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1243 - Sie lockten mit dem Jenseits

1243 - Sie lockten mit dem Jenseits

Titel: 1243 - Sie lockten mit dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
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sollte, da griff der Graue bereits an. Ich kam nicht mehr weg, als er gegen mich sprang und mich an der Brust erwischte. Er schleuderte mich herum und stieß mich mit dem Rücken gegen die Wand. Dann packte er noch mal zu. Er wollte meinen Hals erwischen, um mich zu erwürgen, doch mitten in der Bewegung schrie er auf und stoppte.
    Dann taumelte er zurück, rutschte an der Wand entlang in Richtung Haustür, und aus seinem Mund drangen schrille, abgehackte Laute, die auch Schreie sein konnten.
    Ich ließ ihn nicht aus den Augen und sah, dass er sich wieder gefangen hatte. Er stand jetzt gekrümmt da. Ich war für ihn uninteressant geworden, aber ich sah, dass er den rechten Arm angewinkelt hatte und mit der linken Hand seine Rechte hielt.
    Es war wirklich eine ungewöhnliche Haltung, die schon ihren Grund haben musste. Mit der rechten Hand hatte er mich gepackt. Da hatte er mich an der Brust berührt, bevor er die Hand in Richtung Kehle hatte wandern lassen wollen.
    Und jetzt?
    Ich hatte die Chance, ihn endgültig zu packen, aber die ließ ich einfach aus, denn es passierte etwas, mit dem auch ich nicht gerechnet ha tte. Die rechte Hand löste sich einfach auf. Zuerst wurde sie durchsichtig, dann war sie völlig verschwunden, und dort, wo ich jetzt den Armstumpf beobachten konnte, zirkulierte ein helles weißliches Licht, das jedoch nicht an dieser Stelle blieb, sondern sich weiter ausbreitete und dabei den gesamten Arm bis zur Schulter hin erfasste.
    Dieser unheimliche und spektakuläre Vorgang war auch für mich zunächst nicht zu erklären. Ich schaute weiterhin zu, was noch alles passierte, und dachte nicht mehr daran, meine Waffe zu ziehen.
    Das Licht wanderte weiter. Es huschte nicht über den Körper hinweg, sondern in ihn hinein. Es war verrückt, aber es stimmte. Das Licht fraß den Körper. Es ging sehr schnell, und plötzlich stand vor mir ein heller Schatten. Für einen winzigen Augenblick schaute ich noch auf die menschlichen Umrisse, die aussahen, als wären sie in die Wand hineingeglitten, dann waren auch sie verschwunden. Wie ein blasser Streifen war der Rest in die Wand hineingedrungen und verschwunden.
    Ich trauerte seinem Schicksal nicht nach, denn es gab noch den zweiten Grauen und die mir unbekannte Frau. Außerdem noch Lady Sarah Goldwyn, der es sicherlich nicht gut ging.
    Die Gestalt hatte ich schnell vergessen, fuhr herum und erkannte rechtzeitig, dass die fremde Frau verschwinden wollte. Sie hatte den Flur bereits erreicht und war dabei, in die Küche einzutauchen. Sie huschte bereits um die Ecke, aber sie hatte nicht mit meiner Reaktionsschnelligkeit gerechnet. Ich wollte sie auf keinen Fall entkommen lassen, denn für mich war sie schon jetzt diejenige, die mehr über den Fall wusste.
    Als sie das Fenster aufriss, hatte ich die Küche bereits erreicht. Gehört und gesehen worden war ich nicht, denn sie drehte mir den Rücken zu. Die kühle Luft strömte schon in den Raum, als ich die Frau im Nacken packte und zurückzerrte.
    Sie duckte sich, sie begann zu schreien. Sie trampelte und wollte sich mit aller Gewalt aus meinem Griff reißen.
    Ich schleuderte sie zu Boden. Sie rutschte darüber hinweg und schob mit ihrem Gewicht noch den Küchentisch zur Seite.
    Ich bekam Zeit, das Fenster zu schließen und kümmerte mich danach um die Person, die es noch immer nicht geschafft hatte, auf die Beine zu gelangen. Da ich stand, musste ich wie ein Riese auf sie wirken, der ihr zunickte.
    Ansonsten tat ich nichts. Ich wollte, dass sie von allein aufstand, und dann würde ich ihr einige Fragen stellen. Meiner Schätzung nach hatte sie die Vierzig überschritten. Die rötliche Farbe des Haars musste künstlich sein. Das Gesicht war schmal, die hohe Stirn hoch. Die breiten Nasenflügel bewegten sich, weil sie heftig ein- und ausatmete, und die Perlen an den Ohrringen zitterten ebenso wie die gesamte Frau.
    »Stehen Sie auf!«
    »Was wollen Sie?«
    »Sie sollen aufstehen!«
    Die Frau überlegte noch. Als sie sah, dass sie keine andere Möglichkeit hatte, nahm sie den Tisch als Stütze, um in die Höhe zu kommen. Sie ließ mich dabei nicht aus den Augen, und ihr Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes. Es waren unter anderem die berühmten Blicke, die töten konnten, aber das kümmerte mich nicht. Ab jetzt hatte ich das Sagen. Die Handschellen ließ ich stecken, denn ich bezweifelte, dass sie einen zweiten Fluchtversuch wagte.
    Sie konnte die Küche verlassen. Ich ging dicht hinter ihr.
    Zwar schielte sie auf
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