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1247 - Die Druiden-Maske

1247 - Die Druiden-Maske

Titel: 1247 - Die Druiden-Maske
Autoren: Jason Dark
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daran denke, was passieren kann, dann wird mir ganz anders zu Mute. Ich will mich nicht in der Tradition der mächtigen Großmeister sehen, aber irgendwie stehe ich schon in dieser Tradition und da ist es wirklich nicht gut, wenn ich mir darum Gedanken machen muss. So sehe ich das.«
    »Du hast ja Recht, Godwin. Beinahe wäre es uns auch gelungen, ihn zu fassen, aber er war letztendlich schneller. Ich weiß auch, dass er bestimmte Knochen, eine bestimmte Reliquie, finden will und muss, um an die hohe Stelle zu gelangen. Dass er uns bisher noch relativ in Ruhe gelassen hat, hängt damit zusammen, dass er sie noch nicht gefunden hat. So sehe ich die Dinge.«
    »Kann sein. Aber ist das eine Hoffnung? Auch für das neue Jahr?«
    »Man kann es so nennen.«
    »Du bist und bleibst der unverbesserliche Optimist. Dann glaubst du daran, dass du ihn im neuen Jahr stellen wirst?«
    »Wir werden sehen. Jedenfalls haben wir die Blutgrotte überstanden. Sieh das ruhig als einen gewissen Jahresabschluss an.«
    So optimistisch war de Salier nicht. »Moment mal, John, das Jahr ist noch nicht zu Ende. Wenn mich nicht alles täuscht, haben wir Weihnachten.«
    »Richtig.« Ich schaute durch das Fenster. Vor dem Bahnhof stand ein großer Tannenbaum. Der war nicht mehr zu sehen, weil der Flockenwirbel einfach zu dicht vom Himmel fiel. Dass ich Weihnachten zusammen mit Suko hier in Südfrankreich verbringen würde, hätte ich mir auch nicht träumen lassen.
    Egal. Hauptsache wir lebten. Shao, Sukos Partnerin, hatte dafür auch Verständnis. Suko hatte mit ihr telefoniert. Sie konnte zu den Conollys ebenso gehen wie zu Jane und Lady Sarah. Nur hätte sie es lieber gesehen, den Partner an ihrer Seite zu haben.
    Aber das Schicksal hatte mal wieder die Weichen anders gestellt, wie so oft im Leben.
    Suko saß nicht bei uns am Tisch. Er war losgezogen, um etwas Warmes zu holen. Es gab da im Bahnhof eine Kaffeebude. Sicherlich war der Ansturm der Reisenden so groß, dass sich eine lange Warteschlange gebildet hatte.
    Der Zug war schon eingefahren, aber er fuhr noch nicht ab.
    Die Stimme aus den Lautsprechern hatte von einer Verspätung von ungefähr einer Stunde gesprochen und darauf richtete man sich eben ein. Es konnte aber auch noch länger dauern.
    Ich war Fatalist geworden. Gegen die Mächte der Natur ist der Mensch eben machtlos. Trotz Hightech. Immer wieder werden den Menschen die Grenzen aufgezeigt und das war auch nicht schlimm. So wurden viele wieder auf den Teppich zurückgeholt.
    Wieder wurde die Tür geöffnet. Abermals fegte der Wind in das kleine Lokal und diesmal erschien Suko, der tatsächlich drei Becher mit Kaffee ergattert hatte.
    Um uns herum ebbte das Stimmengewirr nie ab. Die Menschen redeten, schauten dabei immer wieder auf ihre Uhren.
    Schüttelten die Köpfe. Einige von ihnen fluchten. Andere wiederum nahmen die Warterei sehr gelassen hin und schauten stoisch ins Leere.
    Kinder, die mitreisten, erstickten fast an der Langeweile, was auch verständlich war. Immer wieder fragten sie, wann es endlich losge hen würde, aber eine genaue Antwort konnte ihnen niemand geben. So kam es auf das Geschick der Eltern an, sie zu beruhigen, was nicht immer leicht war.
    Suko trat an unseren Tisch heran und stellte die drei Becher ab. Er lächelte. »Manchmal möchte man sich unsichtbar machen, aber das gelingt nicht immer.«
    »War die Schlange so lang?«
    Suko setzte sich. »Noch länger. Godwin. Die Leute sind wegen der Verspätung sauer.«
    »Hast du erfahren, warum wir nicht weiterkommen?« Ich entfernte den Deckel des Bechers und schaute in den Dampf.
    »Habe ich. Oder auch nicht.« Er hob die Schultern. »Ihr wisst ja, wie das mit den Gerüchten ist. Man redet viel, aber nichts Konkretes. Es scheint um die Strecke zu gehen, die vor uns liegt. Da müssten einige Schienen wohl eingeschneit sein und erst freigeräumt werden. Es kann aber auch am Schneebruch liegen. So genau weiß ich das nicht. Wie dem auch sei, es gibt noch keine genaue Uhrzeit, wann wir starten können.«
    »Das ist Pech«, kommentierte de Salier.
    »Aber nicht für dich«, sagte ich. »Du solltest dich in den Wagen setzen und zurückfahren. Es ist ein ganz schönes Stück bis Alet-les-Bains. Im Sommer kein Thema, aber jetzt schon.«
    »Erst trinke ich den Kaffee.«
    »Der sei dir gegönnt.«
    Auch Suko und ich tranken. Der Kaffee war heiß und recht bitter, aber irgendwie tat es auch gut ihn trinken zu können.
    Wir schwiegen, genossen den Kaffee und hingen unseren
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