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1243 - Sie lockten mit dem Jenseits

1243 - Sie lockten mit dem Jenseits

Titel: 1243 - Sie lockten mit dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
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diesem Fall spielen, als Sie bisher zugegeben haben. Das ist leider so.«
    »Ich habe keine Menschen getötet!«, wiederholte sie.
    »Das glauben wir Ihnen sogar, Mrs. Woodward, aber sie haben den Weg frei gemacht, und wir wollen wissen, wie Sie das angestellt haben. Und wir werden es erfahren. Wenn nicht hier, dann beim Yard, denn wir sind von Scotland Yard.«
    »Polizei?«, fragte sie ungläubig.
    »Ja.« Ich sagte ihr unsere Namen.
    Das interessierte sie nicht wirklich, denn sie winkte ab. »Die Polizei ist von Selbstmorden ausgegangen. Sie hat nichts beweisen können, und es wird auch keine Beweise geben, das sage ich Ihnen. Was wollen wir Menschen denn gegen die Engel unternehmen? Nichts. Sie sind stärker und besser als wir. Sie sind uns einfach überlegen.«
    Suko löste mich bei der Befragung ab. »Was haben Sie getan, Mrs. Woodward, damit die Engel die richtigen Personen trafen? Sind sie zu Ihnen gekommen?«
    »Nein.«
    »Sondern?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich habe eine Telefonnummer angerufen und einen Namen durchgegeben. Das ist alles. Den Rest haben dann sie erledigt. Ich erfuhr später davon, dass es den alten und kranken Menschen nun besser geht.«
    »Besser?«
    »Waren Sie schon mal krank, Inspektor? Haben Sie schon mal unter wahnsinnigen Schmerzen gelitten, die nicht enden wollten? Sind Sie schon mal vom Krebs zerfressen gewesen? Bestimmt nicht. Wenn ja, dann würden sie anders reden. Ich kann nur immer wieder sagen, dass es für die Alten eine Erlösung war. Wenn auch das Morphium nichts mehr hilft, ist das Leben für die Menschen eine Hölle. Und daraus habe ich sie befreit!«
    Wir wollten nicht kommentieren, sondern kamen direkt wieder zum Thema zurück. »Welche Telefonnummer haben Sie angerufen, Mr. Woodward? Wer weiß noch darüber Besche id?«
    »Ich habe sie vergessen.«
    Das hatte uns noch gefehlt. Beinahe hätte ich gelacht, aber so wollten wir uns nicht abspeisen lassen.
    »Das ist kein Spaß!«, fuhr ich die Frau an. »Verdammt noch mal, wir lassen uns nicht an der Nase herumführen. Oder denken Sie wirklich, dass wir Ihnen glauben? Wir können das Gespräch auch beim Yard fortsetzen. Ob Ihnen das allerdings gefallen wird, ist fraglich. Außerdem haben Sie versucht, Sarah Goldwyn zu töten. Sie sind es doch gewesen, die ihr den Stoß gegeben hat. Das war Beihilfe zum Mord. Wir werden als Zeugen auftreten, Mrs. Woodward, und ich weiß nicht, ob Sie das wirklich wollen.«
    Sie stand auf.
    Es ging sehr langsam. So wie sie sich bewegte, sah es schon nach einer Qual aus. Als wir ihr helfen wollten, schüttelte sie den Kopf und fuhr uns an: »Lassen Sie das!«
    »Bitte«, sagte ich, »aber wir warten noch immer auf die Antwort.«
    Ich hoffte, dass sie uns die Nummer verriet, aber zuvor passierte etwas anderes. In der offenen Tür zu Janes Wohnzimmer tauchte Sarah Goldwyn auf. Sie ging unsicher, aber sie hielt sich auf den Beinen, auch wenn sie sich am Türrahmen abstützen musste.
    »Sarah«, rief Suko, »bitte, du bist zu schwach. Du musst…«
    »Nein, nein, Suko, das bin ich nicht. Ich habe mich wieder erholt, und ich habe euer Gespräch fast vollständig mitgehört.«
    »Was sagst du?«
    »Ihr dürft ihr nicht trauen. Ihr müsst sie zwingen, euch die Telefonnummer zu nennen. Sie hat kein Gewissen, und sie arbeitet eng mit Omega zusammen. Sie ist der Weg. Nicht wahr, Hilde? Du bist der Weg. Du hattest doch alle Möglichkeiten. Dir hat man vertraut, und sogar ich bin auf dich reingefallen. Dabei wollte ich dir nur ein paar Fragen stellen.«
    »Es ist deine Schuld. Warum hast du dich eingemischt?«
    »Weil ich es hasse, wenn Menschen umgebracht werden. Nur deshalb habe ich mich eingemischt. Und ich würde es immer wieder tun. Du bist der Weg zu Omega.«
    Hilde Woodward sagte nichts. Sie lächelte nur. Aber es war irgendwie ein abwesendes Lächeln, als wäre sie mit ihren Gedanken ganz woanders. In einer anderen Welt, in einem anderen Reich, das von diesen mörderischen Engeln bevölkert wurde.
    »Sag die Wahrheit, Hilde, sag sie!«, forderte Sarah sie auf.
    »Es ist deine einzige Chance.«
    Beide Frauen schauten sich an. Sie ließen sich nicht aus den Augen und versuchten, im Blick der jeweils anderen etwas zu erkennen. Wir mischten uns nicht ein.
    Es waren bestimmt zehn Sekunden vergangen, bevor sich etwas tat. Da schüttelte Hilde den Kopf.
    »Deine letzte Antwort, Hilde?«
    »Ja.«
    Sarah zuckte mit den Schultern. »Dann tut es mir Leid«, sagte sie mit leiser Stimme. »Ich hätte dir
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