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Liebe Mathematik, löse deine Probleme bitte selber - verblüffend einfache Lösungen für Mathematik im Alltag

Liebe Mathematik, löse deine Probleme bitte selber - verblüffend einfache Lösungen für Mathematik im Alltag

Titel: Liebe Mathematik, löse deine Probleme bitte selber - verblüffend einfache Lösungen für Mathematik im Alltag
Autoren: Heyne
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EINLEITUNG
Warum?
    Schule. Niemand vergisst sie. Den Rest des Lebens begleitet sie einen im Kopf, als Quelle der Erheiterung und Verwirrung. Allein schon das Ritual. Die schräge Tyrannei von Lehrern: »Aufstehen, hinsetzen!« – »Hände aus den Taschen!« – »Ruhe!« »Röcke müssen bis über das Knie reichen!« – »Tu den Kaugummi weg!« Riesige Erwachsenenhände, die auf Pulte herunterdonnern. Rote Gesichter, die einen anbellen: »Pass auf!« Proben. Prüfungen, Noten, Zeugnisse.
    Im Mittelpunkt des Systems steht das Klassenzimmer. Wenn es benutzt wird, erstrahlt es in einem grässlichen Kunstlicht – genau wie das »Besetzt«-Zeichen einer Flugzeugtoilette. Drinnen beugen sich Reihen von Köpfen über ordentliche Reihen von Pulten, auf die Generationen von Schülern Kaugummis geklebt haben, in die sie ihre Namen geritzt haben, auf denen sie ihre Bücher ausgepackt haben.
    Im Chemielabor riecht es immer nach dem Gas, das aus den Anschlüssen für die Bunsenbrenner entwichen ist, und in der Turnhalle riecht es einfach nach Schweiß und Qual.
    Doch die schlechtesten Erinnerungen haben die meisten Erwachsenen an den Mathematikunterricht. Hier wurden sie mit Fragen bombardiert, die einzig den Zweck hatten, ihre Schwächsten bloßzustellen. Bis heute öffnen die Schüler im Matheunterricht ihre Hefte und füllen Zeile um Zeile mit Berechnungen, während jede gerunzelte Stirn und jedes frustrierte Seufzen die gleiche unausgesprochene Botschaft sendet: »Ich kapier das nicht.«

    Regiert wird diese kleine Welt vom Mathelehrer, einer unterkühlten, tyrannischen Spezies. Zahlen liebt er, aber mit Menschen kann er nicht gut umgehen, und unter seinem seltsamen Aussehen hat seine Liebe für die Menschheit irgendwie gelitten. Er stellt die Fragen und vernichtet die Arbeit von Stunden mit ein paar Strichen seines Rotstifts. Er kritzelt unverständliche Erklärungen an die Tafel und erwartet dann von den Schülern, dass sie sie durch eine mystische Art von Osmose auch kapieren.
    Im Matheunterricht schweigen die meisten Schüler lieber, aus Angst, etwas Falsches zu sagen. Mit eingezogenen Köpfen sitzen sie da und starren angestrengt in ihre Bücher. Nie schauen sie auf, sonst könnte der Lehrer ja Blickkontakt herstellen. Später wird im Zeugnis stehen, ihre »Mitarbeit könnte besser sein« – wird sie aber nie werden.
    Dieses Buch ist für die ehemaligen Opfer des Mathematikunterrichts geschrieben, für die Stillen, die aus Selbstzweifel geschwiegen haben. Dank diesem Buch lernen Sie wahrscheinlich, was Sie damals versäumt haben – auch weil Sie sich früher die Zeit lieber damit vertrieben, das picklige Kind in der ersten Reihe mit Ihrer Uhr zu blenden.
    Dieses Buch soll all denen eine Art Therapie sein, die Mathe in der Schule schwierig fanden. Zur Therapie gehört allerdings, dass ich Sie in die traumatischen Zeiten des Matheunterrichts zurückversetzen muss. Wie damals werden Sie wieder in die wässrigen, von der dicken Brille grässlich vergrößerten Augen des Mathelehrers blicken müssen, der Sie erwartungsvoll anschaut. Im folgenden Text soll dieses Monster Mr. Barton heißen. Sein Blick nagt an Ihrem Selbstbewusstsein, bis nichts mehr da ist. In unserer imaginären Klasse muss es natürlich auch einen schrecklichen Streber geben, die Lieblingsschülerin des Mathelehrers, Bernadette Pressman.
    Weckt das ungute Erinnerungen? Leider ist das nötig; nur so werden Sie die Geister von Mr. Barton und Bernadette Pressman
endgültig bannen können. Und zu Ihrer Erheiterung sitzt in der Ecke des Klassenzimmers Charlie Bissil, eigentlich kein schlechter Junge. Aber je weiter das Schuljahr fortschreitet, desto weniger kapiert er von dem, was Mr. Barton sagt. Es gab mal Zeiten, da starrte er ernsthaft bemüht auf die Tafel und versuchte, aus den Symbolen etwas Sinnvolles herauszulesen. Aber immer wenn er sich nahe am Erfolg glaubte, zerstörten Mr. Barton und sein Stift seine Illusion. Weswegen er nun all seine Energie in seine private Rebellion steckt. In ihm werden Sie einen nützlichen Verbündeten in Ihrem nun folgenden Kampf finden.
    Während dieser Therapie, so hoffe ich, werden Sie einige jener Dinge verstehen, die Sie in der Schule nie ganz nachvollziehen konnten, und die Sie davon überzeugt haben, dass die ganze Mathematik ein grausamer Witz ist. Sollte mir das gelingen, werden Sie sich nie wieder verzweifelt an Regeln zu erinnern versuchen müssen, die Sie vor vielen Jahren in längst verlorene Hefte
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