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1221 - Der Oxtorner und der Admiral

Titel: 1221 - Der Oxtorner und der Admiral
Autoren: Unbekannt
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einander.
    Über der Oberfläche des Raumschiffs glitzerte plötzlich etwas, das wie ein riesiges Netz aus hauchdünnen Silberfäden aussah - und dieses Netz zog sich mit unheimlicher Gewalt zusammen. Doch Odo-Dodo-Vau waren nicht unbemerkt geblieben. Wer immer im Feuerleitstand des Raumschiffs saß, er hatte sie als Gefahr eingestuft. Das Schiffsgeschütz schwenkte herum. Im Entladungsblitz eines Strahlschusses verdampften Odo-Dodo-Vau.
    „Jetzt hilft uns nur noch ein schneller Rückzug", sagte der Blaue Pedikh. Er sprach dieselbe Kunstsprache, die sie alle beherrschten und die ihnen vom Ursiff mental aufgeprägt worden war.
    „Nein, wartet noch!" warnte Shik.
    Von den dreißig Tagifranern kam ein metallisches Schrillen.
    Das von Odo-Dodo-Vau über dem Raumschiff ausgeworfene Netz zog sich mit unveränderter Geschwindigkeit zusammen. Daran änderte sich auch nichts, als das Schiff sich in einen Schutzschirm hüllte. In knapp einer Viertelminute hatten die Fäden des Netzes die Schiffshülle gleichmäßig zusammengedrückt. Irgend etwas reagierte dort. Es gab grelle Leuchterscheinungen. Aber das Schiff explodierte nicht. Es schrumpfte immer mehr, bis es plötzlich verschwand - und mit ihm etwa dreihundert Technos und hundert Roboter, die sich in seiner Nähe befunden hatten.
    „Eine Art Implosionsnetz", pfiff Shahadl-Off.
    „Unser Schutzschirm hat sieh wieder stabilisiert", teilte der große Rocha mit. „Wir beschießen den Gegner weiter mit unseren Energiegeschützen. Die Technos ziehen sich bereits hier und dort zurück. Nur die Roboter greifen weiter an."
    „Gut!" meinte der Admiral und beobachtete, wie die Roboter des Dekalogs unter der Einwirkung der Deprogrammierstrahler „vergaßen", wozu sie existierten. Größtenteils fielen sie einfach um, nur wenige stürmten weiter vor, setzten jedoch ihre Waffen nicht mehr ein und wurden Opfer des Schutzschirms der Festung.
    „Jetzt kommen wir endlich zum Rapport", stellte Normorken Shik fest. „Fang an, Ordonnanz!"
    Er stellte sich in Positur.
    „Gefechtsrapport aus der Festung des von mir befehligten Gemischten Verbandes. Es spricht Admiral Normorken Shik. Ort: Irgendwo in der Dekalogbasis VERSTÄRKER."
    Shahadl-Off setzte ihr Computer-Logbuch mit der Schmalseite an ihre Mundleiste, blies in die Eingabelöcher und bewegte dabei das „Instrument" mit ihren Vordergliedmaßen hin und her.
    „Ich weiß nicht, wie lange ich in einer Nullzeitsphäre gefangen war. Als der unsichtbare Roboter namens Ursiff mich mit Hilfe einiger Widerstandskämpfer daraus befreite, gab es keinen Anhaltspunkt für die seit meiner Gefangennahme verstrichene Zeit.
    Dennoch darf ich nicht versäumen, zu betonen, daß die Schuld an meiner Gefangennahme den Kriegsminister Kafiram Glat trifft, der mich mit Hilfe falscher Informationen dazu verleitete, mit meinem Flaggschiff MOSHIMO ins Podo-System einzufliegen und in die Falle zu gehen, die ein Wesen namens Kazzenkatt, das sich das Element der Lenkung nennt, auf dem Planeten Littron aufgebaut hatte.
    Wie ich von dort aus nach VERSTÄRKER gebracht wurde, weiß ich nicht genau.
    Wahrscheinlich geschah es mit Hilfe eines besonderen Transmitters, denn VERSTÄRKER befindet sich an einem Ort, der von normalen Transmittern niemals erreicht werden kann.
    Doch das ist Vergangenheit. Als ich befreit wurde, informierte ich mich zuerst über die Lage und stellte fest, daß es in VERSTÄRKER drei Gruppen von Zeitkonservierten beziehungsweise Betroffenen gibt, erstens die Wesen, die sich innerhalb ihrer Nullzeitsphären noch in Stasis befinden, zweitens die Freigelassenen, die vom Dekalog suggestiv beeinflußt wurden und für ihn kämpfen - und drittens die Gruppe der Befreiten, zu der auch ich gehöre, diejenigen also, die von dem Ursiff, dem Roboter der sogenannten Kosmokraten, auf Anweisung seiner Herren befreit wurden und sich gegen den Dekalog stellten.
    Für mich war es selbstverständlich, daß ich als erfahrener Admiral alle Wesen der letzteren Gruppe um mich sammelte, sofern das möglich war, und sie zu einer schlagkräftigen Truppe vereinte, die unter meinem Oberbefehl den aktiven Kampf gegen die Helfer des Dekalogs aufnahm, mit dem Ziel, ganz VERSTÄRKER zu erobern, alle Gefangenen zu befreien und den Dekalog zur Kapitulation zu zwingen.
    Zur Zeit scheint diese Zeit noch weit von uns entfernt zu sein, denn der Feind ist uns an Zahl und Bewaffnung weit überlegen. Seine Überlegenheit wird jedoch durch meine qualifizierte Führung und die
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