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1207 - Ich komme aus der Hölle

1207 - Ich komme aus der Hölle

Titel: 1207 - Ich komme aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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sollte. Ich habe es getan. Ich habe mich um mich gekümmert. Ich bin den Weg zu IHM gegangen, und ich habe mich durch IHN stärken lassen. Ich starb, um zu leben, um zu existieren. Ich bin wieder da, und ich werde aufräumen…«
    Saskia hatte alles gehört. Und das trotz der veränderten Stimme. Sie konnte sich nur keinen rechten Reim auf die Worte machen, und sie wusste auch nicht, ob Nick Forrester alles verstanden hatte. Das musste ihr egal sein. Nicht egal war ihr Nicks Tod. Er selbst war nicht in der Lage, sich zu wehren.
    Aus eigener Kraft würde er dem verdammten Griff nicht entkommen können.
    Ich muss was tun!
    Der Gedanke war wie der scharfe Stoß des eigenen Willens, der in ihr aufstieg.
    Saskia Blake ging wie ferngelenkt. Ihre Gedanken beschäftigten sich ständig mit dem Besitz einer Waffe. Dabei dachte sie nicht mal an eine Pistole oder an einen Revo lver, sie wollte etwas anderes zwischen die Hände bekommen, und ihr Blick glitt suchend über die Bühnen hinweg, bis er an dem Sado-Maso-Platz verharrte.
    Dort gab es nicht nur Peitschen, sondern auch echte Ketten, denn die User ließen sich mit Imitationen nicht abspeisen. Sie wollten das Klingeln der Glieder hören, wenn die Mädchen ihre Schau abzogen.
    Auch Saskia hatte einmal mitgemacht, dann festgestellt, dass diese Schau nichts für sie war.
    Eine Kette lag über einem mit Leder bespannten Hocker.
    Sie hob sie an.
    Das Ding wog einiges und lag schwer wie eine mit Blei gefüllte Schlange über ihren Unterarmen. Die Studentin drehte sich um. Dabei fasste sie mit den Händen die Enden der Kette an. Sie war so groß, dass sie das Foltergerät nicht straff ziehen konnte.
    Stunden schienen vergangen zu sein, denn Saskia hatte jegliches Gefühl für Zeit verloren. Sie hatte auch den Eindruck, sich in einem luftverdünnten Raum zu bewegen, wo alles anders geworden war. Sie ging nicht, sie schob sich voran, aber sie ließ das Ziel nicht aus den Augen.
    Das Monstrum hatte noch nicht zugestochen. Die Spitze der Scherbe schwebte an der rechten Halsseite des Mannes. Ein kleiner Druck nach vorn, und es war vorbei mit ihm.
    Sie ging noch schneller, obwohl sie nicht merkte, was mit ihr passierte. In ihrem Kopf jagten sich die Gedanken, aber sie wusste nicht, an was sie dachte.
    Ihr Ziel war und blieb das Geschöpf.
    Saskia kam ihm näher. Sie atmete keuchend. Vom Körper des Monsters wehte ihr der Gestank entgegen und raubte ihr einen Teil des Atems.
    Saskia hob die schwere Kette an. Sie schleuderte sie nach vorn und über den Kopf der Höllengestalt hinweg. Genau im richtigen Augenblick zog sie die Kette an.
    Die Glieder umklemmten den Hals des Unholds. Hinter seinem Kopf führte Saskia die beiden Ende über kreuz zusammen und zerrte die Gestalt von Nick Forrester weg…
    ***
    Saskia wusste nicht genau, was sie getan hatte. Sie hatte einfach nur ihrem Gefühl nachgegeben. Durch den heftigen Ruck war der höllische Besucher nach hinten getaumelt und für einen kurzen Moment gegen sie geprallt. Sie hatte den Kontakt gespürt und festgestellt, dass der Körper heiß, aber zugleich auch kalt war. Darüber dachte sie nicht weiter nach, sondern zog die Schlinge am Hals noch enger und wuchtete die Gestalt dann herum.
    Sie wurde zur Seite geschleudert, verlor auf den glatten Fliesen den Halt, rutschte aus, prallte auf die Seite und schlitterte über den Boden hinweg.
    »Stirb endlich, verdammtes Monster!« Saskia war wie von Sinnen. Sie zerrte ruckartig die Schlinge am Hals immer wieder in die Höhe. Sie wollte den Kopf vom Körper abbrechen. Am liebsten wäre ihr eine Axt gewesen, aber die war von ihr so weit entfernt wie der Mond von der Erde. Saskia konnte selbst nicht glauben, was hier ablief. Dass sie es war, die das gefangene Monstrum über den Boden schleifte, das sich seltsamerweise nicht wehrte und alles mit sich machen ließ.
    »Stirb doch!«, brüllte sie erneut, aber sie musste einsehen, dass kein Mensch in der Kettenschlinge hing, sondern ein Monstrum.
    Und das wehrte sich.
    Es hatte eiskalt abgewartet und Saskia in Sicherheit gewiegt.
    Plötzlich hob es seinen rechten Arm an. In der Hand hielt es noch immer die Scherbe.
    Saskia sah es, denn sie ging rückwärts, um das Monster nicht aus den Augen zu lassen. Und sie wusste auch, dass es die Scherbe gegen ihr Gesicht schleudern würde.
    Es gab nur eine Lösung.
    Sie stoppte ihren Lauf, ließ die beiden Seiten der Kette los und warf sich zur Seite.
    Das geschah genau im richtigen Moment, denn die Scherbe
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