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1243 - Sie lockten mit dem Jenseits

1243 - Sie lockten mit dem Jenseits

Titel: 1243 - Sie lockten mit dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
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gern geholfen und dir eine Tür geöffnet. So aber kann ich auch nichts für dich tun.«
    »Das brauchst du auch nicht, Sarah. Ich will auch kein Mitleid von dir hören. Ich habe auch kein Mitleid mit dir, denn ich hasse dich. Ich habe gelernt, dich zu hassen. Ich weiß genau, dass du es gewesen bist, die alles zerstört hat. Es wäre so wunderbar gelaufen. Die Engel sind gekommen, um die Menschen von ihrem Leid zu erlösen. Bei vielen haben sie es geschafft, nun aber ist das Licht der Öffentlichkeit zu weit vorgedrungen. Selbst die Polizei interessiert sich dafür. Das hat Omega nicht verdient, und ich gebe zu, dass auch ich Fehler gemacht habe. Ich hätte dich abblitzen lassen sollen, aber dazu ist es zu spät. Doch ganz bin ich noch nicht aus dem Rennen…«
    Die letzten Worte hatten mir nicht gefallen. Auch die Haltung der Frau hatte sich verändert. Sie stand nicht mehr so lässig auf der Stelle, sondern wirkte wie zum Sprung bereit.
    Sarah lehnte noch immer am Türrahmen. Sie war erstaunt über die Reaktion der Frau. Sie wollte auch etwas sagen, aber Hilde Woodward war schneller.
    Sie drehte sich von uns weg, damit wir nur ihren Rücken sahen und nicht das, was sie vorn mit den Händen machte.
    Aber die Bewegung, die sich auch auf ihre Schulter übertrug, kam mir schon bekannt vor. Ich wusste, was sie wollte.
    Plötzlich hielt sie eine Pistole in der Hand. Sie schrie wild auf und zielte auf Sarah Goldwyn, die von dieser Aktion völlig überrascht worden war und im Türrahmen stand, als wäre sie dagegen genagelt worden.
    »Fahr zur Hölle!«, brüllte die Woodward…
    ***
    Ich sprang!
    Oder war schon auf dem Sprung, bevor sie abdrücken konnte.
    Der Fußtritt erwischte sie an der Hüfte. Sie war so geschockt, dass sie den Stecher nicht mehr durchzog, zur Seite hin taumelte und dann gegen das Geländer prallte.
    Ich glaubte nicht daran, dass ich es mit einem Profi zu tun hatte. Jemand wie Hilde reagierte einfach emotional.
    Sie hatte ihre Felle wegschwimmen sehen und wollte einfach nur noch Rache.
    Aber sie war auch gefährlich. Der Schuss hatte sich zwar nicht gelöst, doch sie besaß noch ihre Waffe, und das konnten wir nicht zulassen. Bevor sie das Gleichgewicht gefunden hatte und sich erneut ein Ziel aussuchte, war Suko schon bei ihr.
    Ich hätte es auch gekonnt, aber ich überließ es ihm, ihr die Pistole zu entreißen. Hilde wehrte sich kaum, zudem war der Griff hart, mit dem Suko ihren Arm zur Seite bog. Als die Waffe zu Boden fiel, kickte er sie weg, damit Hilde sie nicht mehr erreichen konnte. Suko war es Leid. Er machte kurzen Prozess, indem er Hilde Woodward die Arme auf den Rücken drehte und ihr Handschellen anlegte.
    »Das wird hoffentlich reichen«, sagte er und stieß sie zur Seite.
    Hilde lachte nur. Ihr Blick sprach Bände. Am liebsten hätte sie uns die Kehle aufgerissen. Sie stand geduckt, sie lächelte, und dann schüttelte sie einfach nur den Kopf.
    »Irrtum. Ihr irrt euch, wenn ihr denkt, dass ihr mich geschafft habt. Das ist eine Lüge. Ich werde euch zeigen, wo es weitergeht. Ich bin nur ein kleines Licht, aber die Engel sind stärker und mächtiger als ich. Ihr werdet es noch zu spüren bekommen.«
    Drohungen wie diese kannten wir. Davon ließen wir uns auch nicht einschüchtern. Wir waren es nur leid, uns weiterhin aufhalten zu lassen. Wir mussten Ome ga finden, das allein zählte. Die Organisation war jetzt gewarnt, um so mehr drängte die Zeit.
    Hilde Woodward war beim Yard gut aufgehoben. Dort konnte sie darüber nachdenken, ob sie nun reden wollte oder nicht.
    Erst mal wollten wir sie schmoren lassen.
    Das wollte sie nicht.
    Und wieder überraschte sie uns, denn sie schleuderte plötzlich ihren Körper zurück. Das Geländer war nicht sehr hoch, und man konnte leicht kippen.
    An ihm war noch immer die verdammte Schlinge befestigt, durch die Sarah den Tod hätte finden sollen. Sie interessierte Hilde nicht, denn sie brauchte sich nur nach hinten fallen zu lassen.
    Wir hörten noch Lady Sarahs entsetzten Ruf, aber auch das Lachen der fallenden Frau.
    Suko und ich kamen zu spät. Wir konnten die Frau nicht mehr abfangen, die unter uns mit einer nahezu brutalen Wucht aufschlug und dabei ein Geräusch hinterließ, das uns durch Mark und Bein ging.
    Danach wurde es still. Verdammt still sogar. Als hätte der Sensenmann einen Mantel ausgebreitet, unter dem alle Geräusche erstickt wurden.
    Sarah fasste sich als Erste.
    »Damit habe ich nicht gerechnet«, flüsterte sie. »Das konnte ich
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