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1243 - Sie lockten mit dem Jenseits

1243 - Sie lockten mit dem Jenseits

Titel: 1243 - Sie lockten mit dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
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die Frau kümmern wollten.
    Sarah hob einen Arm von der Sessellehne an und streckte mir den Zeigefinger entgegen. »Sie heißt Hilde Woodward und ist die Chefin von Happy Age, einem Treffpunkt für ältere Menschen.«
    »Danke, aber jetzt schone deine Stimme.«
    Sarah nickte nur.
    Mein Gott, sie war fertig. Es musste Schreckliches hinter ihr liegen. Allein die Zeit vor dem Sprung war ein Horror gewesen, den ich keinem meiner Feinde wünschte. Und die beiden grauen Gestalten als auch diese Hilde Woodward hätten sie eiskalt in den Tod springen lassen.
    Warum das alles? Warum nahm die Frau eine Tote in Kauf?
    Es gab einen Grund, das war auch mir klar, und er musste mit dem rätselhaften Fall zusammenhängen, um den wir uns kümmerten, obwohl er eigentlich nicht in unseren Bereich hineinfiel. Das hatte sich allerdings jetzt geändert und nicht nur, weil diese Grauen auf eine ungewöhnliche Art und Weise vergangen oder verschwunden waren.
    Es ging um Selbstmorde. So zumindest sahen die Taten aus.
    Tatsächlich aber waren es Morde an älteren Menschen, die unter Krankheiten litten und nicht mehr länger leiden wollten.
    Da gab es dann eine Organisation OMEGA, die sich um diese Menschen kümmerte. Sie verkürzte die Leiden, indem sie die perfekten Selbstmorde inszenierte.
    Bei einem waren wir fast dabei gewesen. Da hatte sich ein Mann vor eine U-Bahn geworfen. So hieß es offiziell, doch eine Zeugin hatte erkannt, dass er gestoßen worden war. Kein Selbstmord, sondern Mord.
    Ein normaler Mord und nichts, das Suko und mich hätte veranlassen müssen, nachzuhaken. Aber wir waren eben zu dicht dabei gewesen, und der Kollege, der die Untersuchung offiziell leitete, hatte auch nichts gegen eine Unterstützung einzuwenden gehabt.
    Wir waren auf die Organisation Omega gestoßen, ohne allerdings eine konkrete Spur aufnehmen zu können. Es gab zahlreiche Verbindungen mit diesem Namen, da konnten wir uns praktisch aussuchen, wo wir anfingen. Omega begleitete Menschen nicht auf ihrem letzten Weg, diese Mitglieder wollten deren persönliche Probleme lösen oder sie von ihnen erlösen. Und das bedeutete Tod, Mord eben.
    Auch Sheila und Bill Conolly waren über einen dieser seltsamen Selbstmorde gestolpert. Auf dem Nachhauseweg hatten sie eine Frau auf der Straße liegen sehen, die von einer Brücke gesprungen war. So zumindest sah es beim ersten Hinschauen aus. Nur stimmte das nicht, denn die Conollys hatten soeben noch einen Mann von der Toten weglaufen sehen, der wenig später in einem Auto geflüchtet war.
    Jeder Mensch hat ein Recht darauf, zu leben. Dabei spielt auch das Alter keine Rolle. Mag er nun sieben oder siebzig Jahre alt sein. Mord ist Mord. Mord bleib Mord und muss gesühnt werden. Und auch deshalb hängten wir uns rein.
    Und wir hatten Sarah Goldwyn mit ins Boot genommen.
    Auch sie sollte sich nach dieser Organisation Omega erkund igen. Es war ein harmloser Auftrag, hatten wir gedacht, aber jetzt hatten wir erlebt, was dabei herausgekommen war.
    Sarah musste in ein Wespennest gefasst haben, und diese Wespen hatten sofort zugestochen. Sie würde uns sagen, was passiert war, aber es gab noch eine andere Person, die uns sicher noch viel besser Auskunft geben konnte.
    Diese Hilde Woodward war das für uns wichtigste Glied in der Kette. Ich hoffte auch, dass sie uns mehr über diese grauen Männer sagen konnte, von denen der eine auf eine Art und Weise verschwunden war, die man nicht als normal ansehen konnte. Er war einfach in einer Lichtglocke entwischt.
    Wahnsinn, verrückt. Das passierte mit keinem normalen Menschen. Aber da es geschehen war, mussten wir davon ausgehen, dass wir es nicht mit einem normalen Menschen zu tun hatten, sondern mit einer Gestalt, die zu einer anderen Gruppe zählte. Zu unseren Feinden, zum Beispiel, die wir bis aufs Blut bekämpfen.
    Und jetzt waren wir mit im Spiel, dessen Regeln uns diese Hilde Woodward erklären sollte…
    ***
    Ich fand die beiden noch in der ersten Etage. Suko hatte es sich bequemer gemacht und lehnte am Geländer, das für Lady Sarah beinahe zu einem Sprungbrett in den Tod geworden wäre.
    Hilde Woodward saß auf dem Boden. Sie hielt den Kopf gesenkt und hatte ihren Rücken gegen die Wand gedrückt. Ob ihre Augen geöffnet waren, konnte ich nicht sehen. Die Hände lagen um ihre Knie herum. Die Beine hatte sie angezogen.
    »Wie geht es Sarah«, fragte Suko.
    Ich lächelte knapp. »Dank deiner Hilfe hat sie überlebt. Sie steht noch unter Schock, ist noch schwach, hat
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