und Plump stimmte in den Singsang mit allerlei unpassenden Bemerkungen ein, dann schwieg er.
    Sie passierten die Bahn Nagaths, wie die Orterprojektionen auf Falcos Pult auswiesen.
    Der Planet selbst war aber noch etwas über eine Lichtminute entfernt in seitlicher Richtung. Path mußte die Geschwindigkeit
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