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1245 - Der böse Geist von Terra

Titel: 1245 - Der böse Geist von Terra
Autoren: Unbekannt
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hatte, meldete sich mit hellem, feinem Piepsen, und aus den Augenwinkeln sah Fredo weiter unten im Tal etwas metallisch aufblitzen.
    Auf dem Videoband seiner Helmscheibe erschienen Daten. Der Monitor hatte eine energetische Emission ungewöhnlicher Art festgestellt; deswegen war er in Tätigkeit getreten. Die Zahlen- und Zeichenketten, die Fredo zu sehen bekam, wirkten verworren und ergaben auf den ersten Blick keinen Sinn. Er beschäftigte sich indes nur kurz mit ihnen. Das metallene Ding, das drunten im Tal aufgeblinkt hatte, erregte sein Interesse in wesentlich höherem Maß.
    Er schob sich nach vorne, bis er freies Blickfeld hatte. Da sah er, daß er sich nicht getäuscht hatte. An der östlichen Talwand - dort, wo die schrägen Strahlen der Sonne eben noch hinreichten - schwebte ein eiförmiges, mit sieben Stabantennen ausgestattetes Gebilde.
    Eine Traummotte.
    1-1-Nannor.
     
    *
     
    Fredo Gopher verhielt sich reglos. Der Anin An hatte keine Möglichkeit, ihn zu orten, solange von den Geräten, mit denen die Raummontur ausgestattet war, nur die Monitoren und Sensoren arbeiteten, und selbst diese nur mit geringster Leistung. Was hatte 1-1-Nannor veranlaßt, allein im Tal zurückzubleiben - und welche Bedeutung hatte die geheimnisvolle Emission, die der Sensor getreulich mitschnitt?
    Es war möglich, daß der Anin An mit einem Trick seines Opfers rechnete. Er wußte schließlich, daß Gleitfahrzeuge auch per Fernbedienung gesteuert werden konnten. Er nahm an, daß Fredp den Gleiter gestartet haben könne, um seine Verfolger irrezuleiten, und sich selbst nach wie vor in der Hütte befand.
    Mit äußerster Vorsicht glitt das metallene Ei an der sonnenbeschienenen Talwand empor. Traummotten waren verwundbar; das hatte das Beispiel des Sat-Technos, der Egin Langford und ihren Mitarbeitern in die Falle gegangen war, bewiesen. 1-1-Nannor hatte vermutlich aus der Ferne beobachtet, wie aus der Hütte das Feuer auf Harv Newmans Gleiter eröffnet worden war. Er mußte damit rechnen, daß er selbst ebenfalls unter Feuer genommen werden würde, wenn sich Fredo tatsächlich noch in der Hütte aufhielt. Ein paar Augenblicke lang spielte Fredo Gopher tatsächlich mit einem solchen Gedanken. Er besaß die Möglichkeit, die Zielrichtung der Waffen, die er unter den Fenstern der Hütte installiert hatte, nach Belieben zu verändern. Er hätte 1-1-Nannor einen heißen Empfang bereiten können.
    Er entschied anders. Das metallene Ei enthielt ein organisches Bewußtsein. Es mochte eine fremde Mentalität besitzen, seine Gedanken mochten einer exotischen Logik unterliegen, trotzdem hatte er kein Recht, den Fremden zu vernichten, ohne zuvor wenigstens einen Versuch der Verständigung unternommen zu haben. Er wollte 1-1-Nannor einfangen, damit er sich mit ihm unterhalten konnte.
    Fasziniert beobachtete er die Manöver des Anin An. Das schimmernde Ei war bis zum Fuß der Geröllhalde emporgeschwebt. Noch einen Meter höher, und es befand sich im Feuerbereich der Waffe, die unter den Fenstern montiert waren. Da schoß es plötzlich in die Höhe, überschlug sich und vollführte über dem Dach der Hütte eine Reihe von Kapriolen, die dem erfahrensten Luftakrobaten zur Ehre gereicht hätten. Es bewegte sich erratisch, mit bedeutender Geschwindigkeit, und wenn Fredo jetzt noch einmal auf den Gedanken gekommen wäre, das Feuer zu eröffnen, dann hätte er seine liebe Mühe gehabt.
    Eine volle Minute lang tanzte der Anin An um die Hütte herum. Dann schien seine Wißbegierde befriedigt. Er hatte sich überzeugt, daß sein Verdacht grundlos war. Mit einem letzten, grandiosen Looping tauchte er hinab in das Tal. Fredos Blick folgte ihm noch eine Zeitlang, bis er hinter der Krümmung der westlichen Wand verschwand. Er bewegte sich mit bedeutender Geschwindigkeit. Offenbar hatte er es eilig, die fünf Gleiter einzuholen - ein Beweis mehr, daß er die Menschen, die unter seinem Bann standen, nur aus der Nähe kontrollieren konnte.
    Fredo rief die Daten ab, die der Sensor inzwischen aufgezeichnet hatte. Zunächst stellte er fest, daß die fremde Emission im Bereich ultrahoher Frequenzen des hyperenergetischen Spektrums angesiedelt war. Es handelte sich also um rein psionische Strahlung. Zum zweiten ermittelte er, daß die Impulsfolge des öfteren unterbrochen war und daß die Amplituden der Emission sich mit der jeweiligen Position 1-1-Nannors nicht korrelieren ließen. Er hätte erwartet, die Intensität der Strahlung mit der Entfernung des Anin An
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