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1201 - Die Windjäger

1201 - Die Windjäger

Titel: 1201 - Die Windjäger
Autoren: Jason Dark
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der Wachbude gehörte, und der hatte für einen Anruf bestimmt seine guten Gründe.
    »Ja, Mr. Simpson, was ist denn?«
    »Können Sie ohne Zeugen reden?«
    »Ja, Sie haben Glück.«
    »Dann hören Sie bitte zu, denn ich glaube, dass es sehr wichtig sein kann.«
    Die Frau hörte zu. Was sie dann hörte, war verdammt wichtig für sie. Sie spürte ein Kribbeln in den Adern und hatte Mühe, sich zusammenzureißen und den Wachtposten nicht zu unterbrechen. Nachdem er mit seiner Nachricht fertig war, musste sie zunächst tief durchatmen.
    »Danke, Buck«, sagte sie dann. »Sie haben wirklich einen guten Riecher gehabt. Die Frau ist also keine Polizistin, sondern Tierärztin. Und sie heißt auch nicht Glenda Perkins, sondern Dr. Maxine Wells.«
    »Das kommt genau hin.«
    »Okay, halten Sie weiterhin die Ohren und Augen offen.«
    »Keine Sorge, wir sind auf dem Posten.«
    Shirley war stinksauer. Sie fühlte sich hereingelegt. Aber es war auch ihre Schuld gewesen. Sie hätte sich auch von der zweiten Person einen Ausweis zeigen lassen sollen. Blindes Vertrauen war nie gut.
    Was wollte eine Tierärztin hier? Im Prinzip hätte sie hier nichts zu suchen gehabt, wenn nicht - ja, wenn nicht die Sache mit der verschwundenen Carlotta gewesen wäre. Nur sie konnte der Grund für den Besuch sein. Möglicherweise war die Kleine von dieser Tierärztin gesehen und in Pflege genommen worden. Durch geschicktes Fragen konnte man so einige Dinge herausbekommen. Zudem hatte die Wells noch jemand gefunden, der ihr zur Seite stand.
    Die Gefahr war noch nicht zu stark geworden, aber man durfte sie auch nicht unterschätzen. Wenn möglich musste das Kuckucksei zerstört werden. Mit allen Risiken, die es dabei gab.
    Hinzu kam noch etwas. Auf keinen Fall wollte Shirley Cannon ihr Wissen für sich behalten. Der Professor musste informiert werden, damit er keine böse Überraschung erlebte.
    Er wurde nicht gern gestört, das wusste sie auch. Diesmal gab es jedoch keine andere Lösung.
    Sie tippte die Nummer ein, unter der sie Elax erreichen konnte. Zuerst meldete er sich nicht, und sie wollte schon aufgeben, als sie doch noch seine Stimme hörte.
    »Verdammt noch mal, ich…«
    »Bitte, Kevin.«
    »Ach - du bist es.«
    »Genau.«
    »Warum rufst du an? Du weißt doch, dass ich damit rechne, dass wir Carlotta zurückbe…«
    Elax wurde nicht gern unterbrochen, das war ihr bekannt. In diesem Fall sah sie keine andere Möglichkeit. »Moment mal, Kevin, um sie geht es indirekt.«
    »Wieso?«
    »Wir haben Besuch bekommen. Zwei Personen haben sich hier eingeschlichen, und ich nehme an, dass sie sogar einigermaßen informiert sind. Eine Tierärztin und ein wohl relativ hohes Tier von Scotland Yard. Die Bullen sind bereits am Ball.«
    »Bitte?«
    Trotz der ernsten Lage musste die Frau lächeln. Sie hatte Elax selten so überrascht fragen hören. »Ja, und sie stehen zum Glück erst am Anfang, denn sie wissen nicht, was ich weiß. Einer unserer Leute hat den richtigen Namen der Frau herausbekommen. Ich habe bereits mit ihnen geredet. Sie wollen natürlich zu dir. Das habe ich abwiegeln können und ihnen erklärt, dass ich erst noch mit dir reden musste. Sie wären auch mit einer Durchsuchungstruppe hier angetanzt. Jetzt meine Frage, Kevin. Willst du sie sehen und sprechen?«
    Der Professor überlegte, was Shirley Cannon nicht eben ruhiger machte. Sie hörte den Mann schwer atmen und konnte sich vorstellen, wie er an seinem Schreibtisch hockte und vor Wut bald platzte. Er war das, was man einen Choleriker nannte, der sofort an die Decke ging, wenn nicht alles nach seinen Vorstellungen ablief.
    Elax lachte plötzlich heiser. »Okay, dann bring sie her. Komm mit den beiden zu mir. Da haben wir sie in der Hand und alle Möglichkeiten, mit ihnen fertig zu werden.«
    »Sehr gut, Kevin. Bis gleich dann…«
    Dr. Cannon schaltete ihr flaches Gerät aus und steckte es weg. Dann atmete sie tief durch. Die beiden würden sich wundern…
    ***
    Ja, wir flogen wieder. Diesmal war es nicht so erlebnisreich wie beim ersten Mal. Zwar bewegten wir uns über den Boden hinweg, aber mir persönlich fehlte die Höhe und damit auch der Überblick, den ich beim ersten Flug gehabt hatte.
    Wir bewegten uns dicht über den Kronen der Bäume hinweg oder tauchten in die Lücken, die sich dazwischen auf taten. Der Wind traf uns hier nicht so stark. Uns umgab eine geschützte Welt, und wenn ich nach vorn schaute, lag das Institut noch immer unter uns.
    Das lief uns nicht weg. Wichtiger
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