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1263 - Die Freibeuter von Erendyra

Titel: 1263 - Die Freibeuter von Erendyra
Autoren: Unbekannt
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hatte er durch Closcurt bedeutsame Neuigkeiten erfahren, bei denen er die doch befremdlichen Spielregeln von Erendyra zunächst einmal akzeptieren mußte. Das Licht, das er in das Dunkel der TSUNAMIS gebracht hatte, reichte aber nicht aus, um eine beweisbare Klage gegen Stalker zu führen. Er mußte weitersuchen. Weitersuchen, bis Stalkers Schuld feststand. Für ihn war der Gesandte von ESTARTU ein Meister der Intrige, bis dessen Schuld oder Unschuld bewiesen war.
    Über die Unschuld dachte der Smiler wenig nach.
    „Wann werden die Trauerzüge die Monde erreichen?" fragte er Vi.
    „Bei gleichbleibender Geschwindigkeit in frühestens sechzehn Stunden."
    Er hatte Stalkers Permit, den Fehdehandschuh des Ewigen Kriegers Kalmer, wie Closcurt ihn genannt hatte, bereits einmal erfolgreich verwendet. Der Zufall hatte dabei seine Hände im Spiel gehabt, denn hätte Longasc nicht so merkwürdig über das Aussehen der Kaperbriefe gesprochen, er hätte die seltsame Metallhülse gar nicht mitgenommen.
    Eine sinnlose Zerstörung von 33 Monden, und das bahnte sich hier offensichtlich an, würde er niemals zulassen. Der Fehdehandschuh war mit Sicherheit das Instrument, mit dem er diesen Wahnsinn verhindern konnte. Seine Entschlüsse standen fest.
    Es galt außerdem, diesen geheimnisvollen Krieger herauszufordern, denn alles deutete darauf hin, daß nicht unschuldig am Verlust des TSUNAMI-113 und am Verschwinden der Besatzungen der beiden Schiffe war. Einen Teil der Mannschaft von TSUNAMI-114 konnte er abschreiben. Das hatte das Holo-Pack bewiesen, das sie gefunden hatten.
    „Ich bin kein Telepath, Handschuhträger", sagte Longasc. „Ich bin ein Raumfledderer, ein Supermechaniker, der größte Bastler von Erendyra. Ich bin ein Feigling, und doch bin ich auch wieder keiner. Ich versuche, eure Sprache zu lernen, denn sie reizt mich. Ich habe nie eine andere Sprache als Sothalk gekannt."
    „Was willst du?" Tekener war ärgerlich, weil der Shabare seine Gedanken unterbrochen hatte.
    „Ich bin kein Telepath", wiederholte der Weltraumnomade. „Aber ich erkenne deine Gedanken. Ich ahnte sie schon vorher. Du willst mit aller Macht verhindern, daß die Monde zu Elysischen Ringen werden. Du wirst dich in etwas einmischen, das ein heiliges Ritual ist. Du wirst nicht auf meine Warnungen hören. Du hast nicht auf mich gehört, als du auf Closcurt gestoßen bist. Auf einen Raumfledderer hört man nicht."
    „Was willst du?" fragte der Smiler noch einmal.
    „Laß es sein, mein Freund", flehte Longasc. „Wenn du diese Zeremonie störst, von der ein Gorim nichts verstehen kann, bedeutet das nicht nur deinen Tod. Es wäre der Untergang aller deiner Freunde und Begleiter. Der Krieger erlaubt einen solchen Frevel nicht."
    „Die Worte hör' ich wohl", antwortete der Aktivatorträger. „Allein mir fehlt der Glaube."
    „Glauben heißt nicht können", fiel dem Distelfrosch ein.
    „Wir bleiben vorerst passiv", entschied der Kommandant und Mentor der LASHAT. „Wir haben noch Zeit, Freunde. Wir beobachten weiter."
    „Da wären noch zwei Kleinigkeiten", meldete sich das Virenschiff. „Die Strahlungen Cepors habe ich genau vermessen, Diese Phänomene sind mehr als außergewöhnlich.
    Sie sind nie und nimmer natürlichen Ursprungs. Die Pulsation des Sternes steht in einem exakten zeitlichen Rhythmus zur Umlaufbahn des zweiten Planeten Nagath. Ein solcher Zufall ist absolut undenkbar. Auch erscheint es unmöglich, daß eine Sonne in diesem Zeitwechsel, der wiederum in sich selbst veränderlich ist, pulsiert. Die Phasen sind widernatürlich lang. Ich gehe daher davon aus, daß hier in einer noch zu findenden Art und Weise eine Manipulation vorgenommen wurde und daß diese ein bestimmtes Ziel hat.
    Aber darüber läßt sich auch noch keine Aussage machen."
    „Und die zweite Kleinigkeit?" fragte Ronald Tekener.
    „Einigkeit", gluckste der Distelfrosch in Falco Hoelzels Schoß.
    „Wir haben das Datum 4. Mai 429 NGZ, 18.06 Uhr. Eure Schicht ist beendet."
    „Dann kann ich ja singen gehen", stellte Falco fest. „Und du singst mit, Plump."
    Longasc schielte etwas eifersüchtig zu dem Vironauten hinüber, aber er sagte nichts.
    „Jennifer", bat der Smiler seine Lebensgefährtin. „Du übernimmst? Es bleibt bei meiner Entscheidung. Wir beobachten zunächst weiter. Wenn nichts Ungewöhnliches geschieht, für mindestens zwölf Stunden. Und du, Falco, kannst von mir aus singen. Ich rate dir aber, dich ein paar Stunden aufs Ohr zu legen. Ich tue es auch.
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