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1207 - Ich komme aus der Hölle

1207 - Ich komme aus der Hölle

Titel: 1207 - Ich komme aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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beide. Da kommt was auf uns zu.«
    »Bitte, was denn?«
    »Hau ab!«
    Saskia zuckte zusammen. Sie hatte Angst, aber sie war auch neugierig. Sie wollte erfahren, woher dieser verdammte Gestank stammte. Wenn kein Kanal offen war, sodass nichts von unten nach oben dringen konnte, dann war es ihr unmö glich, eine Erklärung zu finden.
    »Ich komme aus der Hölle!«
    Sie hörte den Satz. Sie hatte ihn genau verstanden, aber sie konnte darüber nicht lachen.
    Er war auch nicht von einer normal klingenden Stimme gesprochen worden, sondern von einer geflüsterten, die zugleich noch einen dumpfen Klang bekommen hatte.
    Sie fragte sich, ob Nick jetzt durchdrehte und schaute ihn sich genauer an.
    Er stand da, hatte sich leicht nach vorn gebeugt, sagte aber nichts mehr.
    »Was war das denn?«
    »Ich war es nicht!«
    »Hör auf, Nick. Wer sonst? Ich habe jedes verfluchte Wort verstanden. Da brauchst du mir nichts zu erzählen.«
    »Aber das stimmt!«, schrie er Saskia an. Seine Stimme kippte fast über. Nur kümmerte sich die Studentin nicht um sein Schreien. Sie hatte den Kopf gedreht und schaute in eine ganz andere Richtung. Links von ihr zeigte sich etwas. Es war unglaublich, es war grauenhaft, und Saskia hatte das Gefühl, in den Boden versinken zu müssen. Das wäre vielleicht am besten für sie gewesen. Aber der Schreck hatte sie starr werden lassen und so musste sie zuschauen, was weiterhin passierte, und sie glaubte, Hauptperson in einem Horror-Film zu sein…
    ***
    Die Gestalt - falls es eine war - hielt sich vor einer der kleinen Bühnen auf. Hinter ihr war der Whirlpool zu sehen, in dessen Wasser sich sonst die Mädchen zum Ergötzen ihrer Zuschauer vergnügten. Davon war in diesen schrecklichen Sekunden nichts mehr zu spüren, denn der Ankömmling beherrschte alles.
    Er war kein Mensch. Er war ein Monster. Ein Unhold mit einem fürchterlichen Gesicht, dessen Haut in einem grünen Ton schimmerte und damit farblich im krassen Gegensatz zu den rot glühenden Augen stand. Im Mund zwischen den alten geöffneten Lippen zeichnete sich ein helles Gebiss ab, das ebenfalls leicht rötlich schimmerte, jedoch mehr gelblich war.
    Der Kopf war so dominant, dass Saskia der Körper zunächst nicht auffiel. Erst als sie den Blick ein wenig senkte, bemerkte sie, dass die Höllengestalt keinen normalen Körper besaß, sondern einen, der einem Skelett ähnelte, das aus schwarzen Knochen bestand, bei denen an einigen Stellen eine bleiche Farbe durchschimmerte. Es konnte allerdings auch sein, dass es die Reste einer nicht vollständig verbrannten Haut waren.
    »Ich komme aus der Hölle!«
    Abermals klang dumpf dieser Satz auf, der beiden Menschen einen Schauer der Angst über den Körper trieb.
    Keiner von ihnen hatte sich je Vorstellungen über die Hölle gemacht. Bei ihnen galten noch die allgemeinen Regeln. In der Hölle brennt ein Feuer, in der Hölle ist es heiß. Da sind die Seelen zur ewigen Verdammnis übergeben worden.
    »Das ist nicht wahr!«, flüsterte Saskia. »Das kann nicht wahr sein. Ich drehe durch!«
    »Hau ab!«
    Sie schüttelte nur den Kopf, obwohl sie am liebsten fluchtartig verschwunden wäre.
    »Hau endlich ab, verflucht!«
    »Ich kann nicht!«
    »Das ist der Killer!«
    Ja, das war er. Auch Saskia wusste das. Aber was sollte sie tun? Es gibt Momente im Leben eines Menschen, da ist er schlichtweg paralysiert. Da kann er nichts mehr tun. Da ist er regelrecht festgefroren, und so etwas erlebte die junge Frau.
    Der Unhold setzte sich in Bewegung. Es war nichts zu hören.
    Es war wie ein Albtraum, der sich Nick Forrester immer mehr näherte.
    Forrester ahnte, was ihm blühte. Zuerst war Evelyn an der Reihe gewesen, nun hatte es der unheimliche Killer auf ihn abgesehen. Er konnte sich keinen Grund denken. Er wusste auch nicht, wie er diese Gestalt einstufen sollte. Sie war einfach nur schrecklich und graue nhaft. Sie war zudem kein Mensch und nur das Produkt eines wahnsinnigen Schöpfers.
    Seine Erstarrung löste sich. Forrester wich zurück. Welche Gedanken durch seinen Kopf tobten, wusste er nicht. Ein logisches Denken war bei ihm nicht möglich, und er fühlte sich wie von Peitschenschlägen getroffen. Schritt für Schritt ging er nach hinten, um Abstand zwischen sich und dem Höllengeschöpf zu gewinnen.
    Die Polizei suchte einen Killer. Nick Forrester war klar, dass er den Killer unfreiwillig gefunden hatte. Kein anderer als diese Gestalt hatte Evelyn getötet.
    Eine Waffe!, durchfuhr es ihn. Wenn ich nur eine Waffe
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