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1245 - Der böse Geist von Terra

Titel: 1245 - Der böse Geist von Terra
Autoren: Unbekannt
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weit entlang des Weges, den er gekommen war. Mittlerweile aktivierte er das Gravo-Pak seiner Schutzmontur und schwebte an den Hängen des Rag Mountain empor, bis er eine kleine Felsplattform fand, auf der ein paar übermannsgroße Gesteinsbrocken lagen, die ihm ausreichend Deckung boten. Hier oben hatte er oft gesessen, an dem einen oder anderen einsamen Sommermorgen, und auf den Sonnenaufgang gewartet.
    Er schaltete das Gravo-Pak aus und dirigierte den Gleiter zu seinem Standort in der Nähe der Hütte zurück. Die Tätigkeit des schweren Fahrzeugmotors hatte hoffentlich die Aktivität des leichten Gravitationsantriebs seiner Montur überschattet. Wenn 1-1-Nannor seine Bewegungen beobachtete, dann mußte er jetzt überzeugt sein, er sei zur Hütte zurückgekehrt.
    Es ging auf elf Uhr morgens. Von jetzt an blieb nur noch das Warten.
     
    *
     
    Bevor er die Raummontur anlegte, hatte er sich die Swing-Krone auf den Schädel gedrückt. Den Telecommander, der nach wie vor in den Falten seines Kaftans klebte, dirigierte er mit akustischen Befehlen. Er schaltete ihn auf die Radiokonifrequenz, die üblicherweise für die Kommunikation zwischen nicht allzu weit voneinander entfernten Fahrzeugen benützt wurde.
    Es war fünfzehn Uhr. Die Sonne meinte es, zumindest für einen Januartag, erstaunlich gut, und inzwischen war ihm klargeworden, daß er bei aller Sorgfalt seiner Vorbereitungen etwas Wesentliches vergessen hatte: Proviant. Er hatte Hunger und Durst. Die Montur war zwar in der Lage, ihn im Notfall mit dem Nötigsten zu versorgen, aber Fredo Gopher haßte injizierte Konzentratnahrung ebenso wie synthetische Durststiller. Lieber wollte er noch eine Zeitlang hungrig und durstig aushalten.
    Wie elektrisiert fuhr er auf, als der Empfänger plötzlich ansprach.
    „Madison Gap", sagte eine von Störgeräuschen untermalte Stimme. „Dort oben irgendwo hat er seine Hütte."
    „Ich kenne sie", antwortete jemand anders. „Er hat mich mal dorthin mitgenommen."
    „Alles auf Kurs?" erkundigte sich die erste Stimme.
    Es waren insgesamt fünf Fahrzeuge, die sich auf die Madison Gap zubewegten, das tief eingeschnittene Tal, an dessen Ostrand Fredo Gophers Hütte lag. Fredo kannte die Stimmen, die er gehört hatte, wenn sie auch anders klangen als sonst. Sie gehörten Männern, die bis vor kurzem seine Freunde gewesen waren. Er hatte den Telecommander zu höherer Leistung angeregt, und während er die knappen Worte hörte.
    glaubte er, in die Kabinen der Fahrzeuge sehen zu können - kleine, billige Allzweck-Gleiter mit Platz für nicht mehr als vier Fahrgäste. Er sah Harv Newman und Willie Stratter, Longway Jones und Frodo Baggins... und noch ein Dutzend andere mehr. Er kannte sie alle - aber er hatte sie noch nie so gesehen wie in diesem Augenblick. Ihre Gesichter waren ausdruckslos, ihre Blicke tot. 1-1-Nannor hatte sie voll unter Kontrolle.
    Fieberhaft begann Fredo, an seinem Instrumentarium zu schalten. Das Mikrocomputersystem reagierte auf akustische Befehle; dadurch sparte er sich eine Menge Zeit. Er sondierte die Streustrahlung in der Umgebung der nahenden Gleiter und kam rasch dahinter, daß die Fahrzeuge ausgeprägte Senken im hochfrequenten Bereich hyperenergetischer Impulstätigkeit waren. Die Divergenz, errechnet für das Volumen, das jeweils einen Gleiter enthielt, war negativ: Es ging mehr hinein, als herauskam.
    Hochfrequente Hyperenergie war identisch mit psionischer Strahlung. Das waren die Signale, mit denen 1-1-Nannor seine menschlichen Maschinen steuerte! Anhand der Amplitudenunterschiede, die sich von Fahrzeug zu Fahrzeug ergaben, konnte Fredo sich mühelos ausrechnen, daß der Sender sich nicht weit von den Gleitern entfernt befand.
    Das war die vorerst wichtigste Entdeckung, die er bis jetzt gemacht hatte: Um seine Opfer zu lenken, mußte sich 1-1-Nannor offenbar in deren Nähe aufhalten - nicht mehr als zwei Kilometer entfernt, schätzte Fredo anhand der Amplitudendifferenz.
    Er sah die fünf Gleiter in einer weit unter ihm gelegenen Krümmung des Tales auftauchen. Sie flogen in einer pfeilförmigen Formation, mit Harv Newmans knallrotem Fahrzeug an der Spitze. Sie hielten auf die Hütte zu, und in wenigen Minuten würde sich beweisen müssen, ob die Vorbereitungen, die Fredo Gopher getroffen hatte, etwas taugten.
    „Vorsicht!" warnte Harv Newman mit emotionsloser Stimme. „Ihr bleibt in der Luft. Ich lande als einziger. Kann sein, daß er sich wehren will. Seit McPhersons Besuch wird er sich denken
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