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1247 - Die Druiden-Maske

1247 - Die Druiden-Maske

Titel: 1247 - Die Druiden-Maske
Autoren: Jason Dark
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hatte es mir gesagt und ich musste zugeben, dass in dieser etwa knapp vierzigjährigen Frau eine starke Kraft steckte. Hella Fontaine war in ihrem Job sicherlich top.
    Suko hatte sich nicht in unser Gespräch eingemischt. Er saß auf seinem Platz und hatte den Kopf nach links gedreht, um durch die Scheibe zu schauen.
    Sein Gesicht zeigte einen nicht eben optimistischen Ausdruck, der Mund sah sogar verkniffen aus. Da Hella Fontaine im Moment nichts sagte und sogar die Augen geschlossen hielt, wandte ich mich mit leiser Stimme an meinen Freund.
    »Probleme?«
    »Kann sein, John.«
    »Und was ist es?«
    Er zuckte die Achseln und meinte: »Ich bin kein Fachmann, aber ich kann mich auf meine Augen verlassen, ohne ein Wetterknabe zu sein. Ich denke, dass wir es hier mit noch mehr Schnee zu tun haben. Mich wundert es überhaupt, dass wir noch fahren. Eigentlich müssten die Schienen unter dem Schnee verschwunden sein.«
    Um mich davon genauer zu überzeugen, brauchte ich nur aus dem Fenster schauen.
    Ja, Suko hatte Recht. Die Landschaft wirkte noch zugeschneiter als bei der Abfahrt. Es gab eigentlich nur den Schnee.
    Es war nicht mal festzustellen, ob wir nun innerhalb der Berge fuhren oder sich der Zug durch ein Tal wälzte, aber es stachen ungewöhnliche Gebilde aus der weißen Pracht hervor. Das waren mal Bäume gewesen. Jetzt sahen sie aus wie übergroße, weiße Pilze, denen man eine dicke weiße Haut gegeben hatte.
    Bei dieser Last konnte es sein, dass die Bäume leicht zusammenbrachen und auch welche, die nahe an den Straßenrändern oder den Bahnlinien standen. Wenn das passierte, war der Verkehr blockiert. Bisher hatten wir Glück gehabt. Ob das allerdings anhielt, bezweifelte ich.
    Im Zug selbst war es ruhig. Ich hatte schon andere Fahrten erlebt, bei denen die Reisenden auf den Gängen hin und her gingen. Das passierte hier nicht. Sie blieben in den Abteilungen sitzen, als wollten sie darauf warten, was weiterhin passierte und ob der Zug auch noch in den nächsten Minuten fuhr.
    Natürlich war er langsamer geworden. Ein genauer Fahrplan war nicht einzuhalten, und ich machte mich mit dem Gedanken vertraut, dass wir auch von To ulouse aus nicht so einfach wegkamen. Wenn zu viel Schnee auf die Rollbahn fiel, war ein Flugbetrieb so gut wie unmöglich.
    Hella Fontaine hatte zugehört. »Ist es wirklich so schlimm geworden?«, fragte sie.
    »Ja«, erwiderte ich.
    Sie nagte an ihrer Unterlippe und hielt auch den Blick gesenkt. Ich stellte fest, dass sie überaus lange Wimpern hatte.
    »Hoffentlich kommen wir noch bis Limoux durch. Dann muss ich sehen, wie ich mit meinen Särgen zurechtkomme.«
    »Sie haben sich auch eine schlechte Zeit für die Überführung ausgesucht«, meinte Suko.
    »Sicher. Aber konnte ich sie mir aussuchen?«
    »Nein, das nicht.«
    »Eben. Man muss dem Schicksal trotzen.« Sie lächelte wieder, aber es war ein hartes Lächeln.
    Überhaupt machte Hella Fontaine auf mich zumindest den Eindruck einer Frau, die genau wusste, was sie tat, und sich so leicht nicht aus der Fassung bringen ließ. Sie war es gewohnt, zu kämpfen und das Metier, das sie betrieb, war nicht einfach.
    Sie handelte mit alten Masken!
    Das ließ ich mir durch den Kopf gehen, und ich dachte sofort daran, dass auch wir mit Masken unsere Erfahrungen gesammelt hatten. Die waren nicht unbedingt positiv gewesen.
    Abgesehen von der Totenmaske aus Atlantis hatten wir schon durch schwarze Magie veränderte Masken erlebt, die einen Menschen, der sie vor sein Gesicht gesetzt hatte, völlig veränderte. Er war dann unter ihren dämonischen Einfluss geraten und hatte eine regelrechte Hölle erlebt.
    Kannte sie diese Reaktionen bestimmter Masken? Oder hatte sich Hella Fontaine damit noch nicht beschäftigt?
    Ich wusste die Antwort nicht, und ich hütete mich zudem davor, sie direkt darauf anzusprechen. Ich wollte nicht irgend etwas aufrühren, das besser begraben blieb.
    Sollten wir allerdings auf das Thema kommen, dann würde ich damit nicht hinterm Berg halten.
    Hella Fontaine stand auf, ging zum Fenster und blieb zw ischen Suko und mir stehen. Sie sagte nichts, aber sie schaute sehr gespannt durch die Scheibe und nickte.
    »Haben Sie was gesehen?«, fragte Suko.
    »Ja, ich kenne die Gegend hier etwas und finde mich auch einigermaßen im Schnee zurecht. Wenn mich nicht alles täuscht, dann haben wir bereits einen Vorort von Limoux erreicht. Die Stadt ist ja nicht groß, aber es gibt Menschen, die außerhalb wohnen. Da, sehen Sie selbst, die
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