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1247 - Die Druiden-Maske

1247 - Die Druiden-Maske

Titel: 1247 - Die Druiden-Maske
Autoren: Jason Dark
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ich…«
    »Nur bis Limoux.«
    Das wollte ich nicht glauben. »Dann ist Endstation? Warum wurde das nicht bekannt gemacht?«
    »Für mich ist Endstation. Die Särge werden dort ausgeladen. Das müssen sie. Es ist möglich, dass es wegen einer anderen Fracht geschieht. Oder der Wagen wird abgekoppelt. Eine hundertprozentige Antwort habe ich nicht bekommen.«
    »Aber Sie haben sich bestimmt Gedanken darüber gemacht, wie sie weiterkommen oder nicht?«
    »Nein, das habe ich nicht. Ich werde es machen, wenn es so weit ist. Kann sein, dass die Verhältnisse dort besser sind. Dann kann ich mir einen Wagen mieten…«
    Über alles Weitere ließ sie uns im Unklaren. Ich dachte über ihre Erklärungen nach und schüttelte innerlich den Kopf. So ganz koscher war mir die Sache nicht. Da steckte doch mehr dahinter, vermutete ich. Es klang mir einfach zu umständlich.
    Ich wollte wissen, was Suko darüber dachte, sprach ihn allerdings nicht darauf an, sondern schaute nur in sein Gesicht.
    Suko blickte aus dem Fenster, hinein in eine weiße Landschaft, die der Schnee fast gleich gemacht hatte. Er sah die Flocken, die millionenfach aus den tiefhängenden Wolken fielen und dafür sorgten, dass die Schicht noch dicker wurde.
    Selbst die Berge waren nur als weiße Hügel zu erkennen, die sich aus den Tälern hervorhoben. Ich wusste, dass sich eine tiefe Stille über die Landschaft gelegt hatte. Von außen her drangen keine Geräusche bis zu uns, es waren nur das leise Rattern der Räder oder das Stoßen des Zugs, das sich bemerkbar machte.
    Ein weißer Wintertraum. Allerdings nicht für alle. Er konnte auch leicht zum Albtraum werden. Ich zumindest wünschte den Schnee in die Hölle, wo er bestimmt schnell taute.
    »Ach ja, da wir durch das Schicksal schon zusammengeschweißt worden sind, sollten wir uns wenigstens vorstellen. Mein Name ist Hella Fontaine.«
    Suko und ich nannten ebenfalls unsere Namen, und Madame Fontaine begann zu lachen.
    »Sie sind keine Franzosen.«
    »Nein, Engländer.«
    Beinahe erschreckt schaute sie mich an. »Dann haben Sie noch eine weite Reise vor sich.«
    »Das kann man so sagen.«
    »Ich kenne das Wetter weiter im Norden nicht. Manchmal ist es dort ja besser als in den südlichen Gefilden.«
    »Darauf hoffen wir.«
    Sie schaute für einen Moment vor sich hin. »Die Probleme werden eben nicht leichter auf dieser Welt. Ich weiß das, denn ich komme viel herum.«
    »Sie reisen gern?«
    »Was heißt gern, Monsieur Sinclair. Zwangsläufig. Aus beruflichen Gründen. Ich handle mit Antiquitäten. In diesem Job muss man wirklich mobil sein. Sie bekommen die Stücke nicht nur hier in Frankreich, nein, ich muss schon durch Europa reisen und darf mich auch nicht davor scheuen, nach Übersee zu fliegen.«
    »Sind Sie dabei auf bestimmte Teile fixiert?«, wollte ich wissen. »Ich denke da an Jahrhunderte und…«
    »Nein, nein, so ist das nicht«, erwiderte sie schnell. »Ich sammle die Stücke schon aus den verschiedenen Jahrhunderten, aber ich habe mich dabei spezialisiert.«
    »Worauf?«
    Vor ihrer Antwort lächelte sie. »Auf Masken, auf Bilder und auch Holzschnitte. Rund um die Welt. Sie glauben gar nicht, wie interessant dieses Gebiet ist. Masken vor allen Dingen sind etwas ganz Besonderes, denn hinter ihnen steckt oft eine Geschichte, die so interessant ist, dass kaum jemand sie glauben kann.«
    »Sie meinen damit die mythischen oder mystischen Bedeutungen, denke ich mir.«
    »Genau das.« Ihr Gesicht nahm einen interessierten Ausdruck an. »Kennen Sie sich da aus?«
    »Das nicht«, sagte ich schnell. »Aber hin und wieder liest man etwas über dieses Thema.«
    »Ja, das stimmt wohl. Monsieur Sinclair.«
    »Sie finden auch genügend Käufer, nehme ich an.«
    »Ich bitte Sie. Der Markt ist groß. Er ist gewachsen. Ich mache das jetzt über zehn Jahre, und ich habe wirklich meine Erfahrungen sammeln können. Masken werden immer beliebter. Auch die Angst der Menschen vor ihrem Aussehen schwindet immer mehr. Es ist wirklich ein sehr interessantes Gebiet. Sie treffen da auf die verschiedensten Mythologien, auf alte Wahrheiten, und Sie werden merken, dass sie auch als normaler und moderner Mensch sehr demütig werden, wenn sie die Geschichten hören und auch durch Zwischentöne erfahren, was dahinter steckt. Das ist wirklich ein Gebiet für sich. Manche Menschen sehen es gruselig oder als einen richtigen Horror an, doch ich bin fasziniert.«
    Ich hatte gemerkt, wie sehr sie bei der Sache war. Das Blitzen der Augen
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