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1207 - Ich komme aus der Hölle

1207 - Ich komme aus der Hölle

Titel: 1207 - Ich komme aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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noch…«
    »Das dachte ich mir. Dort ist dein Platz. Da solltest du eigentlich für immer bleiben, Ben Fuller.«
    Ich hatte seinen Namen bewusst ausgesprochen und war gespannt, wie er darauf reagierte. Zunächst hörten wir nichts, abgesehen von einem leisen Zischen, als wäre jemand dabei, mit einem Gasbrenner zu spielen.
    Es konnte auch ein Laut der Überraschung gewesen sein, weil wir seinen Namen kannten.
    »Du bist doch Fuller - oder?«
    »Ja, ich bin es!«
    Die Stimme war zu verstehen gewesen, auch wenn ihr das Sprechen wohl schwer gefallen war. Der Killer schien unter einer großen Last zu leiden, und wir alle hörten wieder ein Knurren, das auch von einem Tier hätte stammen können.
    »Was willst du? Töten? Bitte, du kannst es versuchen. Wir warten auf dich.«
    »Ich hole euch für die Hölle.«
    »Versuch es. Bei Nick und Saskia hast du es nicht geschafft. Aber warum wolltest du sie holen? Sie haben dir nichts getan. Sie kennen dich kaum, denke ich…«
    »Ich wollte meine Frau für mich behalten. Ja, ich wollte sie nicht abgeben, aber Forrester hat alles versaut.«
    »Nein, nein, nein! Das ist nicht wahr!« Nick schnellte von seinem Stuhl hoch. »Das ist gelogen. Evelyn hat alles freiwillig getan. Ich habe sie zu nichts zwingen müssen. Sie wollte weg aus ihrem Job. Es war ihr einfach zu langweilig. Sie suchte neue Möglichkeiten, und du hast sie immer daran gehindert, verdammt. Ja, du hast sie wie eine Gefangene gehalten. Du bist einfach nur eifersüchtig gewesen.«
    »Sie war meine Frau!«
    »Und. Besagt das was?«
    »Ja, sie hätte zu mir halten sollen, aber das hat sie nicht getan. Ich habe es ihr oft genug gesagt. Immer wieder. Ich habe sie angefleht, den Weg mit mir zu gehen, und das hat sie nicht getan. Sie hat mich nicht mehr akzeptiert, und ich lasse mich nicht wie Dreck behandeln. Ich habe mir die neuen Welten eröffnet, und ich wollte ihr den Weg ebenfalls zeigen. Dabei hätte sie so viel erreichen können. Ein neues Dasein. Als Tote und auch als Lebende. Ein Leben für immer…«
    Nick Forrester wusste nicht mehr, was er sagen sollte. Diese Logik war einfach zu hoch für ihn. Das war sie für fast alle Menschen, die nicht direkt mit solchen Fällen konfrontiert wurden. Nur Suko und ich bildeten eine Ausnahme.
    »Es ist kein Leben, Fuller!«, rief ich in das Studio hinein.
    »Nein, so kann man es nicht bezeichnen. Ich würde es nicht mal als Existenz ansehen. Es ist einfach etwas Unwertes und Grauenhaftes. Es ist das Schlimmste, was einem Menschen widerfahren kann, denn er existiert ohne die Liebe eines anderen, ohne je eine Hoffnung und damit auch eine bessere Zukunft zu haben.«
    »Die Hölle ist meine Zukunft.«
    »Sie kann es nicht sein.«
    »Der Teufel war schon immer!«, schrie die Stimme. »Und er wird auch immer bleiben. Ebenso wie meine Rache. Evelyn hat mich enttäuscht. Sie hat mich allein gelassen und ist den fremden Weg gegangen. Ich aber werde all das, was ihr auf dem Weg begegnet ist, zerstören. Das ist meine neue Welt. Alle. Forrester und diese jungen Dinger, an die sie sich gehängt hat und mit denen sie ihr neues Leben krönen wollte. Die Hölle steht mir dabei zur Seite.«
    »Ja, Fuller, sie hat dich gezeichnet«, erklärte ich. »Du bist kein Mensch mehr. Du bist ein verbranntes Individuum. Du bist nur noch ein Monstrum. Du wirst dich nie mehr normal unter die Menschen wagen können, es sei denn, du willst sie erschrecken oder ihnen das Leben nehmen.«
    »Genau das habe ich vor. Der Teufel hat sein Versprechen gehalten. Er hat mich wieder zurückgeschickt. Ich bin in seinem Feuer verbrannt, und es war einfach wunderbar, die Flammen erleben zu können. Sie gaben mir das neue Leben. Sie putschten mich hoch. Sie sorgten dafür, dass ich unbesie gbar bin.«
    Fuller war nicht zu belehren. Das hatten wir deutlich genug gehört. Er kannte nur eine Sprache, die der Gewalt.
    Aber er hielt sich noch zurück. Er spielte mit uns. Ich war überzeugt, dass er urplötzlich und überraschend erscheinen würde, um dann zuzuschlagen.
    Suko gefiel unsere Aufteilung nicht. Mit ein paar Schritten hatte er Saskia Blake erreicht und zog sie dorthin, wo zuvor er gestanden hatte.
    »Rühr dich nicht vom Fleck!«
    Wir hörten das Geräusch!
    Diesmal hatte es nichts mit der Stimme zu tun. Es klang beinahe wie Musik, wenn auch recht kalt und fremd. Eine Melodie zumindest entstand nicht.
    Auch Saskia hatte es vernommen, und sie wusste die Lösung.
    »Die Kette«, sagte sie schnell, »das ist die
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