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Starfleet Academy 2: Die Grenze (German Edition)

Starfleet Academy 2: Die Grenze (German Edition)

Titel: Starfleet Academy 2: Die Grenze (German Edition)
Autoren: Rudy Josephs
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S TERNENFLOTTENAKADEMIE , W OCHE EINS
    Plebejer.
    So nannte man im alten Rom das gewöhnliche Volk. Die Unterschicht.
    Im Jahr 2255 wurde das Wort auf der Erde im Allgemeinen nicht mehr benutzt. Es gab keine Unterschicht mehr. Jedenfalls nicht, was die Vermögensverhältnisse anging. Alle waren gleich.
    Größtenteils.
    Auf dem Campus der Sternenflottenakademie in San Francisco gab es immer noch Plebejer. Noch immer waren sie ganz unten angesiedelt. Es handelte sich um die Kadetten im ersten Jahr, die sich noch beweisen mussten. Diese Erstsemester konnten wie eine Supernova strahlen oder wie ein Weißer Zwerg verglühen.
    An Kadett James T. Kirk war nichts Gewöhnliches, während er inmitten einer Gruppe von Erstsemestern stand. Sie mochten über fünfhundert Kilometer vom Campus der Akademie entfernt sein, aber so viel war klar. Wenn nicht für Kirk selbst, so doch für jeden in seiner Nähe.
    Blicke huschten in Kirks Richtung. Geflüster trug seinen Namen über die ausgedörrte Mojave-Wüste. Jim Kirk war es gewohnt, daheim in Iowa aufzufallen. Die örtliche Polizei hatte ihn immer im Blick gehabt, genau wie die Väter von ein paar seiner Exfreundinnen. Der Titel des Stadtversagers ging einher mit jeder Menge Seitenblicke und Getuschel. Er kannte das alles schon. Aber es erklärte nicht, warum er von einem Haufen Fremder genauso behandelt wurde.
    Trotzig erwiderte er die Blicke und musterte seine Konkurrenz. Dutzende von Erstsemestern nahmen neben ihm ihren Platz auf der Startlinie ein. Sie würden für die nächsten vier Jahre an der Akademie seine Freunde und, viel wahrscheinlicher, seine Feinde sein.
    Drei Jahre
, korrigierte sich Kirk. Er hatte Captain Pike versprochen, dass er den Abschluss in drei Jahren machen würde. Hatte genau genommen damit geprahlt. Es war nicht das erste unbedachte Versprechen, das er in seinem Leben gegeben hatte. Und es würde wahrscheinlich auch nicht das letzte sein.
    Die Sternenflottenakademie nahm nur die besten und klügsten Bürger der Vereinten Föderation der Planeten an, um sie auf ein Leben inmitten der Sterne vorzubereiten. Die meisten Studenten um ihn herum waren menschlich, aber es gab auch ein paar Vertreter außerirdischer Spezies, von Andorianern zu Zaraniten. Es war einfach, in einem Meer von Studenten, die in allen möglichen Größen, Formen und Farben kamen, anonym zu bleiben.
    Und doch gab es einen anderen Grund für seine Verwunderung darüber, dass so viele seiner Klassenkameraden auf ihn fixiert zu sein schienen. Der grüne Kerl neben ihm zum Beispiel konnte die Augen nicht von Kirk nehmen.
    »Hast du ein Problem?«, fragte Kirk. Der Kerl zuckte mit den Schultern und wollte weggehen, aber Kirk war noch nicht mit ihm fertig. »Hab ich was im Gesicht, oder was?«
    Es war ein Witz, aber Kirk befürchtete langsam wirklich, dass er einen Pickel von der Größe eines mittleren Planeten hatte oder etwas ähnlich Entstellendes vor sich ging. Er konnte doch unmöglich die interessanteste Person hier sein. Warum bekam er so viel Aufmerksamkeit?
    »Sie suchen nach deinem Heiligenschein«, sagte eine Stimme hinter ihm.
    Kirk drehte sich um und sah ein Mädchen, das gerade die Arme in den Himmel streckte, um die Muskeln vor dem Rennen aufzuwärmen. Die junge Frau war menschlich, hatte langes dunkles Haar, bronzefarbene Haut und strahlend grüne Augen.
    »Wie bitte?«, fragte er.
    Muskeln spannten sich unter dem Stoff ihrer Uniformhose, während sie das linke Bein vor sich ausstreckte. Die traditionellen Röcke der weiblichen Kadetten waren für diesen Anlass gegen eine praktischere Hose getauscht worden. »Du weißt schon, Heiligenscheine? Das, was Engel tragen? Söhne von Engeln ebenfalls, wie man hört.« Sie änderte die Position und stellte das rechte Bein nach vorn. »Wie fühlt es sich an, schon jetzt berühmt zu sein?«
    »Ziemlich scheiße«, antwortete Kirk.
    »Frech. Mag ich.« Sie nickte und lächelte ihm zu. »Monica Lynne.«
    »Jim Kirk«, erwiderte er reflexartig. Natürlich wusste sie, wer er war. Wahrscheinlich wussten das alle. Es hätte ihn nicht überraschen sollen.
    Jims Vater, George Kirk, war gestorben, als er seine Frau, seinen neugeborenen Sohn und achthundert Besatzungsmitglieder der
U.S.S. Kelvin
gerettet hatte. Captain Pike hatte Kirk unnötigerweise an diese Tatsache erinnert, als er ihn dazu hatte überreden wollen, sich an der Sternenflottenakademie einzuschreiben. Das musste sich herumgesprochen haben.
    Kirk beteiligte sich an Lynnes
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