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1207 - Ich komme aus der Hölle

1207 - Ich komme aus der Hölle

Titel: 1207 - Ich komme aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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mich umdrehen und verschwinden. Das ist es dann gewesen.«
    »Ja.«
    »Das ist doch Wahnsinn.«
    »Mag sein, doch ich sehe keine andere Möglichkeit. Was willst du noch hier? Darauf warten, dass der Killer zurückkehrt und dich auch noch umbringt?«
    »Nein.«
    »Na eben.«
    Saskia deutete mit dem rechten Zeigefinger auf ihren Chef.
    »Du machst es dir trotzdem zu leicht, Nick.«
    »Ach, das sagst du so einfach?«
    »Ja, und ich bleibe auch dabei. Hast du dich nie gefragt, weshalb Evelyn umgebracht wurde?«
    »Klar habe ich das. Hältst du mich für blöde?«
    »Und wie lautet deine Antwort?«
    Forrester schaute auf das aggressiv vorgereckte Kinn. »Ich habe keine. Bin ratlos.«
    Die junge Frau lachte auf. »Komisch, Nick, das kann ich dir irgendwie nicht glauben.«
    »Warum nicht?«
    Saskia holte tief Luft. »Was wir hier machen, ist schon ein verdammtes Geschäft. Damit kannst du Geld verdienen, was ja nicht schlimm ist. Aber dieser Job ist auch halbseiden. Da bekommst du keine Lorbeeren, aber unter Umständen großen Ärger. Man weiß doch, dass es Typen gibt, die gern abkassieren, ohne sich selbst dabei anstrengen zu müssen…«
    »Wenn du auf eine Schutzgeld-Abgabe anspielst, hast du dich geirrt, meine Liebe.«
    Sie legte den Kopf schief. »Echt?«
    »Ja. Das kannst du mir glauben. Man hat mich bisher nicht darauf angesprochen. Ich habe noch keinen Besuch von der sogenannten Schutzgeld-Mafia erhalten. Es wäre möglich, aber wahrscheinlich sind wir nicht aufgefallen.«
    »Wer soll das glauben?«
    »Du!«
    »Okay. Und warum wurde Evelyn dann umgebracht?«
    Nick lief rot an. Er schrie seine Antwort hinaus. »Verdammt, ich weiß es doch nicht! Das ist mir alles suspekt. Ich finde keinen Grund. Der Killer kommt einfach her und tötet sie.« Er schlug mehrmals gegen seine Stirn. »Etwas völlig Anormales, Saskia. Das kriege ich einfach nicht gebacken.«
    »Okay, dann ist die Sache wirklich gelaufen.« Sie blickte sich noch mal um. Es sah aus wie ein Abschied. »Dann werde ich wohl wieder verschwinden.«
    »Es ist das Beste.«
    Sie lächelte verbissen und hob die Schultern. »Besteht irgendwann mal die Chance, dass der Betrieb hier wieder aufgenommen wird?«
    »Nicht in naher Zukunft.«
    »Und später?«
    »Ich habe mir schon Gedanken gemacht, Saskia. Wenn sich etwas verändert, werde ich dir Bescheid geben. Ist das ein Kompromiss, mit dem du leben kannst?«
    »Muss ich doch.«
    »Okay, dann ist die Sache erledigt.«
    »Verdammt!«, keuchte Saskia, ging auf Nick zu und umarmte ihn. »Ich finde es so scheußlich!« flüsterte sie unter Tränen.
    »So verdammt beschissen.«
    Nick wusste nicht, was er ihr noch sagen sollte. Er hielt sie fest und streichelte automatisch über ihren Rücken, während sein Blick dabei ins Leere glitt.
    Er hielt Saskia noch immer umfasst, als er plötzlich die Luft mehrmals durch die Nase zog, und zwar so laut, dass es der Studentin auffiel. Sie löste sich von Nick und schaute ihn an.
    Er schnüffelte noch immer und bewegte auch seinen Kopf hin und her.
    »He, was hast du?«
    »Das ist der Geruch!«
    »Wieso?«
    »Riechst du es nicht?«
    Saskia zuckte mit den Schultern. Bisher hatte sie nichts gerochen. Sie bewegte den Kopf, schnüffelte dabei und nickte plötzlich.
    »Doch, Nick, doch. Aber das ist kein Geruch mehr. Das ist schon ein Gestank.«
    »Finde ich auch.«
    »Als hätte jemand eine alte Kloake geöffnet.«
    »Nein, nicht das.« Nick schüttelte den Kopf. »Ich denke da eher an ein Grab.«
    »Was?«
    »Ja.« Er flüsterte jetzt. »Hier stinkt es nach Moder, und das nicht ohne Grund. Das hat was zu bedeuten. Ich habe so etwas von den Bullen gehört. Sie haben ebenfalls über den Geruch gesprochen. Er hat einen bestimmten Grund.«
    »Wo kommt er denn her? Hier gibt es keine Gräber. Höchstens irgendwelche Abflüsse.«
    Nick Forrester gab auf diese Bemerkung keine Antwort. Er hatte die Nähe seines Büros verlassen und schritt mit behutsam gesetzten Schritten tiefer in das Studio hinein. Dabei bewegte er seinen Kopf von rechts nach links. Er suchte nach der Quelle des Geruchs, ohne sie entdecken zu können, und spürte, wie ihn der kalte Schauer auf dem Rücken erwischte.
    »Was hast du denn, Nick?«
    »Hier ist es besonders intensiv.«
    »Aber da ist nichts zu sehen.«
    »Das spielt keine Rolle.« Er streckte ihr den linken Arm entgegen. »Du solltest jetzt am besten verschwinden, Saskia. Ich weiß nicht, was hier abläuft. Ich weiß nur, dass es verdammt nicht gut ist für uns
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